Portrait des Künstlers als undichtes Klaviervon Herr_Kees | Permalink |
Das Kino des Quentin Dupieux war schon immer filmgewordene Absurdität. Ein „Portrait“ des Meisters Salvador Dalí erscheint da nur konsequent. Und tatsächlich ist Dupieux mit DAAAAAALÍ eine Masterclass des Surrealismus gelungen – sowie einer seiner bislang besten Filme. DAAAAAALÍ erzählt ausnahmsweise eine fast schon lineare Geschichte, nämlich die vom Versuch einer ehemaligen Apothekerin und frischgebackenen Nachwuchsjournalistin, einen Dokumentarfilm über den Künstler zu drehen. Dieses Vorhaben wird regelmäßig von den Launen Dalís sabotiert, so wie der Filmfluss ständig durch neue verschachtelte Traumebenen unterbrochen wird, in denen neben der Journalistin (die vorher Bäckerin war) auch ein Priester und ein Cowboy wiederkehrende Rollen spielen. Das trägt über die kurze Laufzeit ganz hervorragend, zumal wechselnde Dalí-Darsteller zusätzlich Abwechslung ins Spiel bringen und der Film immer wieder neue Brechungen und Überraschungen bereithält. Kurz: Ein Fest für Fans von Dupieux sowie Dalí und für Freunde des absurden Humors ganz allgemein. | |
Herr_Kees sah diesen Film im EM, Stuttgart | 05.02.2024, 13:44 |
Surrealismus ²von Leimbacher-Mario | Permalink |
In „Daaaaaali!“ (nur echt mit sechs A und Ausrufezeichen!) gibt der französische Vielfilmer und Neumeister des Surrealen, Quentin Dupieux, seinen Senf zum wohl größten Surrealisten aller Zeiten, sicher einem seiner absoluten Vorbilder, dem einzig wahren Salvador Dalí… natürlich auf Dupieux' ganz eigene Art und Weise, denn klassisches Biopic kann bekanntlich jeder und „Daaaaaali!“ könnte davon kaum weiter entfernt sein… Geschichtenerzählen schwer gemacht Die Gänge werden länger, die Träume wiederholen sich, dennoch wirkt's bei einem Dupieux immer noch alles recht frei und frisch. Manche Muster kennt man nun eventuell zu Genüge, dennoch wäre ihn Genie zu nennen, sicher keine Lüge. Salvador Dalí, der Künstler, der Exzentriker, mehrere Männer in einem, wer will bei einer solch wilden Collage um klassische Biopics weinen?! Das ist lustig, das ist spontan, das ist enorm intelligent und bizarr, dennoch hält den Zuschauer hier niemand zum Narr. Von Interviews und Show, von Gemälden und Künstlerpersona, doch glaubt nicht, danach wäre man Dali wie nie so nah. Doch Informationen, wahres Leben oder Realität sind hier natürlich nie Anspruch und wären völlig fehl am Platz, da formt man lieber aus Überraschungen, Gefühlen und filmischem Memory einen absurd-frechen Schatz. Vielleicht kommt man mit einem solchen Kleinod Dalí sogar näher denn je, und vielleicht ist Dupieux sogar Dalí in Spe. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher Dalí hätte das gefeiert, denn nichts lag ihm ferner, wie wenn einer zu seiner Person das immergleiche gleiche Loblied herunterleiert. Lob ist „Daaaaaali!“ zwar auch, aber dermaßen verdreht und im Flow, dass Dupieux hier wohl nicht will, aber kann, Dalí stehlen die Show. Zudem ist die Hauptdarstellerin (richtig gelesen!) einfach super sweet, selbst wenn einem an diesem Abendtisch immer wieder vergeht der Appetit. Fazit: Ein Duo, das sich gesucht und gefunden hat! Selbst wenn sich Dupieux' geniale Rochaden, Wiederholungen, Boxen und Puzzles, seine erzählerische und charakterliche Leeren, auch etwas abnutzen können. Dennoch ein mehr als cleverer Snack. Man weiß halt mittlerweile, was man bekommt. Und zu Dalí passt's wie die Faust auf Schnurrbart. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 05.02.2024, 19:59 |
Reviewvon traab | Permalink |
"Daaaaaali!" (FR, 2023) entführt die Zuschauer in die kreative und absurde Welt des französischen Ausnahmetalents Quentin Dupieux. Diese surreale Fantasy-Komödie, mit einer überschaubaren Laufzeit von 77 Minuten, erzählt auf innovative Weise eine fantastische Geschichte rund um den Maler Salvador Dalí. "Eine junge Journalistin trifft Salvador Dalí wiederholt für ein Dokumentarfilmprojekt, das jedoch seine Schwierigkeiten mit der Umsetzung hat." Quentin Dupieux ist gerade in den letzten Jahren unglaublich produktiv gewesen und hat mindestens einen Film pro Jahr herausgebracht, teilweise auch mehrere. Seine Filme sind besonders. Kreativ, Absurd, Surreal - und dabei unglaublich witzig sind Begriffe, die mir bei ihm direkt einfallen. Auch in "Daaaaaali!" zeigt Quentin Dupieux welch einfallsreiches Genie in ihm steckt und schafft es, in glücklicherweise überschaubaren 77 Minuten, eine fantastische Geschichte von Salvador Dalí zu erzählen, der mit Sicherheit eh zu einer der schillerndsten Figuren der modernen Kunstgeschichte gehört. Dabei verstrickt sich Dupieux in Zeitschleifen, Träumen in Träumen, nimmt Sprichwörter auch mal gern wörtlich, verwendet dabei fünf verschiedene Schauspieler, um Salvador Dalí zu porträtieren, und beschränkt sich bei der Musikauswahl auf einen Song, der fast durchgängig läuft und zu meiner eigenen Überraschung wenig bis gar nicht nervt, sondern Potenzial für einen fiesen Ohrwurm hat. Die originellen Ideen, sind aber nicht allein auf das Storytelling beschränkt, sondern Quentin Dupieux nutzt alle Facetten des Filmemachens, um einen einzigartigen Stil zu manifestieren, der in den letzten Jahren ziemlich zielsicher geworden ist und genau meinen Humor trifft. "Daaaaaali!" ist jetzt kein Film, den man sich mehrmals anschaut, oder er wird auch nicht zu meinen Lieblingsfilmen aufsteigen, aber für eine kurze Ablenkung, ein innovatives Fest, ist der Film auf jeden Fall zu gebrauchen. "Mohame-Dali!" | |
traab sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review | 12.02.2024, 11:38 |
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