The Big Empty

Skurril und ruhig...

von Divemaster
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Ein skurriler Fantasy-Thriller, der sich erst mal einen Moment Zeit nimmt den Protagonisten vorzustellen. John Person (Jon Favreau) ist ein arbeitsloser Schauspieler, dessen größter Erfolg war, in einer Sitcom gespielt zu haben, die nach der dritten Folge eingestellt wurde. Als seine Schulden ihn zu erdrücken drohen, wird er von seinem unliebsamen Nachbarn gedrängt, einen Koffer in ein verlassenes kalifornisches Kaff zu fahren und dort zu übergeben. Nur wegen seines Schuldenbergs, den er mit dem Auftrag tilgen will, lässt er sich darauf ein, verpasst aber den Empfänger zur Übergabe des Koffers, wodurch sich eine Reihe skurriler und mysteriöser Dinge ereignen...

Auf eine ruhige und unaufdringliche Art stellen sich die Charaktere dem Zuschauer vor und langsam aber sicher wird er in die Kette der Ereignisse hinein gesogen. Solide darstellerische Leistungen durchweg (in Nebenrollen spielen Daryl Hannah und Sean Bean), machen Spaß beim Zuschauen, vor allem, wenn wieder irgendwas passiert, was einem das Schmunzeln oder gar Lachen ins Gesicht treibt. Die Spannung wird gehalten, weil die Geschichte nicht ganz aufgelöst wird. Es passieren immer mehr Skurrilitäten bevor ein paar Dinge gelüftet werden.

Fazit: Relativ kurzweilige und spannende Unterhaltung - hat nicht das Zeug zum Kultfilm, aber ist gute Unterhaltung.
Divemaster

14.06.2004, 15:46


Das Geheimnis des blauen Koffers

von Felix Schweiger
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John Person ist ein arbeitsloser und verschuldeter Schauspieler der für seinen seltsamen Nachbarn einen gutbezahlten Job annimmt. Er soll einen blauen Koffer mit unbekanntem Inhalt in ein Wüstenkaff bringen und dort dem Cowboy überbringen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn nicht nur gehen die Uhren in der Wüste etwas anders, nein es tummeln sich dort auch noch allerlei seltsame Figuren in der Mitte von Nirgendwo.

Betulich nimmt uns der extratrockene Film (jaja die Wüste halt..) auf eine Reise ins Land der Seltsamkeiten. So schlapft der Held zwar in so manche Schwierigkeit (aber keine Panik, von U-Turn sind wir weiiit entfernt, zumindest dramaturgisch) und weiss sich auch irgendwie zurechtzufinden, so richtig schlau wird er (und damit wohl auch wir) aus der ganzen Sache so schnell erstmal nicht. Sonst lässt sich wenig schlechtes über die gepflegte Gratwanderung am Rande der Langeweile sagen.
Fazit: Schräger ruhiger Mystery, ansehbar.
Felix Schweiger
sah diesen Film im City, München

25.07.2004, 02:38


Schön blau...

von Bobshock
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Ein lustiger Film, der am Ende nicht alles einlöst, was er verspricht und einen etwas ratlos zurückläßt.

Ich liebe Filme, die am Anfang ein Geheimnis aufbauen, das der Protagonist zu lösen versucht und sich dabei immer weiter in mysteriöse Umstände verstrickt. Herrlich, es klappt hier wieder vorzüglich und wird auch mit jeder Menge Humor gewürzt. Die B-Movie-All-Stars geben sich hier mal wieder die Klinke in die Hand und sorgen für einen erhöhten Unterhaltungswert. Skurrile Szenen, toll gefilmt, mit einem symphatischen Hauptdarsteller. Einer von den besseren Filmen dieses Jahr.
Bobshock

29.07.2004, 14:42


Review

von Der_Fluch_der_Pizza
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Es ist weder eine Kommödie über Dorfbewohner, die mit Aliens ein Problem haben, noch ein Lynch-hafter Film (trotz mysteriösem Cowboy), wie das Programmheft suggeriert. Es ist trotz der teilweise recht schrägen und witzigen Handlung ein Film mit einem ernsthaften Thema, mit dem man was anfangen kann (ja, sowas gibt’s auf dem FFF). Ich fand den Film trotz seiner langsamen Erzählweise nicht langweilig. Daß nicht jedes Detail aufgeklärt wird, tut dem Film sogar gut, da das den Blick auf das Wesentliche lenkt.
Der_Fluch_der_Pizza
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

04.08.2004, 23:24


Laura Palmer im Wüstensand

von D.S.
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Auf dem FFF habe ich "The Big Empty" leider nicht sehen können - aber zum Glück gibt es ja nette Mailinglisten-Teilnehmer, die einem Pressetapes in die Hand drücken ;)

... denn sonst hätte ich einen durchaus interessanten Film verpaßt, der vom Publikum allerdings Zeit und vor allem eine gewisse Konzentrations-Lust verlangt, denn er ist nun mal vor allem eines: sehr, sehr ruhig - und bis ins Detail obskur. Wenn auch, mir zumindest, nicht obskur GENUG, um schließlich vollends zu überzeugen. Wer Filme mag, die den Zuschauer lange darüber im Unklaren lassen, was hier wirklich gespielt wird bzw. worum es denn nun eigentlich überhaupt geht, dürfte sich hier dennoch gut aufgehoben fühlen. Denn "The Big Empty" bietet immer noch mehr als genug Seltsames (und gleichzeitig auch sehr viel "Schönes"), um zu den besseren Filmen seiner Art zu gehören.

