Rohrkrepierervon meiklsan | Permalink |
Es handelt sich bei diesem Film zwar um eine österreichische Produktion, gedreht wurde er aber kostengünstig in den kanadischen Wäldern und in englischer Sprache. Gesehen habe ich nur die deutsche Synchronfassung, was nicht wirklich viel Spaß gemacht hat. Der Film lässt sich in jeder Sekunde seiner „wir wollen krampfhaft spannend wirken“ Attitüde vor allem eines: seeeehr viel Zeit! Bereits nach 15 Minuten setzte bei mir eine gewisse Lähmung oder besser gesagt gelangweilte Lustlosigkeit ein und ich hatte schon eine böse Vorahnung: Das wird ein langer 95-minütiger Leidensweg. Und ich sollte Recht behalten! Das Mini Cast und dessen Acting ist amateur- und laienhaft bis peinlich, das Make-up Department hat völlig versagt, Emotionen sollen geweckt werden, entstehen aber nicht ansatzweise. Der Text vom FFF „.Coming-of-Age und Horror werden in diesem Crossover stimmig und kraftvoll vereint.“ ist eine Ohrfeige für jeden Filmfan, aber diese leichte Überhöhung seitens Rosebud kennen wir ja schon zur Genüge. Hier ist leider definitiv nix stimmig oder kraftvoll. Es ist eher alles unstimmig und seicht. Ich frage mich wirklich, wie dieser Titel überhaupt den Weg zum FFF gefunden hat? Kurz und knapp: Was für ein Scheiß! Seid froh, dass Ihr wenigstens am FFF nicht die dilettantische deutsche Synchro hören müsst. Die Idee der Story mag ja sogar noch frisch sein, aber die filmische Umsetzung ist kolossal gescheitert. Das einzig Positive was ich Euch vermitteln kann ist eine wunderbare Einschlafgarantie, wenn der Titel spät des Nachts am FFF programmiert wird. Fazit: Ein Film, den die Welt und erst recht nicht unser Festival braucht oder verdient hat. Dieses billige Machwerk landet direkt und ohne Umwege im Gurkenglas und soll dort verrotten. Wer diesen Filmversuch trotzdem anschauen will: Herzliches Beileid oder gute Träume (schnarch), Ihr werdet Euch definitiv danach noch an mein gutgemeintes, warnendes Review erinnern! Es ist nicht ansatzweise zu verstehen, warum dieses Filmchen beim Fantaspoa International Fantastic Film Festival und Neuchâtel International Fantastic Film Festival einen Preis gewonnen hat??? Nichtsdestotrotz möchte ich motivierend der Hauptdarstellerin „Mina“ (Nadja Alexander) wenigstens einen Punkt geben, denn Sie könnte in der Hand eines erfahrenen Regisseurs vielleicht wirklich gut „performen“ und der emotionale Soundtrack war eigentlich für sich genommen sehr stimmungsvoll, hat aber leider nur wenig mit der langweiligen Story harmoniert. Ach übrigens, nicht wundern, dass ich nichts zur Story erwähnt habe, aber diese passt bequem auf einen Bierdeckel und ist nicht der Rede wert. | |
meiklsan | 14.07.2018, 22:56 |
Beschädigte Ware in ihrem natürlichen Lebensraumvon Leimbacher-Mario | Permalink |
"The Dark" ist nicht so generisch wie sein Titel. Ehrlich gesagt, hat er sogar eine ganz süße Grundprämisse und einen Verlauf, den man nicht unbedingt erwartet... Es geht um ein zombieähnliches Mädchen, das in ihrem Wald schon zu so etwas wie einer düsteren Legende geworden ist. Sie trifft durch einen bösen Zufall auf einen blinden Jungen, mit dem sich eine besondere Beziehung und Freundschaft entwickelt... Nachdem ich im Netz schon einige vernichtende Stimmen lesen musste, waren meine Erwartungen gering, meine Befürchtungen düster. Zum Glück hat er diese nicht bestätigt. Viel eher Drama und gekippte Coming-of-Age-Story als echter Horror, für viele Geschmäcker sicher etwas zäh und behäbig. Doch mir gefielen weite Teile von ihm gut. Die Beziehung der beiden ungewöhnlichen Hauptfiguren, die Leistungen der jungen Stars, die Idee der Rehabilitation, die jederzeit spürbaren Altlasten und Schmerzen auf beiden dünnen Schultern. Alles, außer gewöhnlich. Wenn auch nicht außergewöhnlich. Fazit: Einfühlsame Geschichte über Freundschaft und Rehabilitation. Mit etwas Geduld und Gefühl ein solides Märchen von Furcht und Liebe. Gute Jungdarsteller! | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 22.09.2018, 01:48 |
Furcht im Finsterwaldvon Alexander | Permalink |
Über diesen Film wurde ja bereits im Vorfeld Anfang Sommer so viel Schlechtes gesagt, das ich kaum glauben wollte wie gut er mir gefallen hat. „The Dark“ nimmt für sich ganz bestimmt nicht in Anspruch, ein filmisches Meisterwerk zu sein, kann weder optisch glänzen, noch mit seinen Darstellern wirklich nachhaltig beeindrucken, zog mich aber dennoch in seinen Bann. Vielleicht liegt es daran, das ich ein besonderes Faible für das „Mystery“ Subgenre habe, das auf dem Fantasy Filmfest ja recht dünn gesät ist. Mir gefallen einfach Geschichten, die nicht schablonenhaft gestrickt sind, und deren Verlauf einen mit unerwarteten Wendungen und Ereignissen zu verblüffen weiß. „The Dark“ baut noch dazu einen durchgehenden Spannungsbogen auf und fühlt sich stellenweise an, wie die kleine Schwester von „Wildling“. Wieder einmal beweist ein Regisseur, das es nicht unbedingt eines großen Budgets bedarf, um einen interessanten Film zu machen. Solche kleinen Filme sind es eigentlich, die mich immer wieder begeistern, wenn man sie auf dem FFF entdecken darf. | |
Alexander | 04.12.2018, 11:44 |
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