Wenn nachts das Licht ausgeht...von Giallorossa | Permalink |
Ein gelungener Auftakt zu Beginn des Festivals, wenn auch für alte Horrorhasen bald klar wird, wo die Reise hingeht. Der Leuchtturmwärter Gruner, den der auf der Insel abgesetzte "Friend" bald kennenlernt, hat ein dunkles Geheimnis in seinem Leuchtturm, das auch für gefährliche Situationen in der Nacht sorgt, die beide nur mühsam überleben. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss hoch, jedoch bleibt so manches offen oder unlogisch (warum kommt die Bedrohung nur nachts und was hat es mit dem Kind am Ende auf sich?). Deutlich über dem Durchschnitt! | |
Giallorossa sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg | 21.01.2018, 02:02 |
Weder Fisch noch Orkvon D.S. | Permalink |
Die Buchvorlage ist mir nicht bekannt, Xavier Gens’ Filmversion des Stoffs erinnert aber zuweilen sehr an Schlachtszenen aus dem LORD OF THE RINGS – nur, dass wir hier nicht in Mittelerde, sondern auf einer einsamen Insel zu Beginn des Ersten Weltkriegs unterwegs sind, die von einem grantigen, bierbäuchigen Leuchtturmwärter, einem idealistischen jungen Wetterforscher sowie einer schier unendlichen Horde blauhäutiger Monsterwesen besiedelt ist. Die keine Fans der menschlichen Eindringlinge sind. Yo, kann man machen, und im Vergleich zu Gens’ jüngeren Flops ist COLD SKIN ganz ordentlich unterhaltsam geworden. Bei einem derart eingeschränkten räumlichen und Figuren-Szenario ist es allerdings natürlich essentiell, dass die menschlichen Charaktere auch über genügend Ausstrahlung, Hintergrund und Feinzeichnung verfügen, um die dünne Story um fortwährende Monster-Attacken zu tragen und ausreichend interessant für den Zuschauer zu machen. Da hapert es allerdings gewaltig; die beiden sind halt da und beharken wechselweise sich oder die Angreifer. Eine Backstory braucht es offenbar nicht. Doch, hätte es schon gebraucht, denn so geht einem ihr Schicksal leider nicht halb so nahe, wie es möglich gewesen wäre. Immerhin wird jede Menge Action und Blutvergießen geboten, sogar Spannung ist manchmal am Start. Allerdings weiß COLD SKIN nicht, wann er zum Ende kommen sollte; zudem wird die Rolle der Avatar-Verwandten nicht befriedigend erklärt. Trotz guter Monsterszenen und leidlich druckvoller Unterhaltung für mich deshalb nur 6 Punkte: Macht nicht genug aus seinen Möglichkeiten. | |
D.S. sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 21.01.2018, 02:36 |
Die Form von Hypothermievon Leimbacher-Mario | Permalink |
"Cold Skin" ist ein Man vs. Nature-Film im weitesten Sinne. Wunderschön auf Lanzarote gefilmt, nur inhaltlich leider unfassbar flache Stangenware. Zwei fragwürdige Männer auf einer einsamen Insel gegen aufgebrachte Amphibienwesen. Das war es. Über weit mehr als 90 Minuten. Ab und zu wird es laut, ab und zu cheesy, immer vorhersehbar, öfters mal was dumm und eigentlich dauernd das Gleiche. Als Kurzfilm vielleicht in Ordnung. Als ausgewachsenes Werk ermüdend. Vielleicht nicht ärgerlich wie der von Gens produzierte "Hostile", der nicht wenige Parallelen hat, doch vom Hocker haut das niemanden. Das Setting ist sehenswert. Lanzarote enttäuscht als karges, menschenfeindliches Terrain nie. Leider bietet sich dem geneigten Zuschauer danach nicht mehr viel. Die Ausgangslage ist nach 20 Minuten klar und wird stupide Nacht für Nacht durchgekaut, die romantische Kante ist ebenso altbacken und langweilig. Zudem wirkt der Möchtegern-Jon