Candyman - Farewell to the Flesh

In der Fortsetzung der Legende um den schwarzen Sklaven mit der rachsüchtigen Hakenhand, dessen Name man niemals fünfmal hintereinander vor dem Spiegel sagen darf, folgen wir einer jungen Frau in Mardi Gras-Festivitäten und eine grauenhafte Verbindung ihres Stammbaums mit dem Schicksal Daniel Robitailles tut sich auf…

Schwarze Männer im Spiegel der Gesellschaft

„Candyman 2“ lebt von New Orleans, dem dortigen, weltberühmten Karneval, natürlich von Tony Todd als legendärer Spiegelschreck, von seinen noch immer gesellschaftlich relevanten Themen, von seinen verdrängten amerikanischen Sünden, von seinem teuflischen Score (in Teilen vom Vorgänger übernommen), der fast aus einem Argento hätte kommen können, von seiner dreckigen 90er-Aura in jeder Pore und so manch einer gorigen Einlage. Es gibt hübschere Streifen, es gibt spannendere Streifen, es gibt sinnvollere Streifen, rein von der Handlung und internen Logik her. Aber im Großen und Ganzen hatte ich viel Schlimmeres erwartet. Die erste Hälfte der 90er war definitiv nicht die glorreichste Epoche des Horrors - aber dennoch haben selbst gescholtene oder links liegen gelassene Sequels wie eben „Candyman 2“ ihre Momente und sind nicht alle crap. Erst beim dritten Teil ging’s dann in schmerzhaftere Regionen, meine ich mich zu erinnern. Aber vielleicht überrascht mich ja auch der positiv und macht die „Candyman“-Saga zu einer empfehlenswerten. Mal schauen.

Fazit: Gar nicht üble und dem Kern der Sache treu bleibende Fortsetzung mit etlichen Motiven, Schocks und urban-gesellschaftlichen Themen, mal unterschwellig, mal klar und deutlich. An das Original kommt er aber in keiner Beziehung heran. Doch er macht sein Ding.