Einen vogelwilden Film hat Jim Mickle da abgeliefert, unser erklärter Hoffnungsträger des amerikanischen Genrekinos, der sich nach seinen Horrorvariationen MULBERRY ST., STAKELAND und WE ARE WHAT WE ARE mit gewohnt direkter Handschrift einem Thrillerstoff zuwendet. Die Vorlage stammt von Hardboiled-Krimi-Autor Joe R. Lansdale, den die Fantasy-Filmfest-Gemeinde vor allem als Verfasser von BUBBA HO-TEP kennen dürfte: Ganz geradlinig wird zunächst erzählt wie ein unbescholtener Durchschnittsbürger nachts in seinem Haus einen Einbrecher stellt und in Notwehr erschießt – womit er sich den Furor von dessen gerade aus dem Gefängnis entlassenen Vater zuzieht, der nun Rache schwört. Muss noch weitererzählt werden? Klingt ja irgendwie bekannt. Doch weit gefehlt bei einem Titel, der ja per se schon aufs Paradox abzielt. Lansdales Story und Mickles Adaption verblüffen mit einem Turn, den selbst der ausgebuffteste Fan nicht erraten hätte. Das Duell zwischen dem scheinbar allmächtigem Berufsverbrecher und dem hilflosem Weißbrot ist schlicht Ouvertüre; Auftakt zu einem brutalen Ritt durch die Niederungen der menschlichen Seele, dem sich Michael C. Hall, Sam Shepard und als glanzvolle Wiederentdeckung Don Johnson mit aller Wucht entgegenstemmen. Mehr muss wirklich nicht gesagt werden.
The spirits of 1980s genre maestros like John Carpenter, Walter Hill and William Lustig hover strongly over Jim Mickle’s COLD IN JULY, a superior piece of Texas pulp fiction … Bolstered by a trio of strong performances from Michael C. Hall, Sam Shepard and an uncorked Don Johnson, this ultra-violent, grimly funny hybrid of home-invasion thriller and revenge Western … should flourish with the same niche audiences who have deservedly come to embrace Mickle.
Variety