Reviewvon Der_Fluch_der_Pizza | Permalink |
Es ist alles da: Das Reihenhaus, die Karriere, die Kinder, die sich daran stören, dass Papi raucht, die Frau, die dafür sorgt, dass alles läuft. Und irgendwie knirscht es, wie wir aus den Untertönen zu Beginn des Films erfahren. Was da knirscht, erfahren wir im weiteren Verlauf auf unterhaltsame Weise ganz genau - genauer, als man es üblicherweise in der Boulevardpresse erfährt. Leider gerät der Film dabei auf alte Trampelpfade und gibt den Charakteren nur wenige Facetten - hier wäre mehr drin gewesen. | |
Der_Fluch_der_Pizza sah diesen Film im City, München | 27.07.2003, 22:25 |
Szenen einer Ehevon Felix Schweiger | Permalink |
Alexandra und Stephen leben mehr oder weniger glücklich zusammen, haben zwei Kinder und ein Reihenhaus. Alles scheint in Ordnung. Die Gartenidylle wird an Stephens Geburtstag durch eine "besondere Überraschung" vollends in Fetzen gerissen. Fast kammerspielartig etwickelt sich das verhängnisvolle Spiel um Macht, Demütigung und seelische Grausamkeit, Stück für Stück wird Stephens Sicht der Wirklichkeit durch die grausame Realität verdrängt. Irgendwie unangenehm anzusehen, aber dennoch schaut man hin. Insgesamt wirken die Motive der Handelnden zwar nachvollziehbar, jedoch nicht zwingend. Und teilweise wirkt das ganze ein wenig zu konstruiert. Regt aber auf jeden Fall zum Nachdenken an und lässt auch kaum jemanden kalt, wenn man sich auf das Drama einlässt. Fazit: Psychodrama, das eine Beziehung bis zum Exitus seziert. | |
Felix Schweiger sah diesen Film im City, München | 28.07.2003, 12:39 |
Gemein und clever = frustrierte Ehefrauvon DaiGoro | Permalink |
Ein starkes Stück minimalistisches Kino, das mich sehr beeindruckt hatte. Sehr schlau und clever eingefädelte Geschichte und Regieführung. Wir fühlen mit dem Protagonisten, fühlen uns aber demnach auch schuldig. Lernen vieles für die Zukunft: die Männer zumindest, wenn die verheiratet sind oder es eines Tages noch wollen. Die Ruhe dazwischen und die Gemeinheiten, die einen zum Ausrasten zwingen, geben den Figuren Tiefe und Persönlichkeit. Auf jeden Fall ist man(n) danach schlauer und weiß, was man(n) unbedingt machen muss, falls man(n) jemals geschworen hat, einen Menschen bis zum Tode zu lieben. Sehr gutes Drehbuch, gute Schauspieler, tolle Geschichte, einfühlsame Regie und Kamera - sehr empfehlenswert! | |
DaiGoro sah diesen Film im City, München | 29.07.2003, 14:54 |
Reviewvon milti | Permalink |
Ich hatte mir viel erwartet und war am Ende enttäuscht. Der Film sagt nichts über das, was es zu sehen gibt, hinaus und auch nichts, was man nicht in anderer Form schon 100 mal gesehen hätte. Hier gibt es keinen Sympathieträger: Die Frau hat ein Rad ab und ihn kann man auch nicht wirklich sympathisch finden. Fragte ich mich hinterher: Und nun? Wozu das ganze? Als Selbstzweck wiederum ist der Film zu oberflächlich. Wenn man Filme von Michael Haneke beispielsweise gesehen hat, weiß man, wie Intensität aussieht. Der Stoff hätte für eine Menge davon gereicht, aber der Film ist nur Fassade geblieben - sehr schade und sehr ärgerlich! | |
milti sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 05.08.2003, 12:46 |
Cheers, Daddy!von Herr_Kees | Permalink |
