Reviewvon Umelbumel | Permalink |
Banshee Chapter ist ein kleines Regiedebüt, das mit Sicherheit nicht wirklich viel Geld zur Verfügung hatte und dafür zumindest was Gruselelemente und Atmosphäre betrifft durchaus beachtlich inszeniert wurde. Dass mich Geschichte und Charaktere eher weniger interessiert haben hat mich dabei ehrlich gesagt gar nicht so gestört. Wenn man nichts allzu großes erwartet, bekommt man einen durchaus soliden Streifen geboten. | |
Umelbumel sah diesen Film im Cinemaxx 8, Hamburg | 23.08.2013, 07:46 |
Reviewvon Lovecraft | Permalink |
Journalistin Anne auf der Suche nach ihrem Studienfreund, der sich mit einer CIA-Droge des Projekts MK-Ultra eingelassen hat und daraufhin spurlos verschwindet. Chemische Experimente, mysteriöse Radiosignale (ganz recht, "Numbers Station" läuft Dienstag!) und nicht völlig verwaiste Tunnelsysteme halten den Zuschauer auch im Mitternachtsblock bei der Stange. Später bekommt die Story noch einen leichten Lovecraft-Einschlag, wie erfreulich. "Banshee Chapter" hat einen eher billigen Video-Look, das stört aber gar nicht. Für einen Streifen mit einem gefühlten Budget von 300 $ sitzen die Schocks erstaunlich präzise, wobei der Regisseur für meinen Geschmack doch ein übertriebenes Faible für Jumpscares hat. Wunderbar kauzig: Ted Levine als unschwer zu identifizierender Hunter S. Thompson-Klon. Insgesamt eine durchaus positive Überraschung! | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinestar 3, Berlin | 24.08.2013, 08:45 |
MK Ultraschlechtvon Herr_Kees | Permalink |
Wenn man kein Budget für einen Film hat, reichen auch Talent und Ideen. Wenn auch das Talent fehlt, wird’s schwierig. Auf jeden Fall für den Zuschauer: Die Mischung aus Found Footage und Normalfilm ist mit dem Holzhammer inszeniert und zieht sich zäh wie Kaugummi. Die Darsteller haben null Charisma bzw. sind so überzeichnet, das man sie nicht ernst nimmt, die "Gruselszenen" sind so schockierend wie eine gut ausgeleuchtete Geisterbahn und die Story wäre gerne deutlich cleverer als sie ist, da helfen auch keine Lovecraft-Zitate. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol 2, Stuttgart | 03.09.2013, 01:25 |
*rausch* *dudel* *zähl*von Janina Himmen | Permalink |
Zuerst dachte ich bei dem Titel BANSHEE CHAPTER an einen Monsterfilm. Als ich dann ein wenig vom Inhalt wusste, erwartete ich einen realistischen Regierungsverschwörungsthriller. Aber nein, es handelt sich tatsächlich um einen reinrassigen Horrorfilm mit dunklen Kellern, grobkörnig gefilmten 70er-Jahre-Experimenten, einer zu neugierigen Journalistin, Jump Scares, gruseligen Fratzen und geheimnisvollen Radiosignalen. Insbesondere letztere verleihen dem Ganzen eine eigene Note und bereiten wirklich Gänsehaut (lustig, dass direkt danach THE NUMBERS STATION lief, die Dinger liegen wohl gerade im Trend ;)). Die Charaktere sind zwar nur Mittel zum Zweck, aber immerhin bemüht sich der Film, nicht die Klischee-Studenten-Clique auf Spurensuche zu schicken. Außerdem hält er sich vom üblichen Handkameragewackel weitestgehend fern, sieht aber trotzdem nicht künstlich aus. Die eingespielten Dokumentarschnipsel tragen zur Atmosphäre bei, ohne einen zu lange aus der regulären Handlung zu reißen. Also insgesamt ein feines Gruselfilmchen, mit dem Freunde des Genres ihren Spaß haben dürften. Trotz der altbekannten Versatzstücke stecken genug eigene Ideen drin. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt - Original-Review | 07.09.2013, 00:39 |
Die Geister der Vergangenheitvon D.S. | Permalink |
