Altes Weinen aus neuen Schläuchenvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Lange Zeit wurde ein Geheimnis draus gemacht, was man aus marketingtechnischen Gründen kaum verstehen kann, doch nun steht es fest: Die Schauergeschichte um die südamerikanische Legende La Llorona, die Weinende, ist Teil des Conjuring-Universums. Doch das ist eigentlich egal, denn es macht den Film weder besser noch schlechter oder interessanter. Er steht auch vollkommen für sich allein. Ist jedoch keineswegs eine Empfehlung und reiht sich in die eher mageren Ergüsse außerhalb der Hauptfilme der Reihe ein. Doch eins nach dem anderen: Es geht um den Fluch der Llorona, der eine alleinerziehende Mutter und ihre zwei Kinder erreicht, sodass gläubige Hilfe her muss, um diese tödliche Last von der Familie zu entfernen... Ein klassischer Geisterfilm, nur mit klar südamerikanischem Anstrich. Selbst wenn die Handlung im L.A. der 70er spielt. Klingt frisch, ist es aber nicht. „La Llorona“ ist ein generischer, aber immerhin hübscher und hochwertiger Geisterhausgrusler, der all das erfüllt, was die Massen von ihm erwarten. Schocks, Buhs, Effekte, Grimassen, Knall hier, Knall dort. Viele gute Effekte und eine mehr als simple Geschichte. Mir reicht das jedoch nicht. „La Llorona“ kann man gucken, er tut kaum weh. Doch hängen bleiben, tut er noch viel weniger. Die Darsteller, auch die kleinen, machen ihre Sache solide bis stark, Raymond Cruz entwickelt sich als schlagfertiger Schamane sogar zum Publikumsliebling, und die Effekte sind auf gewohnt hohem Niveau. Das ergiebige Budget ist sichtbar, audiovisuelle Schmankerl muss man nicht lange suchen. Außerdem ist es klasse, dass man mal einen Mythos und eine Schauergestalt genommen hat, die man in den USA und Europa eher weniger kennt. Doch ansonsten muss man schon arg unanspruchsvoll sein, um das hier gut zu finden. Wem immer die gleiche Leier reicht, okay. Kurzer Aufbau, dann plötzlich Fratze oder Erschrecker oder lauter Ton, am besten von einer Seite, von der man es nicht erwartet. Piff. Paff. Fertig. Plump und faul. Das kann es einfach nicht gewesen sein. Die Geschichte ist nicht nur vorhersehbar, sondern unverschämt langweilig und banal. Die Atmosphäre macht einen auf 70er-Klassiker, schafft dies durch seine moderne Art „zu erschrecken“ jedoch nie länger als 5 Minuten. Und La Llorona macht wohl keinem Angst, der die 15 Lebensjahre voll hat oder zumindest mal eine Handvoll Horrorfilme geguckt hat. Das ist weder tragisch noch gruselig. Eher traurig und jämmerlich. Künstlich und weit weg. Das berührt einen nie länger als die Sekunde Knall. Geisterbahnterror der billigsten Sorte. Fazit: Bereichert das Conjuring-Universum nur sehr bedingt. „Immerhin minimal besser als „The Nun“ oder der erste Annabelle“ kann nicht der Anspruch sein. Erst recht nicht, wenn der Regisseur bald den dritten Teil der Hauptreihe inszeniert. Ein mauer Jumpscare-Kompott - hochwertig, glatt, erinnerungsunwürdig. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 14.04.2019, 03:05 |
The Curse of the Jumpscarevon Herr_Kees | Permalink |
Der Geist einer geistig umnachteten Frau, die einst ihre Kinder ersäufte, sucht eine alleinerziehende Sozialarbeiterin und ihre beiden Kinder heim. Warum? Weil es im Drehbuch steht. Der Film, der einzig durch eine kurze Einblendung einer ANNABELLE Puppe dem CONJURING Universum zuzuordnen ist, gibt sich keinerlei Mühe, seine Mittelmäßigkeit zu verbergen. Das hier ist simpler Fastfood-Horror fürs Multiplexpublikum, das sich gerne in Geisterbahnmanier erschrecken lässt. Schutzlose Kinder in schlecht beleuchteten Räumen und eine Frau in Weiß mit Schleier vor dem Gesicht, die alle paar Minuten „Buh!“ macht – wer keine höheren Ansprüche hat, wird sich hier gut unterhalten. Ein paar wenige interessante Ideen gibt es sogar, wie z. B. der Geist, der nur durch den transparenten Regenschirm sichtbar ist. Ansonsten ist das Fürchterlichste tatsächlich, dass hiervon nun auch noch eine Fortsetzung drohen könnte. | |
Herr_Kees | 09.01.2020, 14:04 |
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