Ein echter Mindfuck. Wer sich nicht vorstellen kann, dass die Story um einen Mann, der sich sein Geburtstagsvideo ansieht, einen mehr fesseln kann als mancher erklärte Gruselschocker, der lasse sich überraschen. Trotzdem eine kleine Warnung: Der Film behandelt ein erwachsenes Thema. Er tut dies ruhig und unspekulativ und wird damit einen Teil des Festivalpublikums möglicherweise enttäuschen und langweilen. Wer auf ernsthafte Psychothriller mit realistischen Charakteren und überraschenden Wendungen steht, wird dagegen begeistert sein. Ein absolutes Festivalhighlight. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 08.08.2003, 12:03 |
Scheiden tut weh.von D.S. | Permalink |
Steve ist ein Arschloch vor dem Herrn. Karriere- und sexfixiert, selbstsüchtig und ignorant, nimmt er seine Frau Alexandra weniger als Mensch denn als Objekt zur Befriedigung seiner Bedürfnisse wahr. Bis heute hat Alexandra sich das gefallen lassen, hat sich nicht geweht, war brave Hausfrau und Mutter. Bis heute... ALEXANDRA’S PROJECT zeigt, was aus der Beziehung zweier Menschen werden kann - und er zeigt es auf drastische Weise. Als Steve an seinem Geburtstag aus dem Büro nach Hause kommt, findet er nicht die von ihm erwartete Überraschungsparty vor, sondern Alexandras "Jetzt zahle ich es ihm heim"-Projekt. Auf einer für ihn hinterlegten Videocassette führt sie ihm in immer deutlicheren Worten und Taten vor, was er ihr in langen Ehejahren angetan hat, wie sie sich fühlt - und was sie von ihm hält. Womit sie nicht nur Steve, sondern auch den Zuschauer zunehmend überrascht... Wie zu erahnen, ist der Film dabei sehr ruhig, fast schon kammerspielartig inszeniert. Über 75% seiner Laufzeit sehen wir nur Steve vor dem Fernseher - und das, was er auf dem Bildschirm zu sehen bekommt. Dennoch schafft es ALEXANDRA’S PROJECT, nur sehr selten zu langweilen. Denn was sich auf dem Videoband verbirgt, sind Gemeinheiten par excellence. Teilweise so kraß, daß es einem glatt die Sprache verschlägt. Weder von der Idee noch von der Umsetzung her ein "großer" Film - aber ein bemerkenswert konsequenter, ja zynischer. Und relativ originell ist die Geschichte noch dazu. Leider braucht der Film allerdings etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen; und das Ende fand ich nicht ganz befriedigend. Abgesehen davon aber ist ALEXANDRA’S PROJECT eine dicke Empfehlung. Und einer der wenigen "Frauenfilme", die auch Männern gefallen müßten - wenn sie hart im Nehmen sind. 7,5 Punkte. | |
D.S. sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 20.08.2003, 02:15 |
Sex, Lügen & Videovon kinokoller | Permalink |
Ein Mann kommt nach Hause, rechnet mit einer Geburtstagsfeier und findet nur ein Videotape. Auf diesem ist seine Frau zu sehen, mit einer eindringlichen Botschaft an ihn. Ehe er es sich versieht, ist sein Haus eine für ihn nicht zu verlassene Festung geworden und er gezwungen, alleine vorm Fernseher zu sitzen. Ein perfides Spiel beginnt.. ALEXANDRA’S PROJECT ist ein gelungener Low-Budget Film, der seine Spannung vor allem daraus bezieht, daß der Zuschauer genauso wenig weiß wie der Hauptdarsteller. Der Schwerpunkt ist für meinen Geschmack etwas zu einseitig auf sexuelle Demütigung gewichtet, andernfalls hätte durchaus noch’n Pünktchen mehr drin sein können. Alles in allem aber sehr unterhaltsam. | |
kinokoller | 01.10.2008, 18:19 |
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