Reviewvon rrho | Permalink |
Quintus Dias (Michael Fassbender), Hauptmann (also Centurio) der römischen Armee, wird von dem britannischen Stamm der Pikten gefangen genommen, nachdem diese das Lager seiner Truppen zerstört hatten; er kann mit Glück fliehen und stößt zur Neunten Legion unter General Titus Flavius Virilus (Dominic West), die gerade den Auftrag bekommen hat, den König der Pikten (Ulrich Thomsen) gefangen zu nehmen. Quintus zieht mit, aber in einem Hinterhalt wird der General gefangen genommen und die Soldaten hingemetzelt - nur der Centurio und sechs weitere Männer überleben. Quintus und seine Leute versuchen nun zunächst, den General zu befreien, und schlagen sich dann "behind enemy lines", wie es recht modern im Film heißt, durch die Wildnis, um wieder römisch besetzten Boden unter die Füße zu kriegen. Dabei geht es recht malerisch durch nebelverhangene Wald- und Berglandschaften, während die Jäger immer dichter aufschließen und die Gejagten dezimieren. Auch wenn Centurion nicht so brutal wie etwa Doomsday ist, so fliegt hier doch deutlich mehr Blut und Gehirnmasse durch die Gegend, werden Köpfe öfter gespalten und abgeschlagen, als dies sonst im Sandalenfilm üblich ist. Marshall könnte seine Geschichte freilich genauso gut in jeder anderen Epoche und in jedem anderen Kontext ansiedeln - die Neunte Legion bietet eine vermutlich willkommene historische Vorlage (die Kevin Macdonald gerade ebenfalls für The Eagle genutzt hat), doch könnte man sich diesen Quintus Dias auch in einem Krieg des 20. Jahrhunderts vorstellen. Vollständige Kritik in meinem Blog. | |
rrho - Original-Review | 12.08.2010, 23:36 |
Reviewvon Edwinita | Permalink |
Nach den Bravourstücken Descent und Doomsday kommt Centurion daher, dem die gleiche Freude am Filmemachen anzusehen ist wie den Vorgängern. Es wird gemordet und geschnetztelt, Hirn, Schleim und Gleim fliegen durch die Luft, daß es eine wahre Freude ist. Aber das ist es nicht alleine, was den Film sehenswert macht: ein gutes, abwechslungsreiches Drehbuch, keine Längen, schöne Bilder und Aufnahmen, energiegeladene Action- und Kampfsequenzen, zweidimensionale Charaktere mit interessanten Beziehungen zueinander sowie jede Menge starker Frauen (die es in der piktischen Gesellschaft wirklich gab). Dazu noch eine starke Prise trockenen Humors, der kleine Unzulänglichkeiten in der Erzählung und Anachronismen vergessen läßt. Das waren wirklich gut angelegte 9 Euro! | |
Edwinita sah diesen Film im Cinemaxx, Berlin | 18.08.2010, 22:30 |
Michael rennt.von Ostberlinpunk | Permalink |
So sehr ich "Dog Soldier" und "The Descent" von Neil Marshall mochte, so wenig gefiel mir "Doomsday". Ein Historienschinken sollte also der neue Film sein? Hmmm...vor allem das Michael Fassbender mitspielt war dann auch ein Grund den Film unbedingt sehen zu wollen. Und der macht seine Sache total gut: egal ob er einen etwas klemmigen Honeymoon-Typ spielt oder einen IRA-Häftling im Hungerstreik, oder wie hier einen römischen Krieger, stets macht er seine Sache sehr gut und wirkt so, als wäre er in die Rolle "hinein geboren". Die anderen Darsteller sind auch gut, an ihn kommt aber keiner ran. Ich frag mich nur wo er in der Zeit des ersten Jahrhunderts ins Fitneßstudio gegangen ist. ;o) Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, daß zu dieser Zeit jemand einen so krassen Körper hatte...ansonsten sehen die Leute alle sehr glaubwürdig aus - vor allem dreckig. Fast hat man das Gefühl, es stinkt von der Leinwand runter... Es gibt sehr schöne Landschaftsaufnahmen, und die Kamera hat tolle Bilder eingefangen, vor allem aus der Luft. Der Look des Films gefiel mir sehr...viel blau, rot ist wirklich nie zu sehen, außer wenn es blutig zur Sache geht. Was SEHR häufig und äußerst brachial vorkommt. Köpfe fliegen, Augen werden durchbohrt, Speere durch Körper gejagt...allerdings wurde