crazy

The Ape

Affenschande

von Lovecraft
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Dieser schwedische Streifen ließ mich mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht zurück: Was bitteschön sollte das denn jetzt? Das Konzept eines furchtbaren Ereignisses vor Beginn der Handlung, das über den gesamten Film Stück für Stück zusammengepuzzelt wird, ist in der Theorie ja durchaus interessant und könnte durch einen talentierten Filmemacher äußerst packend umgesetzt werden.

In der Praxis treffen wir stattdessen Krister, einen ziemlich durchschnittlich wirkenden, nichtsdestotrotz aber zutiefst unsympathischen Fahrschullehrer, dessen Schicksal einem gleichgültiger nicht sein könnte. Technisch nahezu im Dogma-Stil und in grobkörnigen Bildern folgen wir ihm auf der Suche nach Erkenntnis. Dabei verweilt die Kamera oftmals ausschließlich auf unserem Protagonisten, selbst wenn er mit seiner Umwelt interagiert. Was kriegt der Zuschauer da spektakuläres zu sehen? Och, reichlich, Leute: Krister unter der Dusche, Krister beim Einkauf im Baumarkt, Krister spielt Tennis, Krister geht spazieren, Krister sieht eine Reportage über Affen im TV, Krister besucht seine Mutter, Krister spielt mit seinen elektrischen Autos, Krister geht in die Kirche und fährt gegen Ende ins Krankenhaus. Und dann ist der Film irgendwann vorbei.

Was für ein Affentheater! Um nicht völlig ungerecht zu sein, kann man sich aus den spärlichen Brocken, die uns der Drehbuchautor hinwirft, schon ein gewisses Plotgerippe zusammenreimen. Das ist nach 81 mehr als öden Filmminuten aber zu wenig, viel, viel, viel zu wenig.
Lovecraft
sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin

24.08.2010, 08:48


?????

von Solarbabe
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Eigentlich geb ich nicht gerne vernichtende Kritiken, und vielleicht war das Äffchen nur zwischen zu vielen guten Filmen, aber nach über 20 Filmen war das der schlechteste! Und man kann nicht mal wirklich sagen, warum. Unsympathischer Hauptdarsteller, keine gute Qualität und man könnte den Film nicht mal spoilern, da kein Teil der Handlung irgendeinen Sinn ergibt, zumindest für mich und meine Sitznachbarn. Lohnt sich leider nicht mal als Lückenfüller, geht lieber ein Eis essen : ) Ausser ihr liebt Filme, deren Sinn und Inhalt man sich selber dazuspinnt...
Solarbabe
sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin

24.08.2010, 09:22


Langweiliges Leben

von Janina Himmen
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"The Ape" war nichts für mich. Ich möchte nicht ausschließen, dass es da draußen Menschen gibt, denen er richtig gut gefällt... aber ich vermute, dass sie ziemlich selten sind.

Dabei klingt die Grundidee gar nicht unspannend, auch wenn man sie schon in zig Varianten gesehen hat: Ein Mann wacht blutverschmiert auf und man fragt sich, was geschehen ist. Im Laufe der nächsten gefühlten 3 Stunden verfolgen wir seinen Tagesablauf, der zwar nach und nach Licht ins Dunkel bringt, aber überwiegend aus völlig belanglosen Szenen besteht. Er geht zur Arbeit, einkaufen, treibt Sport... anfangs hoffte ich noch, dass diese Puzzleteile später einen tieferen Sinn erhalten sollten, dass sich sein Tenniskollege beispielsweise als wichtig entpuppt. Irgendetwas. Aber nichts dergleichen passiert, auf Überraschungen wartet man vergeblich und nur wenige Szenen haben direkt mit dem Verbrechen zu tun, das sich ereignet hat.

Was will der Film nun also sein, wenn er nicht spannend oder überraschend ist? Bestimmt kein Krimi, aber eine Charakterstudie vielleicht? Dafür bleibt die Hauptperson einem allerdings viel zu fremd. Sie ist weder sympathisch noch ein echter Fiesling, sondern einfach uninteressant. Alle weiteren Menschen in diesem Film tauchen nur kurz auf und verschwinden dann wieder. Dialoge sind selten und größtenteils kann man sie ignorieren. Überhaupt wirkt alles furchtbar trist... und wir erfahren nichts über die Hintergründe von all dem, so dass man erst Recht keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen kann.

