Holy Moses, was hat man nur den Südkoreanern ins Wasser getan? Nach der Kreativexplosion von Park Chan-wook und seinen filmischen Säurebädern SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE und OLDBOY, kristallisiert sich nun Kim Jee-woon als ein weiterer Brachial-Visionär unter den jungen Wilden seines Landes heraus. Der Unterschied: Park ist ein Poet, Kim ein Stilist, sozusagen ein Ridley Scott im Vergleich zu Parks Stanley Kubrick. Ein Mann, der Oberflächen liebt und daraus lupenreines Kino schafft, das süchtig macht.
A BITTERSWEET LIFE, diese grausame Mär über einen schwarzen Engel (in bestem Melville’schen Sinne), der von der Gnade abfällt und vom loyalen Henchman zum gepeinigten Rächer wird, ist sein bisheriges Meisterwerk, eine bei aller dargebotenen Gewalt wunderschön anzusehende (aber nicht verklärende) Augenweide: so kühl, so präzise, so anmutig, so attraktiv wie sein Held Seon-woo (Lee Byung-hun aus JOINT SECURITY AREA) in den ersten Bildern des Films, wenn er im Dior-Anzug den Alain Delon gibt und bei einer Razzia im Auftrag seines Bosses Kong in einem Hotel beachtliche Martial-Arts-Künste an den Tag legt.
Dieser fulminante Einstieg lässt das Grundmotiv der Story in der nächsten Szene auf dem Fuße folgen: Ganz egal, wie viele Dinge man bereits richtig gemacht habe lehrt ihn Kong, allein ein einziger kleiner Fehler könne zum Straucheln ausreichen. Fortan hängt die gut gemeinte Mahnung wie ein frisch geschliffenes Hattori-Hanzo-Schwert über den Ereignissen und mit geradezu fatalistischer Konsequenz spult Kim sie ab: Der Killer soll das Mädchen des Chefs überwachen, verfällt ihr, wird deshalb schwach und lässt die Kleine laufen, anstatt sie wie versprochen hinzurichten.
Was folgt, ist eine bebende Tour-de-Force samt Folter und Shoot-Outs, die Wahlverwandte wie KILL BILL, TÖTE DJANGO oder OLDBOY mitten ins Herz trifft.
Harter Stoff, Freunde der filmischen Misanthropie. Zum Glück wird es mit Blick gen Showdown aber einen Hauch weniger realistisch, wenn Kim für die heilige Rache seines Helden sich mehr und mehr dem Overkill handelsüblicher Erwachsenen-Mangas nähert und sogar (dank einiger skurriler Nebencharaktere) mit befreiender Situationskomik verblüfft. Der wahre Coup gebührt allerdings dem Ende, in dem ein klug gewähltes Schlussbild die Grausamkeit des Films und seine Tragik auf eine ganz andere Ebene rückt und die Zuschauer mit beschwingten, fast zärtlichen Gefühlen entlässt.
A BITTERSWEET LIFE, diese grausame Mär über einen schwarzen Engel (in bestem Melville’schen Sinne), der von der Gnade abfällt und vom loyalen Henchman zum gepeinigten Rächer wird, ist sein bisheriges Meisterwerk, eine bei aller dargebotenen Gewalt wunderschön anzusehende (aber nicht verklärende) Augenweide: so kühl, so präzise, so anmutig, so attraktiv wie sein Held Seon-woo (Lee Byung-hun aus JOINT SECURITY AREA) in den ersten Bildern des Films, wenn er im Dior-Anzug den Alain Delon gibt und bei einer Razzia im Auftrag seines Bosses Kong in einem Hotel beachtliche Martial-Arts-Künste an den Tag legt.
Dieser fulminante Einstieg lässt das Grundmotiv der Story in der nächsten Szene auf dem Fuße folgen: Ganz egal, wie viele Dinge man bereits richtig gemacht habe lehrt ihn Kong, allein ein einziger kleiner Fehler könne zum Straucheln ausreichen. Fortan hängt die gut gemeinte Mahnung wie ein frisch geschliffenes Hattori-Hanzo-Schwert über den Ereignissen und mit geradezu fatalistischer Konsequenz spult Kim sie ab: Der Killer soll das Mädchen des Chefs überwachen, verfällt ihr, wird deshalb schwach und lässt die Kleine laufen, anstatt sie wie versprochen hinzurichten.
Was folgt, ist eine bebende Tour-de-Force samt Folter und Shoot-Outs, die Wahlverwandte wie KILL BILL, TÖTE DJANGO oder OLDBOY mitten ins Herz trifft.
Harter Stoff, Freunde der filmischen Misanthropie. Zum Glück wird es mit Blick gen Showdown aber einen Hauch weniger realistisch, wenn Kim für die heilige Rache seines Helden sich mehr und mehr dem Overkill handelsüblicher Erwachsenen-Mangas nähert und sogar (dank einiger skurriler Nebencharaktere) mit befreiender Situationskomik verblüfft. Der wahre Coup gebührt allerdings dem Ende, in dem ein klug gewähltes Schlussbild die Grausamkeit des Films und seine Tragik auf eine ganz andere Ebene rückt und die Zuschauer mit beschwingten, fast zärtlichen Gefühlen entlässt.
An ice-cool enforcer pays a horrendous penalty for a moment of emotional weakness in A BITTERSWEET LIFE, a tour de force of noirish style and Korean ultra-violence that will have genre fans nailed to their seats. More sensitive souls, and anyone looking for deep psychological insights, may head for the exit well before the end, though on its own level pic does sport sufficient emotional motivation to justify the carnage. With the name of writer-director Kim Jee-woon (THE QUIET FAMILY, A TALE OF TWO SISTERS) attached, film has strong chances as a cult item. Even by Korean standards of movie brutality, A BITTERSWEET LIFE raises the bar to a new level, way above pics like OLDBOY or NOWHERE TO HIDE. But the violence, apart from having an unreal, manga-like quality, is part and parcel of the film’s overall stylization, from the use of chilly, David Lynch-like colors (gangreney greens, sanguinary magentas, stygian blacks) to the whole generic catalog of rain and chiaroscuro lighting.
Variety