Reviewvon Felix Schweiger | Permalink |
Eine Seuche bricht in England dank einiger radikaler Tirschützer und rafft den Grossteil der Bevölkerung hinweg. 28 Tage später erwacht ein junger Mann aus dem Koma und versucht sich in der postapokalyptischen Welt zurechtufinden. Der neue Film von Danny Boyle, ist auf DV gedreht (sieht zumindest so aus), ein Stilmittel das zusammen mit einer sparsamen Farbgebung und Ausleuchtung die übliche Distanz Film-Zuseher reduziert. Von der Story erwartet uns nichts überraschendes, eben menschenleere Gegenden, Zombifizierte infizierte (eben die auswrikung der Seuche) und ein paar Militärs. Dennoch (oder gerade ob der gute Elemente aus "Day of the Dead" und "Quiet Earth") weiß der Film zu unterhalten und ein paar gute Schocker (auch wenn sicher dreiviertel auf ein überlautes Geräusch zurückzuführen sind) sind auch dabei. Insgesammt ein Streifen der wieder mal Lust auf einen kompromisslosen Zombiefilm, macht weil er ein ebensolcher ist. | |
Felix Schweiger | 17.03.2003, 17:37 |
21st Century Zombievon jens wittmann | Permalink |
Wer sich bei klassischen Zombie Filmen immer gedacht hat, es sei doch "unrealistisch"(sic!), dass lahme, herumtorkelnde Tote die Welt "überrennen" könnten, wird bei diesem Film nichts mehr zu meckern haben. Diese Turbo-Zombies haben es in sich. Den Rage-Virus. Ein wirklich gut gemachter Endzeit-/Zombiefilm mit relativ wenig Effekten (rote Augen, Kunstblut), der auch eine Hommage an die Romero Filme (Supermarkt, gefangener Zombie) ist. (Das teuerste an diesem Film wird die Sperrung der Londoner Innenstadt gewesen sein.) Das Filmmaterial (Video?) verleiht dem Film auch den nötigen 80er-Look ohne ihn alt aussehen zu lassen. Einziger Kritikpunkt (wie bei allen 3 Filmen der Nacht der 1000 Schreie): das Ende ! | |
jens wittmann sah diesen Film im Residenz, Köln | 24.03.2003, 10:20 |
Heiteres Zitate-Ratenvon D.S. | Permalink |
Man nehme eine große Portion Romero-Filme wie DAWN OF THE DEAD, DAY OF THE DEAD oder CRAZIES, vermische sie mit einer Handvoll QUIET EARTH und ein paar Spritzern OMEGA MANN, füge einen treibenden Soundtrack und allgemein hohes Tempo sowie eine bedrohliche Atmosphäre bei wenigen Effekten und insgesamt niedrigem Gore-Gehalt hinzu, und was hat man...? Einen sehr unterhaltsamen, erfrischend unmodernen Apokalypsen- oder auch Zombie-Film, der sich am Ende jedoch nicht zwischen Nihilismus und X-FILES-mäßigen Verschwörungstheorien entscheiden kann, und dem auch sonst an einigen Stellen das notwendige Quentchen Radikalität fehlt, um restlos überzeugen zu können. Aber der Reihe nach. Eine Gruppe Tierschützer dringt in ein Labor ein, um Affen zu befreien, die dort für Versuche mißbraucht wurden. Was sie nicht wissen: die Affen sind mit einem unheimlichen, hochansteckenden Virus verseucht, der sie in reißende Bestien verwandelt... 28 Tage später: der Fahrradkurier Jim erwacht aus einem wochenlangen Koma und muß feststellen, daß London wie ausgestorben ist. Kein Mensch ist zu finden, die Zivilisation scheint sich aufgelöst zu haben. Da stößt er in einer Kirche auf einige Infizierte, die ihn jagen. Nur knapp kann er ihnen entgehen, und gemeinsam mit zwei weiteren Überlebenden der Seuche macht er sich auf die Suche nach einem Ausweg aus der Apokalypse... Am beeindruckendsten ist der Film sicherlich in seiner Anfangsphase, als wir mit Jim durch das verlassene London taumeln. Die leeren Straßen und Plätze, die absolute Stille und Bewegungslosigkeit wirken verstörend (wesentlich stärker, als dies einer ähnlichen Sequenz in VANILLA SKY gelingt!); der plötzliche Einbruch von Angst und Panik, als Jim von den Infizierten aus der Kirche verfolgt wird umso intensiver. Die folgenden Konfrontationen mit den Seucheopfern (die sich von Zombies nur in dem Punkt unterscheiden, daß sie nicht müde durch die Gegend trotten, sondern im Gegenteil zu erschreckenden Sprints in der Lage, und auch ansonsten sehr widerstandsfähig sind) können da atmosphärisch immer weniger mithalten; das zunächst in Ansätzen vermittelte Gefühl, von einer Überzahl Verseuchter langsam eingeschlossen und überrannt zu werden, schwindet mit der Verlagerung der Story aus den Gassen und Tunnels der Großstadt hinaus aufs freie Land. Man hat nämlich zwei weitere Überlebende ausfindig gemacht, robuster Vater und verängstigte Tochter, und macht sich zu viert (einer der ursprünglichen Drei ist inzwischen, als indirekte Folge unangebrachter Gefühlsduselei angesichts des Untergangs der Menschheit, von uns gegangen) in einem alten Taxi auf den Weg nach Manchester, wo man - aufgrund einer Radio-Ausstrahlung - eine Militärenklave vermutet. Man hofft, hier neben weiterer Überlebender vielleicht sogar ein Mittel gegen die Seuche zu finden. Über das, was dann geschieht, breite ich den Mantel des spoilerfreien Schweigens. Nur so viel, es greift ein zentrales Thema aus DAY OF THE DEAD auf... und führt zu einem Ende, das mehrere Deutungen zuläßt, wobei die wahrscheinlichste eigentlich mit dem apokalyptischen Szenario des Films kollidiert. Dies gibt einige Abzüge - ebenso wie das stellenweise ZU dreiste Zitieren aus den genannten filmischen Vorbildern. Ich habe nichts gegen respektvolle Verbeugungen einzuwenden. Aber wenn ein Film ohnehin nur das Schema eines Klassikers exakt nachexerziert, bedarf es nicht auch noch des Nachstellens einzelner Szenen aus dem Original, wenn dies den Storyverlauf nicht im geringsten voranbringt - verwiesen sei hier nur auf die "Shopping"-Szene aus DAWN OF THE DEAD, respektive 28 DAYS LATER. Nichtsdestoweniger macht der Film insgesamt Spaß, hat keine größeren Längen, kann fesseln und stellenweise (gerade am Anfang) durchaus für Gänsehaut bzw. Beklemmung sorgen. Daß, im Gegensatz zu den Vorbildern, die sozio-politischen Untertöne des Films nebensächlich sind, weder Radikales noch Originäres bieten, ist da nicht weiter von Belang. Unterhaltsam! | |
D.S. sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 25.03.2003, 14:00 |
Meisterwerkvon Roughale | Permalink |
Der neue Film von Danny Boyle (Shallow Grave, Trainspotting, The Beach) ist irgendwie eine Neuinterpretation der klassischen Zombietrilogie von George A. Romero - und zwar eine gelungene! Viel zu selten werden solch Filme gemacht, die mit Intelligenz und Ästhetik verstehen einen Film zu machen, der einfach auch noch wirkt. Ich will nichts verraten, aber der Auslöser ist super gut gesetzt. Des weiteren war der Soundtrack sehr ansprechend, keine trendy Mucke ala Resident Evil und Konsorten, sondern manchmal schon eher chill out Musik zu heftigen Szenen - genial! Heftig ist der Film, nicht unbedingt Splatter, aber Blut gibt es genug. Das einzige Problem an dem Film, ist das unscharfe Videobild, das den ganzen Film (bis auf das Ende) durchzieht - Boyle wollte damit den Eindruck eines Dokumentarfilms erzeugen - gelungen, aber nächstes mal sitze ich lieber weiter hinten. Nun egal wann das Ding in’s Kino kommt, die DVD erscheint am 5.5.2003 im Land des Blair Git Projects (aka England) | |
Roughale sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg | 31.03.2003, 16:14 |
Sie sind wieder da!von Bobshock | Permalink |
Endlich mal wieder ein echter Zombie-Film mit (Boyle- aka Beule-)Stil. Bildgewaltig und unverkrampft mit witzigen Sounds und geiler Musik - Horrorherz was willste mehr? Jede Menge Film-Zitate und typische Situationen erzeugen ständig Angst und Schrecken ohne zu enttäuschen, und wenn es dann dicke kommt - dann ist auch das gelungen. Die Spezialeffekte sind dürftig, die Schauspieler mittelmäßig und die Story zu dünn - Doch was solls? ES MACHT SPASS (o; (Oh ich muss wech... ich hab da ein Geräusch gehört!) | |