Ich denke schon, dass für den Regisseur jede der sehr gemächlichen Szenen ihre Daseinsberechtigung hatte und er das Endergebnis vielleicht sogar als künstlerisch (oder psychologisch?) wertvoll ansieht. Aber unterhaltsam ist es nicht geworden, und ich persönlich hatte am Ende des Films außerdem nicht das Gefühl, irgendetwas dazugelernt zu haben. Das war eigentlich das schlimmste... es gab nichts zu deuten, nichts um sich aufzuregen, es herrschte einfach nur Langeweile.
Janina Himmen
sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt

27.08.2010, 01:01


???

von Zombie
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Ein Film - aber was für einer?

Es ist mir noch nie passiert, dass ich aus einem Film gekommen bin, bei dem ich schon während er lief dachte, dass ich eigentlich heraus gehen könnte, aber immer noch die Hoffnung hatte, dass ja gleich die Auflösung, die Erklärung, ein Grund für diesen Film/diese Geschichte folgen müsste. Doch plötzlich kam der Abspann, das Licht ging an, das Publikum, welches eh schon recht spärlich vorhanden war, strömte aus dem Kino und ich fragte mich einfach nur:

WAS WILL MIR DIESER FILM SAGEN?

Krister, ein schlecht gelaunter und nicht mal gut anzuschauender, durchschnittlicher Fahrschullehrer wird in diesem Film in seinem Alltag begleitet, nachdem er etwas schreckliches erlebt haben muss und traumatisiert ist. Krister beobachten wir bei den alltäglichsten Handlungen, die mehr oder minder wirklich langweilig sind - er spielt nicht einmal besonders gut Tennis!

Warum er dieses Trauma erlitten hat und was passiert ist, erfahren wir in diesem Film nicht! Gibt es etwa einen Teil 2, der uns die Auflösung bringen wird?

Ich hoffe nicht, denn selbst wenn sie erscheint, werde ich sie mir nicht anschauen. Da kann ich meine Zeit deutlich sinnvoller verbringen!

Fazit: Vollkommen überflüssig!
Zombie
sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin

29.08.2010, 17:50


Wenn sich ein Film seiner selbst bewußt wird

von Rohrkrepierer
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Guter schwedischer Beitrag mit stilistischen Schwächen. Es ist spannend und faszinierend dem Protagonisten auf Schritt und Tritt zu folgen und mit ihm zu leiden. Das Rätseln um das Geschehene oder noch zu Geschehende trägt die erste Stunde des Films und verunsichert den Zuschauer zunehmend. Im Ungewissen zu bleiben, keine Erklärungen zu bekommen, das ist es was APAN wirklich stark macht und ihn dabei ein ums andere Mal an Hanekes CACHE heranträgt.
Ähnlich ruhig und dennoch schwelend bedrohlich gerät APAN leider zum Ende hin außer Atem und vermag es nicht, den Zuschauer ähnlich hilflos und verstört zurückzulassen, wie es der Meister des Nichts schaffte. Dem Gezeigten dabei noch mit der auf volle Laufzeit nervigen Handkamera folgen zu müssen strengt leider mehr an, als dass es fasziniert und lässt damit eine Chance ungenutzt.
APAN ist ein spannender, ruhiger und teilweise starker Film jenseits der üblichen Thrillerkonventionen. Leider eben nur eine Stunde lang und zwanzig Minuten dann gelangweilt und ein wenig verärgert zurückzubleiben ist ärgerlich und tut mir für APAN leid.
Rohrkrepierer
sah diesen Film im Cinecitta' 2, Nürnberg

10.09.2010, 22:17


Wer hat die Kokosnuss geklaut...

von Bassprofessor
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...ist nicht die Frage, die sich der Hauptdarsteller stellt. Die Aufmachung ist durch die Wackelkamera, die stets nahe am Mann ist, durchaus interessant. Leider erwartet man bei dieser extraordinären Optik auch einen ebenso ungewöhnlichen Plot. Jedoch wird dieser tröpfchenweise enthüllt, bietet kaum Überraschungen und noch weniger Deutungsmöglichkeiten. Spannend wird es daher selten. Darüber hinaus ist der Hauptdarsteller unsympathisch gewählt bzw. gespielt.

Nur ausreichend.
Bassprofessor
sah diesen Film im Cinecitta' 2, Nürnberg

14.09.2010, 02:10




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