Snow blass wie ein Schlossgespenst und jedes Kind kann mehr Charakterentwicklung schreiben. Hier wird eine minimale Geschichte viel zu sehr aufgeblasen. Xavier Gens ist schon ewig nicht mehr auf einem guten Niveau. Dieser kaltblütige Kaugummi bildet da keine Ausnahme. Selbst wenn ein Totalausfall, dank dem coolen Design der interessanten Wesen, anders aussieht. Fazit: unterkühlte Speziesverständigung für die kalten Tage vorm Kamin. Hat mich nicht gepackt, hat mich nicht enttäuscht. Zu lang für seine ultrasimple Prämisse. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 22.01.2018, 00:42 |
Wir ähneln denen, die wir hassen, mehr als wir denken.von Janina Himmen | Permalink |
"Cold Skin" bei den FFF White Nights direkt nach "The Shape of Water" zu zeigen war vielleicht ein wenig unfair, denn das Grundmotiv ist das selbe, und dadurch verglich ich die beiden Filme unweigerlich miteinander. Dabei fiel es den beiden einzigen menschlichen Charakteren hier leider schwerer, mich zu berühren. Und die Wassermonster schienen unfreiwillig komisch auf die anderen Besucher zu wirken, wenn ich nach den gelegentlichen Lachern gehe. Schade, denn eigentlich war das Creature Design gar nicht schlecht, und Aneris wurde überzeugend gespielt. Witzig sein will dieser Film nun wirklich überhaupt nicht. Ein Highlight war für mich das Setting. Genau so habe ich mir die abgelegene, ungemütliche Insel vorgestellt, als ich den Roman gelesen habe, auf dem der Film basiert. Ach ja, der Roman... Ich würde jetzt eigentlich sehr gerne einen ausufernden Vergleich runtertippen, wenn ich schon mal eine Vorlage zu einem Film kenne. Leider ist es aber schon so lange her, dass ich "Im Rausch der Stille" gelesen habe, dass ich mich an erschreckend wenig Details erinnere. Ich meine aber, dass auf die Beziehung des namenlosen Protagonisten zu Aneris viel expliziter eingegangen wurde. Im Film wirkt das ja eher wie eine niedliche Romanze, und man muss sich selber dazu denken, dass sie nicht nur platonisch abläuft. Außerdem wirkte mir der Bruch am Ende, als er dem Wahnsinn verfällt, etwas zu plötzlich. Die psychologische Komponente scheint im Film fast eine untergeordnete Rolle zu spielen, obwohl das doch gerade das entscheidende an der Geschichte ist. Diese wirkt dadurch etwas dünn. Dafür haben sie die Kämpfe sehr actionreich umgesetzt. Spannung kam bei mir jedenfalls auf. Ich habe es nicht bereut, "Cold Skin" gesehen zu haben, aber es wäre kein Film, den ich mir nach Hause holen muss. Das Buch hat mich damals mehr beeindruckt. Ich würde jetzt sehr gerne einen Vergleich über die Unterschiede von jemandem lesen, dem es frischer in Erinnerung ist als mir. | |
Janina Himmen sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review | 24.01.2018, 13:59 |
Fisherman’s Fiendvon Herr_Kees | Permalink |
Zwei Männer, ein Leuchtturm und eine Horde computeranimierter Fischgestalten, die sie immer wieder nächtlich attackieren. Das fasst etwa die knapp zweistündige Handlung des Films zusammen. Statt einer weiteren Bedeutungsebene gibt es Kalendersprüche, vorgetragen von einem pathetischen Off-Erzähler, die Landschaft ist so karg wie das Budget und das Ende erwartbar unbefriedigend bis kitschig. So passt der Film hervorragend ins mittelmäßige Œvre von Xavier Gens, wenigstens ist er nicht ganz so schlimm geworden wie THE DIVIDE. | |
Herr_Kees | 13.03.2019, 00:26 |
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