Body Snatch

Zuerst mal: Der Film ist kompetent gemacht, kein großer Überblendungs- oder sonstiger Schnickschnack, aber man merkt, das Francois Hanns durchaus schonmal mit einer Kamera und Licht zu tun hatte. Damit hebt er sich schon mal wohltuend von den Komplett-Gurken der FFF-Geschichte ab. ("Ángel negro" ist immer mein Beispiel, andere nennen gern "Lipton Cockton in the Shadows of Sodoma", den ich "leider" verpasst habe.)

Emmanuelle Seigner und Philippe Torreton sind durchaus talentiert (unter dem Vorbehalt, dass ich kein Wort französisch spreche und daher über die Darbietung der Dialoge nicht wirklich urteilen kann), und das unvermeidliche Balg (weil der Mutterinstinkt so einen Familien-Thriller ja viel spannender macht und vor allem jede noch so blöde Handlung der Mutter rechtfertigt) nervt per se praktisch überhaupt nicht.

Emmanuelle Seigner (aka Mrs. Polanski) ist darüber hinaus auch noch wirklich nett anzuschauen, das Plakat wird ihr in keinster Weise gerecht.

Das Plakat (zu bewundern auf der FFF-Seite und im "Body Snatch"-Thread im Forum) sagt dann auch schon das wichtigste über den Film aus: Hilflos guckende Frau, verdächtig ruhig guckender Mann, Skalpell.

Könnte ja soweit noch ein anständiger FFF-Beitrag sein und die erste Stunde lang gab’s auch wirklich kaum was zu meckern. Dann jedoch wird klar, dass das Ende nichts zu bieten haben wird, was die Beschreibung im FFF-Programm dem genrefesten Zuschauern nicht schon klar gemacht hat.

Und während man diese Enttäuschung noch verarbeitet beginnt dann ein lähmend vorhersehbarer und komplett unorigineller Showdown. Und DANN folgt noch eine Coda, die an Unterirdigkeit kaum zu unterbieten ist, da in ihr (kein Spoiler) DER OFF-ERZÄHLER WECHSELT.

Dann hat die Qual ein Ende und es ist wieder einmal bewiesen, dass ein Thriller mit seinem Ende steht und -- wie in diesem Fall -- fällt.