Mittlerweile gibt es zahlreiche Filme, die sich mit dem schockierenden MK-ULTRA-Projekt der CIA beschäftigen, bei dem meist ahnungslosen Bürgern gefährliche Cocktails aus halluzinogenen Drogen verabreicht wurden, um Möglichkeiten der Gedankenkontrolle auszuloten; beim FFF 2009 lief beispielsweise THE KILLING ROOM. Ein reinrassiger Mysteryfilm, der in erster Linie auf typischen Found-Footage- und Mockumentary-Versatzstücken basiert, war meines Wissens jedoch bislang nicht darunter. BANSHEE CHAPTER schließt diese Lücke und zeigt bei allen offensichtlichen Schwächen deutlich das Potential auf, das dieser Themenkomplex für das Horrorgenre zu bieten hat. Wobei die illegalen Regierungsexperimente hier letztlich nur den Hintergrund bilden für eine düstere, bedrohliche Betrachtung der Frage, wofür der menschliche Verstand unter dem Einfluss der richtigen falschen Drogen empfänglich wird. Ansatzweise erinnert das natürlich an SOMEONE’S KNOCKING AT THE DOOR, allerdings ohne dessen rabiaten Gore- und Gewaltgehalt - nein, hier haben wir es mit einem klassischen Grusler zu tun, der seine Story zudem mit Inhalten aus H. P. Lovecrafts Kurzgeschichte „From Beyond" mischt und so erweitert. Dabei nur leider zu sehr auf wenige, meist klar vorhersehbare Jump-Scares setzt und das Tempo ein Stück zu lange schleifen lässt; zu selten wirkliche Bedrohungs-Szenarien erschafft. Dennoch ist Regiedebütant Blair Erickson ein insgesamt außerordentlich atmosphärischer Streifen gelungen, der bei fortschreitender Laufzeit einen immer höheren „creepy"-Faktor aufweist, als die junge Journalistin Anna das Verschwinden ihres Freundes Michael auklären will, der von „Friends in Colorado" eine Dosis MK-ULTRA-Halluzinogene bekommen hat. Wobei sie nicht nur schier unglaublichen, geheim gehaltenen Fakten zu den genannten Experimenten auf die Spur kommt, sondern auch mit dem unfreundlichen Übernatürlichen konfrontiert wird... sowie mit einem Drogenguru, der als Kreuzung aus Hunter S. Thompson und Timothy Leary auftritt, Anna nur mehr oder minder freiwillig auf ihrer Suche begleitet und leider von einer absolut deplatzierten komödiantischen Aura umgeben ist. Klar, er sorgt tatsächlich für diverse Lacher - aber genau die sind natürlich das Problem, wenn man sich als Zuschauer doch eigentlich gruseln soll. So gesehen eine der größten Schwächen des Films. Neben dem offensichtlichen Budgetmangel und, daraus resultierend, äußerst begrenztem Abwechslungsreichtum etwa bezüglich der Sets, zieht sich die Handlung in manchen Teilen auch etwas zu sehr; die Inszenierung ist nicht tight, die Bedrohung der Figuren oft nicht greifbar genug. Im Großen und Ganzen bin ich aber trotzdem positiv überrascht worden, denn die Storyidee ist - nicht nur für dieses Subgenre - ungewöhnlich originell und interessant genug, um einen definitiv bis zum Ende bei der Stange zu halten. Die effektive Tongestaltung und feine, fiese Anspielungen auf reale MK-ULTRA-Hintergründe (wie z.B. die zentrale Beteiligung ehemaliger KZ-Ärzte aus Deutschland an den Experimenten) tun ein Übriges, um BANSHEE CHAPTER zu einem durchaus leicht überdurchschnittlichen Found-Footage-Vertreter zu machen, der allen Freunden etwa des PARANORMAL-ACTIVITY-Franchises gefallen dürfe. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 07.09.2013, 03:27 |
Fear & Loathing in Coloradovon Alexander | Permalink |
ban•shee /ˈbanSHē/ Noun (in Irish legend) A female spirit whose wailing warns of an impending death in a house. Einer der gruseligsten Filme mit den zum Teil besten Spannungsbögen die ich je gesehen habe. Eine Art Drogen-Paranoia-Paranormal-Activity-Horror-Docu-Trip. Sehr geil! Danke für den bisher großartigen "15:00" Slot in Frankfurt auf dem wahre Filmperlen versteckt wurden. | |
Alexander sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 07.09.2013, 13:14 |
Risikojournalismusvon BITESCREEN | Permalink |