es am unruhigsten im Kinosaal und ein Raunen ging durch die Menge als ein Hirsch erlegt wurde und der Koch den riesigen Magen rausholte und aufschlitzte und den römischen Mitstreitern sagte sie sollten das Zeug essen - wirklich widerlich. ;o) Die Story ist ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, und vor allem Michael Fassbender als Quintus Dias ist fast die ganze Zeit am rennen - und auf diese Weise eröffnet er auch den Film - halbnackt durch verschneite Berge laufend. Das Auf- und Ab von dramatischen und kriegerischen Situationen sowie ruhigen Momenten ist gelungen - vor allem als die römischen Krieger Pause bei einer sogenannten "Hexe" machen, wird es mal für länger als zwei Minuten ruhig - und auch ein bisschen romantisch, bevor am Ende noch mal eine (von drei größeren) Schlachten geschlagen wird. Ich weiß nicht wie viel von der ganzen Geschichte auf historischen Fakten beruht, im Abspann war aber zu lesen das die Figuren erfunden sind, wenn ich es richtig gesehen habe. Alles in allem ist der Film sehr unterhaltsam, wenn auch nicht gerade revolutionär gut. | |
Ostberlinpunk sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 18.08.2010, 22:46 |
Die Besatzer kriegen Saures!von Lovecraft | Permalink |
Neil Marshall delivers: Centurion ist das erwartet wuchtige Schlachtengemälde, das vom Schnitt und der Anlage des Films mehr als nur einmal an Doomsday erinnert. Das Drehbuch ist stimmig, die Kameraführung beeindruckend und die Musik zweckdienlich. Und Blut fließt auch - viel Blut! Unter den überzeugenden Darstellern sind neben Paul Freeman und "Hexe" Imogen Poots (das Mädchen aus "28 Weeks later") ganze Heerscharen von FFF-Regulars zu erspähen. Meine Erwartungen wurden jedenfalls voll und ganz erfüllt. | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 19.08.2010, 08:35 |
No brain much painvon johnsfilm | Permalink |
Nach dem sinnentleerten Zitatenkino-Trash-Desaster "Doomsday" hoffte man auf besseres, doch mit "Centurion" hat sich Neil Marshall keine Lorbeeren verdient, erst recht keine blutigen. Hoher Blutfaktor: wer es gerne künstlich mag und auf entweder dickflüssigen Ketchup oder herumspritzende computergenerierte Körperflüssigkeiten steht, der wird bestens bedient. Von wegen authentisch. Die physische Präsenz der sehr guten Darsteller Michael Faßbender und Dominic West retten diesen Sandalenfilm, der ebensogut in X-beliebigen Zeitepochen spielen könnte, leider auch in keinster Weise. Olga Kurylenko als Doomsday-Leftover schaut als Tribal-Chick stets grimmig-dunkel aus der Wäsche und punktet mit gekonnter Kau-Mimik. Beim nächsten Film bitte mehr Inspiration und Kreativität. Two thumbs ab. | |
johnsfilm | 20.08.2010, 11:32 |
We live united or die dividedvon FFFler | Permalink |
Seit dem wohl besten Horrorfilm der letzten Jahre, The Descent, stehen alle Filme Marshalls bei mir automatisch auf der To-Watch-Liste. Dass diese dabei nicht immer gut sein müssen beweist Centurion. Mit exzessivem Blaufilter zeigt er den Überlebenskampf einer kleinen römischen Truppe gegen scheinbar übermächtige Gegner. Das Setting stimmt, Michael Fassbender beweist einmal mehr, dass er das Potential hat ein Großer zu werden und auch die Gorehounds kommen hier durchaus auf ihre Kosten. Dummerweise gibt die Geschichte viel zu wenig her, so wiederholt sich zu viel und es schleicht sich schnell Langeweile ein, wenn man beispielsweise zum zehnten Mal exzessive Kamerafahrt über die zu marschierenden Berge zu sehen bekommt. Schade, schade, da bisweilen durchaus nette Ansätze zu erkennen waren, aber wie gesagt: Die Story gibt für einen Feature Film einfach zu wenig her. | |
FFFler sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 20.08.2010, 11:55 |
Gladiator - wie er sein solltevon T-Killa | Permalink |