Dabei erzählt er eine selbst schon seltsame, allerdings nicht sehr große Geschichte: John, ein erfolgloser Schauspieler, der nichts als Schulden hat, erhält von seinem anstrengend-aufdringlichen Nachbarn (der John erstaunlich gut zu kennen scheint...!) den Auftrag, einen blauen Koffer in einem Wüstenkaff an einen mysteriösen Trucker, der sich "Cowboy" nennt, zu übergeben. Zunächst gar nicht von dieser Idee begeistert, willigt John schließlich ein, als man ihm zusichert, dafür genau das Geld zu bekommen, das er zur Schuldentilgung braucht. Auf geht es also in die große Leere... auf geht es nach Baker, Kalifornien. Dort muß John feststellen, daß er "Cowboy" verpaßt hat. Während er auf seine Rückkehr wartet, hat er ausreichend Zeit, die skurrilen Einwohner des Örtchens, ihre Sorgen und ihre Konflikte miteinander näher kennenzulernen - und mit einigen davon kommt er sogar hautnah in Kontakt...

Storymäßig war’s das dann schon fast, auch wenn es natürlich noch die eine oder andere Verwicklung und Überraschung gibt - und sich irgendwann sogar die Bundespolizei für einen Teil des Treibens zu interessieren beginnt. Aber schlußendlich dient all das nicht, jedenfalls nicht in erster Linie, zum Vorantreiben einer Handlung. Sondern es fungiert mehr oder weniger als eine Art Leinwand, auf der die unterschiedlich stark ausgeprägten Psychosen der Einwohner gezeichnet werden.

Mehr "Handlung" im eigentlichen Sinne braucht es aber auch nicht unbedingt, denn unser Protagonist begegnet hier einigen wirklich sehr seltsamen Menschen, deren Skurrilität zwar fast durchgängig "leise" in Szene gesetzt wird, aber nichtsdestoweniger gut unterhält - und natürlich auch diverse Lacher produziert. Teilweise fühlte ich mich hier tatsächlich fast nach Twin Peaks versetzt, insofern stimmt der Kommentar im FFF-Programm schon. Wenn das alles auch natürlich nie die verstörende Wirkung der Werke David Lynchs erreicht, und vor allem auch nie eine so bedrohliche Stimmung in der Luft liegt. Dennoch ist "Twin Peaks" ein recht treffender Vergleich, und als dann zum ersten Mal "Agent Banks" erwähnt wurde, erwartete ich für einen Moment glatt, gleich Kyle MacLachlan durch die Szenerie stapfen zu sehen ;)

Leider wird "The Big Empty" dann gegen Ende hin recht unbefriedigend. Man bekommt fast den Eindruck, der Film habe nun mal irgendwie einen Abschluß finden müssen, und da machte man dann, was sich gerade so anbot. Das ist schade, denn nach einer gewissen Zeit war man dann eigentlich doch ziemlich gespannt auf die Auflösung des Mysteriums - die aber eben die Erwartungen nicht halten kann, meiner Meinung nach. Zudem wird der Geschichte eine Moral angehängt, die ich unpassend und auch recht platt fand. Außerdem kommt mir unser Protagonist mit ein paar Leuten zu wenig in Kontakt. Statt die selbe Art von Obskurität immer und immer wieder präsentiert zu bekommen, hätte ich gerne ein paar mehr verschiedene Skurrilitäten erlebt.

Das alles gibt ein paar Punkte Abzug in der Gesamtbewertung - aber dennoch ist "The Big Empty" eine klare Empfehlung, wenn man einen Film sucht, über den man etwas mehr nachdenken muß. Es gibt wunderbar merkwürdige Charaktere und gute Schauspieler - und es gibt außerdem eine Kameraarbeit zu bewundern, die einige großartige Bilder verantwortet. Insgesamt 6,5 Punkte, aber mit steigender Tendenz.
D.S.

16.08.2004, 00:29


Review

von Szaltax
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The Big Empty... da ist der Name Programm...

Ich finde die Story sehr sinnlos, es gibt keine Spannung, keine Action... der Film bietet rein gar nichts, was ich interessant finde. Und dann kommt auch noch die schlechte schauspielerische Leistung von Rachael Leigh Cook dazu... Ich würd den Film nicht empfehlen.
Szaltax
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

20.08.2004, 02:16


Großes leeres Nichts

von Donnie_Darko
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Ich denke auch, der Titel sagt schon alles über den Film aus... ein einziges großes, leeres Nichts.

Inhaltsmäßig gibt es nicht viel zu erzählen. Ein blauer Koffer, der viel Verwirrung stiftet und dem zum Schluss viele weitere blaue Koffer folgen. Am Ende sind die Koffer nur Geschichte.

Man merkt schnell, dass der Film durch seine Verschachtelungen einen auf David Lynch zu machen versucht. Nur gelingt ihm das an keiner Stelle. Die Sprüche sind billig, Spannung kann sich nicht aufbauen und gruselig ist er auch nicht. Der Film könnte mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren glatt durchkommen.

Fazit: Warum wurde dieser Streifen auf dem Fantasy Filmfest 2004 überhaupt gezeigt?
Donnie_Darko
sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin

21.08.2004, 15:19




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