Animalische Alleingängevon Leimbacher-Mario | Permalink |
„The Beast“ ist das koreanische Remake eines französischen Gerard Depardieu-Thrillers! Das hat man auch nicht alle Tage. Obwohl sich die Asiaten in letzter Zeit ja öfters am internationalen Markt bedienen und ihre Versionen drehen (siehe z. B. „Door Lock“). Wer mag es ihnen verübeln nach all den Jahren, wo Hollywood Remake nach Remake von ihren Hits runtergekurbelt hat. In diesem düsteren Cop-Krimi verfolgen mehrere konkurrieren Abteilungen der Polizei einen perfiden Mörder, nachdem eine übel zugerichtete und aufgeschlitzte Leiche eines Mädchens im Moor/Meer gefunden wird. Nur behindern gegenseitiges Misstrauen, vergangene Schuld und persönliche Interessen sowohl das Vorankommen in dem Fall als auch des Filmes an sich... Es gibt viele Fans von asiatischen Thrillern. Bretter wie „I Saw The Devil“, „Oldboy“ oder „Confessions“, um nur einen kleinen Auszug zu nennen, unterlegen das auch nachhaltig und eigentlich alternativlos. „The Beast“ spielt aber nicht ansatzweise in deren Liga. Und ist meiner Meinung nach auch noch nicht mal ein wirklich guter Film. In seinen Höhepunkten kann er einen packen (das Finale dreht nochmal auf zum Glück), er lässt viel fieses Kopfkino los, ist durchweg hochwertig produziert und bietet mehr als solide Darsteller. Doch als Gesamtpaket hat er mich enttäuscht und gelangweilt. Zumindest in weiten Teilen. Er ist brutal zu lang (typische Asia-Film-Krankheit), verfranzt sich ärgerlich in Nebenhandlungen, meint er wäre schlauer und interessanter als er ist und eine echte Verbindung habe ich zu den Figuren nie aufgebaut. Erst recht nicht zum unsympathischen, unlogisch handelnden Protagonisten. Auch die sozialpsychologische Komponente, auf die auch der Titel anspielt, kommt mir viel zu kurz. Plus das Duell der zwei Chefs der Einheiten wird nie gut genug herausgearbeitet. Weder „Heat“ noch „The Gangster, The Cop, The Devil“. Von nicht nachvollziehbaren Handlungen über eine arge Höhepunktarmut bis hin zu einer größtenteils zu soften Gangart - „The Beast“ hält nicht, was er verspricht und ich kann ihn nur Asia-Allesguckern einigermaßen weiterempfehlen. Fazit: Zäh und zu lang, flach und schon besser gesehen. Mittelmäßiger asiatischer Cop-Krimi, der in Nebenkriegsschauplätzen versumpft, viel Interesse verliert und erst hinten raus auf das Intensivitätsniveau kommt, wo man hin will. Ich sah den Gähnteufel. Kein Reinfall-Remake, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das französische Original schwächer ist. Lust den zu gucken, hat mir diese hübsche Schlaftablette aber sowieso nicht gerade gemacht... | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 19.01.2020, 01:36 |
The Cop, the other Cop and the Devilvon Herr_Kees | Permalink |
Ein brutaler Mord, zwei konkurrierende Ermittlungsteams und ein Cop mit zwielichtigen Verbindungen – das koreanische „Reworking“ des französischen 36 – TÖDLICHE RIVALEN verfügt über die klassischen Elemente eines Polizeithrillers. Darüber hinaus hat er aber auch noch eine ungewöhnlich dicht verwobene Story zu bieten – hier hängt alles mit allem zusammen und selbst spät auf der Bildfläche erscheinende Figuren fügen sich nahtlos ein und geben dem Geschehen einen neuen Drive. Wie in einer guten Serie, nur eben auf Spielfilmlänge komprimiert. Es gibt zwar auch ein bis zwei sehr gelungene Suspenseszenen, seine hauptsächliche Spannung bezieht der Film jedoch weniger aus vordergründiger Action, sondern vielmehr aus der Dynamik der beiden Cop-Kontrahenten im Kampf um die Beförderung. Erst im letzten Akt übernimmt das „Biest“ die Hauptrolle und der Film hinterlässt den Zuschauer mit einem Schlag in die Magengrube, wie man ihn vielleicht bei SEVEN zuletzt erlebt hat. Deutlich mehr als nur ein solider Thriller. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 20.01.2020, 00:34 |
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