Ein klassischer Männerfilm. Man sieht Männer, die sich gegenseitig die Köpfe ein- und abschlagen, pissen und fluchen. Der Film ist eine Mischung aus GLADIATOR, SAVING PRIVATE RYAN und 300. Der Centurion wird von den Pikten gefangen genommen, gefoltert, kann fliehen und wird gerettet. Da er als einziger seiner Bastion überlebt hat und nun weiß, wo der Feind sich befindet, soll er sich der ruhmreichen Neunten Division anschließen, die den Auftrag bekommen hat, den Anführer der Pikten zu stürzen. Leider geraten die Römer in einen Hinterhalt, bei dem ihr General gefangen genommen wird, und nur der Centurion und fünf weiter Mannen (inklusive Koch) überleben. Ehrensache, dass die Überlebenden sofort ihren General aus den Klauen der Pikten befreien wollen. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, und drittens im Film sowieso. Also findet sich der Trupp bald tief im Feindesland wieder und wird von einer Gruppe Pikten gehetzt. Bei dem Film geht es bisweilen recht derbe zu. Es gibt hin und wieder schöne Gemetzel und ne ordentliche Portion Action. Zwar strotzt der Film nur so von Fehlern und Logiklöchern und bedient fleißig die gängigen Actionklischees, doch wird er nie langweilig. Bestes Popcornkino, das auf jeden Fall einen Kinobesuch wert ist, auch wenn die DVD bald released wird. | |
T-Killa sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 21.08.2010, 01:13 |
(fast) Jeder ist seinem (n)Nächsten am (N)nächstenvon Sonysonic | Permalink |
In den ersten Minuten dieses Werkes, umgarnte mich die Sorge, dass der anfängliche Blutrausch, ein dominierendes Signifikant des gesamten Streifens bliebe. Zwar entpuppte sich die rotfließende Leichtigkeit als ewiger Begleiter, nimmt jedoch mit zunehmender Laufzeit in ihrer Häufigkeit ab. In Zuge des (auf Intrigen basierenden) blutigen Vorspieles, konnte die Thematik der Kameradschaft nun die Bühne übernehmen. Ich würde gar von (zwischenmenschlichen) "james-ryanischen" Qualitäten sprechen, welche gekonnt die Kontraste vom gruppendynamischen Selbsterhaltungstrieb und egozentrischen Einzelkämpferdasein in Szene bringen. Der qualitative Aufwärtstrend wird durch verstärkende Gegensätze wie selbstlose Treue und Verrat begleitet und findet ein durchaus emotional ansprechendes Ende. Einzig kritikwürdig bleibt der gezwungen erfolgreich ausgeprägt wirkende Jagdinstinkt der gegnerischen Hetzleiterin, welcher zu stark als Instrument zur Aufrechterhaltung der Hetzdynamik offensichtlich wird. | |
Sonysonic sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 21.08.2010, 02:05 |
Reviewvon veles | Permalink |
Eins vorweg, ich fand Doomsday wunderbar, aber wenn ich jetzt die ganzen Reviews über Centurion lese, kommt mir das kalte Grausen. Den Film mit Gladiator und 300 auf eine Ebene zu setzen, ist einfach nur daneben. Die Idee des Filmes ist ok, die Umsetzung ein Trauerspiel. Wunderbare Landschaften und literweise CGI-Blut machen noch keinen guten Film. Eine fortlaufende Hetzjagd bestimmt den ganzen Film. Da fragt man sich, warum die letzten Überlebenden der so glorreichen 9. Legion den ganzen Film weglaufen vor ein paar Barbaren, angeführt vom zungenlosen Bond-Girl. Wenn sie doch einfach kämpfen könnten, stattdessen wird den ganzen Film gerannt und am Ende gibt’s noch eine Hollywood-Liebesgeschichte. Für mich ist dieser Film nur der Versuch, alle Elemente aus Gladiator, Doomsday und Herr-der-Ringe-Landschaften und jede Menge CGI-Blut in einen Film zu packen und die Massen zu erfreuen. Wenn ich mir die restlichen Reviews anschaue, hat das wohl leider geklappt. | |
veles sah diesen Film im Cinemaxx 7, Berlin | 21.08.2010, 08:43 |
Gladiator Jr. im Schwarzwaldvon Smotti | Permalink |
