Bliss

What the f*cking f*ck?

von Lovecraft
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Bei inspirationsloser Malerin löst ein 24/7-Drogenrausch eine extreme Blutlust aus.

Die Protagonistin ist in jeder Faser restlos unsympathisch, ein Drehbuch eigentlich nicht vorhanden und wenn man sämtliche Flüche aus dem Script streichen würde, würden die Texte auf eine Briefmarke passen. Dazu permanente Stroboskop-Effekte und lärmender Heavy-Metal. Und Splatter als purer Selbstzweck. Toll.

Immerhin eröffnet sich die Möglichkeit eines lustigen Trinkspiels für Wagemutige: Bei jedem "Fuck" oder "Fucking" auf der Tonspur: Hoch die Tassen! Wer dann nicht nach spätestens 40 Minuten tot ist, hat geschummelt.
Lovecraft
sah diesen Film im Cinestar, Berlin

07.09.2019, 10:42


Todeswalzer

von Leimbacher-Mario
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Man, was hat sich Joe Begos gemacht,
denn ein wenig hatte ich seine unreifen, fan-ähnlichen Regievorgänger schon verlacht.

Doch mit „Bliss“ macht er Ernst und liefert aber mal so richtig ab,
das hier ist weit mehr als nur Retro-Hommage und nun brachial auf Zack.

Die stylishste Anti-Drogenkampagne aller Zeiten,
hier schafft er sein eigenes, alptraumhaftes Monster, ganz ohne nur zu biten.

Ein Sog aus Drogen, Kraftausdrücken, Blut und der Nacht,
es ist mehr als beeindruckend, was hier wird für ein teuflischer Rausch entfacht.

Sexy und anziehend, eine Königin des Bisses,
dazu brauchte man vor allem als „Heldin“ eine recht mutige Misses.

Es wird geflucht, gezogen, gefickt und geraucht,
nach dieser Nacht ist man trotz knackiger Laufzeit definitiv geschlaucht.

Über eine Künstlerin, gesprungen, gezogen in Abgrund und Hölle,
bedient sich diese wilde Collage von den (auch zitierten) „Lost Boys“ bis „Mandy“ in Völle.

Doch wie gesagt, für mich ist das weit mehr als nur hohler Bilderreigen und Experiment,
es hätte auch Wirkung und Power, selbst wenn man Idole und Vorbilder kaum kennt.

Hier vor war für Begos wohl alles Warm-up und Übung,
nun wirkt’s für mich final, angekommen, ausgeflippt, gewagt und nicht nur wie eine glückliche Fügung.

Nach einem doch recht leer-dilettantischen „The Minds Eye“ hatte ich das nicht mehr erwartet,
genauso wenig wie dieses Blutbad, das am Ende noch startet, massiv ausartet.

Ich war gefangen in einer Welt aus Sünden und Wut,
doch genoss ich jede Sekunde dieser blubbernden Glut.

In L.A. fahren die Vampirellas noch Cabrio und kriegen nicht genug,
ohne große Story aber mit Spaß am Exzess dampft man hier im eigenen Sud.

Ihr merkt’s, in diesen Geisterstunden-Wahnsinn habe ich mich etwas verliebt,
weil er sich auch für nichts und niemanden verstellt und verbiegt.

Der Score rockt hart und stylisch ist das Ding bis unter die Decke,
ein wachmachendes Erlebnis, nach dem ich meine Faust gleichsam Richtung Himmel und Hölle recke.

Fazit: Rau, roh, rot, rebellisch, rough, richtungsweisend, rigoros, radikal, rauschig, rattig, rotzig, reif - „Bliss“ kann man nur als einen kommenden Vampir-Kult-Klassiker bezeichnen. Ein unvergleichlicher Trip, den man nur lieben oder hassen kann. Genau so muss Mitternachtskino!!! Geiler geiler Scheiß!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

22.09.2019, 03:12




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