Beste Geheimwaffe im Kino des Schreckens: Der „Das bringen die jetzt nicht“-Effekt. Jenes Gefühl totaler Fassungslosigkeit, das uns befällt, wenn wir begreifen, dass gleich etwas kommt, bei dem das Herz einen Schlag aussetzt, weil: Das bringen die jetzt nicht, das trauen sie sich nicht. Wie damals bei TEXAS CHAINSAW MASSACRE – als deutlich wurde, dass Leatherface das Mädchen tatsächlich am Fleischerhaken aufhängt. Oder SE7EN, wenn klar wird, was sich in dem Päckchen befindet. THE CHASER, das Regiedebüt des jungen Südkoreaners Na Hong-jin, ist ein Film von eben diesem Kaliber, ein Serienkillerfilm, der sich nicht mit dem Aufwärmen gängiger Klischees zufrieden gibt, sondern dem Genre auf ganz eigene Weise die Krone aufsetzt. Und das Publikum des diesjährigen Cannes-Festivals, wo der Film seine internationale Premiere feierte, mit seiner unerbittlichen Härte förmlich in Schock versetzte.
Zuhälter Joong-hos Kapitalanlage wirft leider nicht ganz den Gewinn ab, den er sich erhofft hatte. Denn sein Stall ist neuerdings arg dezimiert, zwei der Schlampen sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Nun muss aber dringend Kohle her. Also schickt der mitleidlose Ausbeuter seinen letzten Aktivposten, die kranke Mi-jin, zu einem Freier. Und findet wenig später nur noch das Handy des Mädchens. Mit einer Nummer, die ihm verdammt bekannt vorkommt – auch die abgetauchten Kolleginnen haben sich mit diesem Kunden getroffen. Da ist was faul, findet der Ex-Cop und nimmt Witterung auf.
Ungewöhnlich: Bereits nach kurzer Zeit steht fest, wer der Killer ist und der leugnet es nicht einmal. Doch hier beginnt das wirkliche Drama. Missgriffe, Fehlurteile, miese Patzer lassen Joong-ho und die Polizei den zum Greifen nahen Ermittlungserfolg eins ums andere Mal verpeilen. Praktisch in Rufnähe des Opfers versagen sie ungeheuerlich, während sich der Psychokiller eins feixt. Von Szene zu Szene steigert sich der Horror ins Unermessliche und es kommt einfach keine Erlösung.
Irgendwo zwischen dem begnadeten Kreativ-Nihilismus Park Chan-wooks und der handwerklichen Finesse eines A BITTERSWEET LIFE bewegt sich Na Hong-jins knüppelbrutaler Ausflug in ein Haus am Ende der Straße. Tja, und als endlich der Punkt kommt, an dem das Gröbste überstanden scheint, heißt es ein letztes Mal: Das bringen die jetzt nicht, das trauen sie sich nicht! Eben doch. Für einen kurzen Moment wird die Zeit stillstehen, wenn THE CHASER als Abschlussfilm so reinhaut, dass danach kollektives Luftholen angesagt ist. Bis zum nächsten Fantasy Filmfest ...
Zuhälter Joong-hos Kapitalanlage wirft leider nicht ganz den Gewinn ab, den er sich erhofft hatte. Denn sein Stall ist neuerdings arg dezimiert, zwei der Schlampen sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Nun muss aber dringend Kohle her. Also schickt der mitleidlose Ausbeuter seinen letzten Aktivposten, die kranke Mi-jin, zu einem Freier. Und findet wenig später nur noch das Handy des Mädchens. Mit einer Nummer, die ihm verdammt bekannt vorkommt – auch die abgetauchten Kolleginnen haben sich mit diesem Kunden getroffen. Da ist was faul, findet der Ex-Cop und nimmt Witterung auf.
Ungewöhnlich: Bereits nach kurzer Zeit steht fest, wer der Killer ist und der leugnet es nicht einmal. Doch hier beginnt das wirkliche Drama. Missgriffe, Fehlurteile, miese Patzer lassen Joong-ho und die Polizei den zum Greifen nahen Ermittlungserfolg eins ums andere Mal verpeilen. Praktisch in Rufnähe des Opfers versagen sie ungeheuerlich, während sich der Psychokiller eins feixt. Von Szene zu Szene steigert sich der Horror ins Unermessliche und es kommt einfach keine Erlösung.
Irgendwo zwischen dem begnadeten Kreativ-Nihilismus Park Chan-wooks und der handwerklichen Finesse eines A BITTERSWEET LIFE bewegt sich Na Hong-jins knüppelbrutaler Ausflug in ein Haus am Ende der Straße. Tja, und als endlich der Punkt kommt, an dem das Gröbste überstanden scheint, heißt es ein letztes Mal: Das bringen die jetzt nicht, das trauen sie sich nicht! Eben doch. Für einen kurzen Moment wird die Zeit stillstehen, wenn THE CHASER als Abschlussfilm so reinhaut, dass danach kollektives Luftholen angesagt ist. Bis zum nächsten Fantasy Filmfest ...
Drawing both white-knuckle tension and moral anguish from a maddening succession of red herrings and wrong turns, Na Hong-jin’s (...) accomplished debut feature has been a runaway hit at home.
Variety
What THE CHASER brings to the table is a potent combination of a “you gotta grab-your-armchair” like intense script and performances from the entire cast that is worthy of “encore!” chants. The movie is directed by newcomer Hong-jin Na, a name that will likely become much better known in the coming months.
Lunapark 6