Ich schließe mich am ehesten dem Review von veles an. Auch ich habe "Doomsday" mit viel Freude gesehen. "Centurion" bietet durchweg wundervolle Bilder, wenn auch sehr viel dank Computerhexerei. Die Geschichte geht für mich soweit auch völlig klar. Und auf das Setting (Sandalenfilm) steh ich auch. Aber das war alles so oberflächlich, dass ich nicht in den Film fand. Keine wirklich Guten, keine wirklich Bösen, wie in einem guten Western, aber irgendwie auch keinen eigenen Willen bei den Charakteren, nur sinnlos agierende Soldaten und Nebendarsteller, tausende Tote und alles immer wieder sinnlos. Kein Wunder, dass jene Sinnlosigkeit als Message des Filmes bleibt: alles sinnlos. Vielleicht soll Centurion einfach ein echter Kriegsfilm sein... inkl. Anti-Kriegs-Message... Ich guck also lieber die alten Asterix Filme, da gab’s wenigstens noch wirklich auf die Fresse, gebe aber wegen der tollen Bilder trotzdem eine 5.0 | |
Smotti sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg | 23.08.2010, 01:45 |
wenn der Marshall mit dem Geldevon Rohrkrepierer | Permalink |
DOG SOLDIERS - Brilanter Werwolfreboot! THE DESCENT - super spannender Grubengrusel! DOOMSDAY - toller Retromist! CENTURION - ganz gut... Tatsächlich macht CENTURION nichts falsch. Die Charaktere sind sympathisch und verhältnismäßig glaubwürdig. Die Ausstattung ist gut und das Setdesign wertig. Die Effekte sind durchdacht und für eine große Produktion recht grimmig. Also alles im grünen Bereich? Marshall inszeniert gut, aber lange nicht so kompromisslos wie bei seinen bisherigen Werken. Wollte er wohl auch nicht. Hier wird ein Abenteuerfilm erzählt. Ein Film von Freiheit und Zielgebundenheit. Kurzweilig und spannend, aber eben leider nichts Besonderes, absolut überraschungsfrei und damit eine Enttäuschung, aber auf hohem Niveau. | |
Rohrkrepierer sah diesen Film im Cinecitta' 3, Nürnberg | 10.09.2010, 22:20 |
Auf Neil Marshall ist Verlassvon Hondo | Permalink |
Der film war spannende Unterhaltung von Anfang bis Ende, da man gleich mitten im Geschehen ist. Auch sind sämtliche Charaktere so gezeichnet, daß man mitfiebert. Sogar die Gegner der Flüchtenden sind nicht einfach nur böse, sondern deren Motivation ist jederzeit nachvollziehbar. Ich freue mich schon auf den nächsten Film von Neil Marshall, hoffentlich wieder auf dem Fantasy-Filmfest. | |
Hondo sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 15.09.2010, 17:22 |
Sie hat Dich schon gerochenvon Alexander | Permalink |
Dieser Film hat mir bisher von allen Post-FFF-2010-Filmen neben „Heartless" den meisten Spaß bereitet. Dabei ist eigentlich Nichts neu (typisch für die Filme der letzten Zeit, die fast alle im hundertsten Aufguss der immer gleichen Soße rühren, Heartless als einzige Ausnahme mal ausgeklammert). Im Gegenteil : Es drängen sich zwangsläufig Vergleiche zu „Gladiator" und anderen Schwert-und-Sandalen-Werken auf. Irgendjemand auf F3A meinte auch, es handelte sich um den „besseren" Gladiator. Doch Centurion ist anders. Er ist gnadenlos konsequent, unbarmherzig und brutal ohne Kompromisse. Deswegen passte er gut aufs FFF, aber das allein macht ihn noch nicht zum Spitzenfilm. Was mir gefallen hat war die dramaturgisch grandios in Szene gesetzte Umsetzung der Handlung, das hatte so ein bisschen was von „Gladiator meets Texas Chainsaw". Ein besserer Vergleich fällt mir jetzt einfach nicht ein. Manche mögen „Centurion" für ein brutales, billiges Remake irgendwelcher Sandalenfilme halten. Künstlerisch ist er sicherlich nicht sehr wertvoll. Aber man hat am Ende nicht das Gefühl verarscht geworden zu sein, wie bei so vielen anderen Filmen, der letzten Jahre! What you see is what you get! Und hey, das pralle Rächer-Babe war einfach klasse. Bestes Zitat : „Wenn sie Dich wittert dann wird sie Dich finden. Sie wird Dich finden und töten. Sie hat Dich schon gerochen." | |
Alexander | 21.08.2013, 21:59 |
Kommentar von reese : |
nach descent and doomsday habe ich viel erwartet . aber einfallslose story und kampfszenen machen centurion zu einem durchschnittsfilm. schade . |
20.08.2010, 14:07 |
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