Barb Wire

Boobies statt Bogies

von Leimbacher-Mario
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Eine Art „Trash-Casablanca“ mit massiven Möpsen, Comicattitüde und dem größten Sexsymbol der 90er sollte „Barb Wire“ mit Pamela Anderson werden. Eine Mischung aus „Barbarella“, „Tank Girl“ und dem Playboy-Heft. Herausgekommen ist ein cheesy B-Movie-Abenteuer zwischen Dominatrix, Orangefilter und augenzwinkerndem Grindhouse, das zwar aussieht wie eine billige TV-Serie aus den 90ern, seiner Zeit aber vielleicht sogar etwas voraus war. Und natürlich zum Kultobjekt herangewachsen ist. Ist „Barb Wire“ wirklich die schmerzhafte Vollgurke, zu der ihn damals zum Start fast jeder gemacht hat? Und wenn ja - kann er dennoch oder sogar gerade deswegen auch stellenweise richtig feuchtfröhlich Spaß machen? Erzählt wird von einer gut ausgestatteten Barbesitzerin und Auftragskillerin in einer dreckigen, dystopischen Zukunft zwischen korrupten Polizisten, faschistischen Gangstern und der Hoffnung auf ein besseres Leben in Kanada…

„Barb Wire“ erinnert an RTL-Serien seiner Zeit im schlimmsten Fall und an eine Art verfrühten, weiblichen „Machete“ im besten Fall. Technisch oft grottig, die Ausstattung, Kamera und Kostüme wirken wie vom Karneval. Wenn überhaupt. Auch Pam hat schauspielerisch nichts drauf, auch wenn sie körperlich und ikonisch natürlich perfekt in die Rolle passt. Sie wird auffällig oft gedoublet (nicht gedübelt!) und die Actionchoreos sind ebenfalls nicht auf Kinoniveau. Die Story bedient sich peinlich und unnötig bei „Casablanca“, ist aber kaum der Rede wert. Im Endeffekt ist das ein futuristisches Playboy-Shooting ohne volle, frontale Nacktheit. Aber Pams zwei schlagende Argumente sieht man oft genug. Mir etwas zu viel Plastik. Dennoch (un)natürlich beeindruckend. Oft genug lächerlicher Käse, die Dialoge könnten auch aus dem flach-feuchten Traum eines Siebtklässlers stammen. Die Schnitte und Überblendungen sind dilettantisch und nervig. Die Nebendarsteller wirken gelangweilt. Und und und. Es gibt genug Punkte für eine ganze Armee an Daumenrunter. Und dennoch schafft es „Barb Wire“ doch irgendwie süß, unschuldig, unterhaltsam und ganz nett zu sein. Und total weit weg von den Comics scheint man sich ebenfalls nicht zu befinden. Wenn man Pam-Fan ist, schadet das auch nicht. Und solche Filme werden halt heute nicht mehr gemacht. Zumindest derart natürlich, pur und ungekünstelt in ihrer Dummheit. Deswegen lobe ich mir Turbine Media, die den Film nun in Deutschland als Unrated veröffentlicht haben. Natürlich mit noch mehr Nippeln, Silikon und nackter Haut.

Fazit: Auch wenn immer wieder fast nur Pams schlagende Argumente hängen bleiben - „Barb Wire“ ist eine solide, käsige und sexy B-Movie-Ballerfrau, die damals mit etwas mehr Augenzwinkern hätte empfangen werden dürfen. Ein guter Film sieht aber natürlich auch anders aus. Yeah, Babe!
Leimbacher-Mario

17.08.2021, 14:50




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lazy_beanies
Kommentar von MarxBrother81 :
Trash de Anderson
Pamela "Dumm aber geil" Anderson hatte hier die Chance, ihr "Talent" voll auszuspielen. Leider vergeigt sie es mal wieder, und möpst sich von einer bescheuerten Szene zur anderen. Brüsteliebhaber werden ihren Spaß haben, aber nimmersatte Actionfans werden enttäuscht sein...
17.05.2008, 16:25

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