Cutterhead

Going down

von Lovecraft
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Nach einem Unglück in einem Kopenhagener U-Bahntunnel sind eine Journalistin und zwei Arbeiter in einer engen Kammer eingeschlossen und kämpfen ums Überleben.

Kleiner, enorm klaustrophobischer Thriller, der aus seiner altbekannten Prämisse das Bestmögliche herausholt und inszenatorisch nahezu alles richtig macht. Der Showdown wirkt zuerst überlang, erinnert dadurch in seiner Intensität aber schon fast an Martyrs. Und die Schlusseinstellung geht unter die Haut. Ganz positive Überraschung.
Lovecraft
sah diesen Film im Cinestar, Berlin

14.09.2018, 11:25


Einer der klaustrophobischsten Filme, die je gemacht wurden

von Leimbacher-Mario
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Was machst du, wenn dir wegbleibt die Luft?
Wirst du zum Engel oder zeigt sich der Schuft?

"Cutterhead" ist ein klaustrophobischer Alptraum,
den sollten sich keine Schwangere oder Leute mit Angst vor Enge anschau’n.

Höchst realistisch, brutal und ganz nah dran,
dir wird heiß und geht die Luft aus, die Frage ist nur wann.

Die Wände kommen näher, dein Charakter steht Kopf,
du siehst nur noch das Überleben, packst jede Chance beim Schopf.

Durch den Matsch und rein in die Beklemmung,
beißen, kratzen, bangen, fluchen, weg ist auch die letzte Hemmung.

Ein Szenario, wie man es sich leider genau so vorstellen kann,
das geht einem nah, da wird einem anders, egal ob als Frau oder Mann.

Ein Abstieg in die erdige Hölle, zu den niedersten Instinkten,
man kann nur hoffen, dass dich diese nicht linkten.

Emotional und ein echter Ausdauertest,
monoton und erschütternd, die letzten 10 Minuten geben dir den Rest.

Es zählt nur noch das Überleben, jedes Quäntchen der kostbaren Luft,
ganz egal ob diese frisch ist oder mufft.

"Cutterhead" ist Realismus-Horror, ein beklemmendes Ding,
ich das ein oder andere Mal mit mir selbst um Atem ring.

Fazit: Mittendrin statt nur dabei, Klaustrophobie für jedermann und hautnah. "Cutterhead" ist beängstigend und brutal realistisch. Danach braucht man erstmal frische Luft!
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

21.09.2018, 01:55


Höhlentrip

von Herr_Kees
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„Hell“ steht handschriftlich am unteren Knopf des Aufzugs, mit dem die Journalistin Rie zu Beginn des Films unter die Erde fährt. Und je nach individueller klaustrophobischer Veranlagung kann CUTTERHEAD für den einen oder anderen Zuschauer tatsächlich zum Höllentrip werden.

Denn die Story um die Eingeschlossenen im unterirdischen Bohrkopf ist nahezu in Echtzeit dokumentarisch gefilmt und bringt einem die Atmosphäre, die Bedrohung und die Enge in den Druckkammern sehr sehr nahe.

Auch als der Film Gefahr läuft, in übliche Katastrophenthriller-Klischees zu verfallen, bekommt er die Kurve und überrascht mit Realitätsnähe. Ein beklemmender Überlebenskampf – bis zum letzten Atemzug.
Herr_Kees

21.06.2019, 00:54


Im Bohrer hört dich niemand schreien

von Alexander
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Im Vorspann von "Cutterhead" hätte man eine deutliche Warnung für Klaustrophoben platzieren sollen. Wer nämlich bereits beim Betreten eines Fahrstuhls oder im Autobahntunnel ins Schwitzen kommt, sollte diesen Film meiden wie die Pest.

Ich habe mit sowas normalerweise keine Probleme, aber wie hier ein beklemmendes Kammerspiel in einer dreckigen, engen Metallröhre zu unerträglicher Spannung auf die Spitze getrieben wird, ist schon wirklich einzigartig und nur sehr schwer zu ertragen.