Bobshock | 02.07.2003, 12:40 |
LAAAANGweiligvon Terrier | Permalink |
Die Überschrift sagt schon alles über den Film aus. Selten habe ich mich dermaßen gelangweilt. Er ist zu lang, zu wenig Action und zu wenig Story. Mit Pseudoweisheiten und Moralvorstellungen reißt man halt keinen Film raus. Das einzige, was mir an diesem Film gefallen hat, sind die gefilmten Bilder und Szenen. OK, vielleicht vergleiche ich ihn zu sehr mit Zombie I und II. Aber was anderes braucht er nicht zu erwarten (also der Film). Zombie ist, finde ich, bisher unerreicht. Sowohl actionmäßig, als auch story- und schauspielermäßig. | |
Terrier sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 21.07.2003, 15:42 |
Zu spätvon flo | Permalink |
Leider war meine Entäuschung recht groß, obwohl der Film wirklich gute Ansätze hat und auch den ein oder anderen Schocker beinhaltet, die Kamera und diverse Einstellungen wirklich grosses Kino verheissen, holt er doch keinen mehr aus seinem Sitz! Vieleicht lag es am Hype! Aber es war eben weder was neues, noch wollte sich auch nur der Ansatz eines Grusels einstellen und wenn das nicht gegeben ist dann doch ordentlich Gehirn und Blut! Von wegen Pustekuchen, Ringelpietz mit anfassen und doch nicht durchgezogen! | |
flo sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 15.08.2003, 15:46 |
Reviewvon black_shyane | Permalink |
Mit 'The Beach' hatte Regisseur Danny Boyle schon seinen Hang zum Genremix gezeigt, welchen er mit '28 Days Later' weiterführt. Was zuerst als Zombiefilm erscheint, entwickelt sich mehr zum Drama, da das Augenmerk auf den einzelnen Charakteren verweilt und nicht auf dem Gore/Splattergehalt. Dennoch ist dem Film eine explizite Gewaltdarstellung nicht abzusprechen, welche jedoch durch die parallele Charakterentwicklung einen anderen Effekt als 'übliche' Zombiefilme hervorbringt. | |
black_shyane | 25.07.2005, 00:24 |
Hellcome to ....von SunDowner | Permalink |
Willkommen .... bei meinem Review zu dem wohl überbewertesten Highspeed Zombie Streifen aller Zeiten. Hier wurde viel angepriesen...spannendster Film aller Zeiten...zum Wände hochklettern....unfassbar geil...............dann der Gang zum DVD Player.....auf Play gedrückt und gewartet.....und wie würde Freund Rüdiger Hoffmann wohl dazu sagen? Ich warte immer noch. Der Film fängt irre gut an bis die Pappnasen von Nichtinfizierten anfangen in irgendwelchen Wolkenkratzern herum zu schleichen. Da fiel die Spannung schneller in den Keller als die Karriere von Zlatko und Daniel Kübelböck. Richtige Zombies kriegt man hier nicht zu Gesicht aber ein paar seltsam infizierte Menschen die zuviel Reißfleisch gegessen haben. Die saudämlichen Hrrrrr Uargs Hrrrrrr Geräusche der vermeintlich doch nicht Toten tun ihr übriges. Der Film ist mindestens genauso eine Gurke wie das "Dawn of the Dead" Remake. Auch Teil II hab ich mir zu Gemüte gezogen....aber zu dem erspare ich mir eine Kritik. Sonst müsst ich diese hier einfach nur dort reinkopieren und 28 Weeks later dazu schreiben. Braucht man sich wirklich nicht antun. Schrott | |
SunDowner | 01.04.2008, 22:58 |