Area 51, Chemtrails, HAARP: Die USA sind Heimat zahlreicher Verschwörungstheorien. Experimente der CIA an ahnungslosen Testsubjekten zur Bewusstseinskontrolle stellten sich jedoch als erschreckend wahr heraus. Der Pseudo-Found-Footage-Horror "Banshee Chapter" packt sich das MKULTRA-getaufte Programm und spinnt daraus seine eigene Geschichte: Eine Journalistin sucht ihren vermissten Freund, der sich im Zuge von Buch-Recherchen selbst der berüchtigten Substanz aussetzte – und spurlos verschwand. Ihr Weg führt zu paranoiden Technik-Freaks, in die nächtliche Wüste von Nevada und ins surreale Heim des Drogenautors Blackburn. Zwar vorhersehbar, konstruiert und mit mauem Ende, punktet der Film mit netten Einstellungen, effektvollen Filtern und einem psychedelischen Soundtrack. Die Schocks gehen meist ins Leere, dafür ist "Banshee Chapter" umso fieser, wenn nichts passiert. | |
BITESCREEN - Original-Review | 02.04.2015, 15:10 |
Atmosphärische Schockmomentevon Leimbacher-Mario | Permalink |
In den 50ern führte die US-Regierung Experimente an recht ahnungslosen Probanden durch, von denen viele starben oder jahrelange Psychosen davontrugen. So viel, so wahr. Im Low-Budget-Schocker "Banshee Chapter" gerät diese bewusstseinserweiternde Droge im Heute in die Hände eines Studenten, der daraufhin zusammen mit seinem Kameramann verschwindet. Diesem Mysterium gehen wir nun anhand der besorgten Freundin auf den Grund... Sozusagen ein höllischer Drogentrip auf eigene Gefahr. Mit den vielleicht gruseligsten Kurzwellen aller Zeiten - inklusive hoher Mädchenstimmen & Melodien, gegen die sich der "Insidious"-OST wohlig anhört ;) Gerade der historische Bezug auf Horrorexperimente hat das Zeug zu gruseln, auch der recht realistische & wackelige Look vermittelt Atmosphäre. Samt schlechter Bildquali, wackelnder Kamera, natürlichem Licht (oder eher Schatten) & hineingeschnittenen Interviews mit echten Verantwortlichen von damals oder Experten dazu. Leider kollidiert das blöde Verhalten vieler Figuren mit diesem realistischen Ansatz, geschweige denn die Sounds oder die Art, den Film zu schneiden - die alles sind, nur kein Found-Footage oder Ähnliches. So entsteht hier ein seltsamer Hybrid aus "VHS", "Blair Witch Project" & "The Hallow", der sich nicht so recht entscheiden mag. Legen wir ihm das jetzt mal nicht als Schwäche aus. Nervig & abgehakt wirkt das allerdings schon, auch sprunghaft & unkonzentriert zum Teil. Von Banshees zu Dämonen über Kurzfrequenzstimmen zu alten Videoaufnahmen - hin & her, her & hin. Die Idee des LSD-Trips, der schiefgeht & das Tor zu einer dämonischen Paralleldimension öffnet, finde ich super, ist allerdings nur halb so paranoid & psychedelisch umgesetzt, wie man es sich wünschen könnte. Dass die "Monster" budgettechnisch lange Zeit, fast sogar komplett, im Verborgenen bleiben, erhöht dessen Mystery-Faktor. Apropos Mystery: der Film erinnerte mich mit dem Regierungsbezug & den Nachforschungen oft an eine Akte-X-Folge - leider nur mit unsympathischen Charakteren & zu vielen Jump-Scares. Zumindest sind die billig erkauften Schockmomente meist mit Stil & gut vorbereitet. Gruselig ist das selbst für Fans des Fachs & die Hand-vor-die-Augen-Momente sind nicht gerade rar. Das Ende dagegen ist voraussehbar & wirkt ärgerlich unfertig. Fazit: Jump-Scares, Wackel-Handheld-Kamera, Low-Budget - klingt alles schlimmer, als es hier ist. Keine wirkliche Entdeckung, für Horrorfans jedoch ein gelungener Snack, der gekonnt einfachste Schocks mit echten Gräueltaten der US-Regierung kreuzt. Nur bitte nicht mit Lovecraft oder "From Beyond" in einem Atemzug nennen! | |
Leimbacher-Mario | 17.05.2016, 09:38 |
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