Cecil B. DeMented

John Waters bläst zum Kampf gegen Blockbuster, Hollywood und das Studiosystem - indem er im großartigen und unterschätzten „Cecil B. Demented“ trashig-satirisch eine wilde Bande von Filmemacherrebellen eine berühmte Schauspielerin kidnappen und ihren geplanten dogmatischen Filmdreh völlig außer Kontrolle geraten lässt…

Fickt euch alle, ihr Schlappschwänze!

„Cecil B. Demented“ ist ein großer Spaß für jeden Kinofan. Vor allem von abgründigerer Ware. Bissig, aber doch nie gänzlich ernst gemeint von Waters, wundert's mich sehr, warum dieser rotzige Querschläger nicht höher als Kultfilm gehandelt wird. Es gibt etliche bekannte Gesichter, etliche Perversitäten und Obszönitäten, alles ist aber dennoch naiv und süß genug, um nicht gemein oder komplett eklig zu sein. Egal ob Hollywoodsystem oder Untergrund - Film bleibt eben doch irgendwie Film. Und das wusste auch Waters. Er schmeißt hier eher metaphorisch mal wieder mit Kacke um sich - die sich dann aber doch als Vollmilchschokolade entpuppt. Hollywood und seine scheinheiligen Stars danken ihm dafür. Tun sicher trotzdem ihr Übriges, diese actionreiche und kritisierende Parodie kleinzuhalten. Mir hat diese fetzige Komödie jedenfalls richtig Spaß gemacht. Die eigentliche Geschichte macht nicht viel her und geht kaum voran, doch die Entwicklung der Hauptfigur und vor allem hunderte kleine Details von den Tattoos großer Regisseure bis zum Sexverbot, von den Kinoplakaten bis zu den Gastauftritten gibt’s hier jederzeit genug für Auge und die untergründigere Filmseele.

Besser als der Director’s Cut von „Patch Adams“ … oder das Remake von „Vertigo“!

Fazit: John Waters war, ist und bleibt einer der originellsten und einzigartigsten, ungebremsten Rebellen der Filmwelt… Aggressiv, geil, anstößig, augenzwinkernd, doppelbödig. Das Ding rockt! Ein dreckiges Juwel!