Mit einfachsten Mitteln und einer Handvoll Schauspielern wird hier purer Realismus praktiziert. Stellenweise überkommt den empathischen Zuschauer dabei die schiere Atemnot. Extrem.
Alexander

22.07.2019, 10:31


Review

von roother82
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Ein klaustrophobisches Setting ist besonders in Genrefilmen ein gern genommenes Mittel, um beim Zuschauer ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend zu erzeugen. Kein Wunder: So lässt oft die Enge, die scheinbare Ausweglosigkeit eine Form der Empathie entstehen, die es uns einfach macht, sich in die Situation hineinzuversetzen und die damit verbundenen Emotionen spürbar zu machen. Wenn dann noch die Handlungen der Protagonisten nachvollziehbar sind und das Sounddesign diesem visuellen Nihilismus unterstreicht, hat man eine gute Grundlage geschaffen, den Puls des Zuschauers unangenehm in die Höhe zu treiben.

Cutterhead gelingt dies durch seine fast schon schmerzhaft reale Herangehensweise. Während der Recherche einer Journalistin über die Arbeit in einem Bohrtunnel, bricht ein Feuer aus. Die Kamera fängt bis auf wenige Ausnahmen das Geschehen fast schon dokumentarisch ein. Mit fortschreitender Eskalation der Situation wird auch der Raum zum Überleben immer enger und enger. Manchmal wird hier das Geschehen nur durch das Licht eines Handydisplays beleuchtet, was dem Setting weiteren Realismus verleiht. Auch das Verhältnis der drei Eingeschlossenen untereinander wird von Minute zu Minute angespannter, man sieht förmlich die Eskalation auf sich zu rasen.

Leider verliert Regisseur Rasmus Kloster Bro gegen Ende dieses durch Realismus geprägte Setting und konzentriert sich eher auf klassische Survival-Motive. Dies ist zwar schade, aber visuell beeindruckend inszeniert.

CUTTERHEAD ist der dänische Eintrag in die Liste klassischer klaustrophobischer Thriller wie Buried, Eden Log, Cube oder Devil und reiht sich hier zwar nicht ganz vorn, aber zumindest im vorderen Drittel ein.
roother82

30.08.2019, 19:21


Ein Mangel an Sauerstoff und guten Ideen

von PinkyHH
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Grundsätzlich kann eine Mixtur aus Thriller und Dokumentarfilm sehr spannend sein, wenn ich da z. B. an das großartige Werk "Mann beißt Hund" denke.

Bei CUTTERHEAD will das in meinen Augen großteils nicht gelingen, auch wenn mich der Anfang des Films noch gut in die Szenerie reingezogen hat, zudem die Spielstätte tolles Potenzial für viele schöne Ideen bietet.

Doch dann ist dort diese Hauptdarstellerin - eine völlig talentfreie Möchtegern-Redakteurin (wie sie heute leider viel zu oft auch im realen Leben zu finden ist), die keine Ahnung hat, wie man journalistisch sinnvoll Fragen stellt; ihre eigene Tochter vergisst; und auch sonst nur wenig dafür tut, um auf den Zuschauer ansatzweise sympathisch zu wirken.

Vom Handwerk des Tunnelbohrens hab ich leider nicht ausreichend Ahnung, um ggf. konkrete Logik-Gurken zu sezieren. Sei es drum, drei Leute in einer engen, schmutzigen Hochdruck-Kammer und draußen ist irgendwas passiert. Was genau wird nicht erklärt und ist für den Verlauf auch nicht wichtig, denn die Handlung gleitet dann leider in gruppendynamisch primitive Prozesse ab mit langatmigen Panik-Buddel-Attacken und einem abrupt wirkenden Ende, das mich zumindest mit einem Fragezeichen über dem Kopf zurückgelassen hat ... was aber dann aufgrund der nicht wirklich gelungenen Einführung der Hauptdarstellerin auch egal war. Da wäre erheblich mehr drin gewesen.
PinkyHH

27.09.2019, 12:50




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