Ein Schuss Adrenalin in den modernden Arm des Zombiefilmsvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Zwischen SARS, BSE oder der Vogelgrippe traf dieser getarnte Zombiethriller mit Karacho den Zahn der Zeit - voller Wut, voller Hoffnungslosigkeit, voller Verunsicherung und voller Adrenalin. Ganz sicher einer der wichtigsten "Zombiefilme" in der Filmgeschichte, selbst wenn es sich nicht wirklich um Zombies oder Untote handelt... Ein Mann wacht nach einem Unfall im verlassenen London auf und muss schnell feststellen, dass die Bevölkerung von einem tollwutartigen Virus befallen wurde, vor dem es kaum ein Versteck gibt... "28 Days Later" ist höllisch schnell auf den Beinen, ähnlich wie seine menschelnden "Monster", er funktioniert wie eine perfekt platzierte Warnung schockierend nah an der Realität und er wirkt immer unmittelbar und packend (auch durch seinen grimmig-matschigen Videolook) - Eigenschaften, die dem Zombiegenre bis dato seit Jahrzehnten (seit Romeros originaler Trilogie) abhandengekommen waren. Eine Frischzellenkur, die dem Genre bis heute zu einem vierten Frühling geholfen hat und schon viel sowohl aus "[rec]" sowie "The Walking Dead" vorwegnahm. Ohne Boyles clevere (und politisch sowie sozial deutbare) Vision des Untergangs wäre der Horrorfilm heute nicht das, was er ist. UK-Schocker kamen lange nicht mehr derart international und wegweisend daher. Cilian Murphy spielt den verwirrten und ratlos in den Abgrund geworfenen Überlebenden absolut glaubhaft und passt sich so dem intensiven Realismus des Horrorszenarios an, ist immer auf einer Stufe mit uns Zuschauern. Wir sehen eine Zukunft, bei der man, vor lauter Tierversuchen, Überbevölkerung, künstlicher Viren und tierischer Überzüchtung, phasenweise meint, sie schon im Nacken hecheln hören zu können. Das verleiht "28 Days Later" seine nachhaltige Wirkung. Man kann nur hoffen, dass es immer eine überzeichnete Alptraumwarnung für die Menschheit bleibt... Fazit: Danny Boyle hat mit "28 Days Later" dem Zombiegenre mächtig auf die Sprünge geholfen und einen direkten, dreckigen und fiesen Infiziertenterror geschaffen, der lange im Gedächtnis und der Blutbahn bleibt. In der des Subgenres sowie des Zuschauers. Intensiv, fast als wäre man selbst in dieser sich unangenehm nah anfühlenden Apokalypse... | |
Leimbacher-Mario | 31.07.2018, 11:07 |
Kommentar von Tetsuo : |
Anmerkung! |
Ein wirklich cooler und extrem spannender Film! Da kann ich meinen Kollegen hier nur zustimmen!
Aber ich wollte eigentlich ein kurze "andere" Anmerkung machen, und zwar die ganzen Hinweise in den Reviews zum guten alten George "The Living Dead" Romero.
Viele zitieren immer wieder seinen zweifellos gelungenen Ur-Vater der Zombiefilme.
Aber sind wir doch mal ehrlich: George A. hat wirklich eine coole und kultige Trilogie geschaffen (und wie man jetzt wohl schon weiss, folgt bald ein vierter Teil mit einem 20 Mio $ Budget; "Dead Reckoning" soll er wohl heissen). Aber ist er nicht ein insgesamt schrottiger Regisseur? Was hat der denn sonst noch so verbrochen:
Monkey Shines, The Dark Half, Bruiser... . Oh Mann, was für mehr als durchschnittliche Filme.
Klar hat der Mann ein neues Genre erschaffen, aber nichtsdestotrotz hat man schon kürzlich Paul Anderson unrecht getan, als alle Welt schrie, dass George A. doch unbedingt Regie bei Resident Evil führen soll. Und so tut man auch einem überdurchschnittlich talentierten Regisseur wie Danny Boyle unrecht, ihn mit Mr. Zombie auf eine Stufe zu stellen.
Ich finde, 28 Days Later hat einen ganz eigenen Charakter und eine eigene Interpretation dieses Genres. Viele gesellschaftliche Seitenhiebe (z.B. die "frischen" Äpfel im Supermarkt) und ein leider etwas platter Schluss.
Trotzdem einer der besten Zombie-Filme, die je gedreht wurden (man nenne mir einen besseren, falls jetzt jemand aufjault).
Sorry, Georgie |
03.07.2003, 16:21 |
Kommentar von Spike : |
cooool |
cooler new-age zombie film. stilistisch und erzählerisch etwas experimentell. man hätte sicherlich noch etwas mehr herausholen können, aber im grund ganz gelungen.
mit abstand der beste beitrag zur nacht der 1000 schreie |
10.07.2003, 17:48 |
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