Wenn es kein Reporter filmt ist es nicht passiert.von Felix Schweiger | Permalink |
Eine mexikanische Stadt in Aufregung, die Nerven liegen blank, denn das "Monster von Babahoyo", ein Kinderschänder und Serienmörder, hat wieder zugeschlagen. Als Don aus Versehen ein Kind überfährt, kocht der Mob über und Manolo, der Reporter aus Miami, kann das Lynchen grade noch verhindern. Freilich erst nachdem die guten Bilder im Kasten sind. Doch Don landet im Knast und um Manolo zu einer Reportage über ihn zu bringen (Unschuldiger Mann versäumt im Knast die Geburt seines Kindes.), verrät er ihm Dinge über das Monster. Dinge die eigentlich nur das Monster selbst wissen kann. Mit weniger Handkameragewackel als befürchtet beobachten wir das verbale Katz und Maus Spiel des unschuldigen(?) Familienvaters mit dem sensationsgeilen Reporter. Und so stellt sich in der Umgebung von Mexicos Slums und Elendsvierteln die Frage nach Verantwortung und Macht der Fernsehreporter. Klar wird die Welt hier ein wenig vereinfacht und die Figuren sind etwas stereotyp, doch erfreulich ist die Konsequenz und der Realismus mit dem die Geschichte bis zuletzt erzählt wird. Fazit: Drama um Macht und Verantwortung der investigativen Reporter mit Bodenhaftung. Ansehen lohnt. | |
Felix Schweiger sah diesen Film im City, München | 31.07.2005, 12:07 |
Anfang und Ende stark, aber Schwächen im Mittelteilvon Jimmy_Conway | Permalink |
Der Anfang ist in der Tat ein Hammer. Wenn Zorn durchs gemeine Volk geht und der Lynchmob zu toben anfängt, wird’s eigentlich immer beängstigend (besonders effektiv z.B. in Fulcis DON’T TORTURE A DUCKLING zu beobachten), und so hauen auch hier die Anfangsszenen ganz schön rein. Mit Sicherheit die schmerzlichsten und intensivsten Momente meiner bisherigen FFF-Filme. Danach baut CHRONICLES aber leider stark ab und verläuft sich zusehendst in seinen "war er’s?"-"war er’s nicht?"-Fragestellungen. Das Katz- und Maus-Spiel zwischen Fernseh-Reporter und möglichem Täter hat man in ähnlicher Form schon oft und dabei packender inszeniert gesehen. Positiv ist zwar die eingearbeitete Thematik rund um Medien-Ethik zu vermerken, richtig in die Tiefe geht der Film diesbezüglich aber nicht. Insofern ist der Mittelteil stellenweise etwas zäh und schleppend. Spannend wird’s dann allerdings gegen Ende, wenn sich die Situation samt Gewissenskonflikten extrem verdichtet und der Film einen wirklich gelungenen Abschluss findet. Ein starker Anfang & Schluss machen zwar leider noch keinen richtig guten Film, aber dank einiger intensiver Momente sowie einigen Denkanstößen kann man sich CHRONICLES durchaus ansehen. | |
Jimmy_Conway sah diesen Film im City, München | 31.07.2005, 20:38 |
Reviewvon Parzival | Permalink |
Ich muss den vorherigen Kritikern zustimmen, die ersten 20 Minuten sind sensationell. Noch nie wurde Mediengeilheit und Lynchmob so brillant gezeigt. Danach flacht das ganze ab, und wird zum "Schweigen der Lämmer" Verschnitt. Der Schluss ist wieder zynisch und gelungen. Und Jose Alvarez ist der beste Schauspieler auf diesem Festival. Angenehm ist noch die ruhige und intelligente Erzählweise. | |
Parzival | 05.08.2005, 14:46 |
Langweiligvon FFFler | Permalink |
Der Film hat viel Potential und verschenkt es leider, aufgrund seiner recht langweiligen Inszenierung. Dafür können aber die guten Darstellerleistungen entschädigen und auch das Ende wusste zu gefallen, auch wenn es meiner Meinung nach viel zu abrupt war. | |
FFFler sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt | 19.08.2005, 22:42 |
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