Anders als in seinem Debüt EX DRUMMER (Gewinner unseres Fresh Blood-Awards 2007) knallt es in Koen Mortiers zweitem Film gleich zu Anfang. Der alleinstehende Sam kriecht aus den Federn, zündet sich eine Kippe an, putzt sich die Zähne, macht sich Brot und Kaffee und geht zur Arbeit. Für den Wachmann eines Einkaufszentrums geht zunächst alles seinen gewohnten Gang – bis buchstäblich die Bombe platzt: Tinnitus, Staub, Geröll, Feuer, Geschrei und Sams verzweifelter Versuch, verstümmelte Menschen zu retten. Von Angst und Panik überwältigt entzieht er sich schließlich der unerträglichen Situation; rennt, soweit ihn die Beine tragen.
Was folgt, ist ein verstörendes, surreales Echo des Anschlags – wieder und wieder muss Sam ihn durchleben, aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Geister der Verstorbenen scheinen ihn heimzusuchen. Doch was ist real, und was bildet sich der von Schuldgefühlen geplagte Mann nur ein? – Wie in EX DRUMMER spielt die Handlung in Flandern – bei Mortier eine Art Vorhof der Hölle. Dass er hart und punkig sein kann, hat der Regisseur schon bewiesen. Mit in fahloranges Licht getauchten Bildern zeigt er nun, dass er auch für Tragik ein großes Gespür hat und Explosionen überwältigend wie kein Zweiter zu inszenieren weiß.
Was folgt, ist ein verstörendes, surreales Echo des Anschlags – wieder und wieder muss Sam ihn durchleben, aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Geister der Verstorbenen scheinen ihn heimzusuchen. Doch was ist real, und was bildet sich der von Schuldgefühlen geplagte Mann nur ein? – Wie in EX DRUMMER spielt die Handlung in Flandern – bei Mortier eine Art Vorhof der Hölle. Dass er hart und punkig sein kann, hat der Regisseur schon bewiesen. Mit in fahloranges Licht getauchten Bildern zeigt er nun, dass er auch für Tragik ein großes Gespür hat und Explosionen überwältigend wie kein Zweiter zu inszenieren weiß.
A hypnotic journey through life, death, pain, love, longing, the past and present, 22ND OF MAY masterfully interweaves several narratives and shows Mortier to be a strong and unique voice, striking a brilliant tonal balance between narrative and avantgarde cinema. The film is nowhere near as shocking as EX DRUMMER, but it has a deeply unsettling quality that marks a fascinating new direction for Mortier.
Toronto Film Scene
If EX DRUMMER suggested the arrival of a major talent, 22ND OF MAY confirms it.
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