Almost boring Encounters of the Third Kindvon Alexander | Permalink |
Okay. Ich liebe Science Fiction, und ja, auch dieses Jahr laufen nicht wirklich viele SciFi-Filme auf dem Fest, wie schon Max bei seiner Ansage in Frankfurt sehr richtig bemerkte. Drum sind wir SF-Freunde natürlich dankbar für jeden noch so kleinen Beitrag dieses Genres. Deshalb muss man aber nicht jeden Film, der sich um die Themen UFO und Ausserirdische dreht, sofort kritiklos abfeiern. „Dark Encounter“ versteht es zwar, eine sich langsam steigernde, unheimliche Atmosphäre aufzubauen, die trotz eines recht begrenzten Settings und nur minimalen Schauwerten in der ersten Hälfte des Films noch zu faszinieren weiß, was insbesondere auch dem melodramatischen Einsatz eines verdammt guten Music-Scores zu verdanken ist, verspielt meiner Ansicht aber seine Pluspunkte durch ein sehr zähes Pacing und walzt viele Szenen unnötigerweise so endlos aus, wie dicken Kaugummi mit einer Dampfwalze. Das nervte mich irgendwann und ließ „Dark Encounter“ trotz eines wirklich hochdramatisch und perfekt in Szene gesetzten und wirklich bösen Twists irgendwie blass aussehen. Den Film als „wendungsreich“ zu bezeichnen, ist für mich dann die Übertreibung des Jahres. Gewiss, man kann ihm ein gewisses Maß an Spannung und Mystery nicht absprechen, doch nervte er mich mit der gefühlt endlosen Ausdehnung und Wiederholung der irgendwie immer wieder gleichen Szenen, die wie auf Slowmotion die Geschichte für mich einfach nur im Kreis laufen ließen. Da können die Weiten des Alls noch so unheimlich leuchten und der Score mit den tiefsten Bässen seit Steven Spielbergs „Close Encounters...“ durch den Kinosaal dröhnen: Über die mangelnde Substanz vermag das einfach nicht hinwegzutäuschen. | |
Alexander sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt | 14.09.2019, 18:49 |
Unheimlich langweilige Begegnung der 3. Artvon Herr_Kees | Permalink |
Es hat natürlich Vorteile, wenn man bei seinem Film alle Kerntätigkeiten wie Regie, Drehbuch, Schnitt und Produktion selbst erledigt. Man schafft so unter Umständen genau das Werk, das man ursprünglich im Kopf hatte. Aber will das dann auch jemand sehen? Ein solches Egoprojekt hat nämlich auch einen großen Nachteil: Es gibt kein Korrektiv, niemanden, der die Geschichte nochmal straffen kann, der allzu papierne Ideen visuell spannend auflöst, der dem Film im Schnitt ein anderes Tempo gibt. Schon Carl Strathies letzter Alleingang SOLIS kam handlungsmäßig nicht über einen Kurzfilm hinaus. Auch hier ist es nur eine – noch dazu recht bescheidene – Idee, die den ganzen Film tragen soll, und entsprechend schleppt sich der Film dahin. Dabei begeht Strathie auch noch ein paar Kardinalfehler des Genres: Er lässt uns beispielsweise das verschwundene Mädchen vorher kein einziges Mal sehen und auch die übrigen Charaktere nicht näher kennenlernen, was ein emotionales Involvement von Anfang an erschwert. Dann baut er eine ellenlange „Spannungsszene“ auf, ohne uns vorher eine wirkliche Bedrohung zu präsentieren. So wundert man sich nur, warum sich die Charaktere alle vor Trockeneis und Blaulicht fürchten. Insgesamt wirkt DARK ENCOUNTER so wie ein Filmstudenten-Remake von SIGNS. Aber erstes Semester. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 18.09.2019, 18:39 |
Aufgepumptes Glühwürmchenvon Leimbacher-Mario | Permalink |
„Watch the Skies!“ heißt es mal wieder bei „Dark Encounter“, der irgendwo zwischen Spielbergs Meilenstein und „Signs“ angesiedelt ist - nur in mies. Richtig mies. Bodentiefmies. Grobe Handlung: Die junge Tochter einer Familie ist plötzlich weg und mysteriöse Lichter kommen ziemlich genau ein Jahr später vom Himmel und jagen den trauernden und noch immer suchenden Hinterbliebenen eine höllische Angst ein... Uns Zuschauern aber nur ein Stirnrunzeln ins Gesicht. Eingeschlafene Füße sind da interessanter. „Solis“ vom gleichen Regisseur fand ich vor zwei Jahren schon mäßig - der hier ist nochmal ein ganzes Stück darunter und definitiv ärgerlich, unnötig, leer. Bodensatz sogar schon. Auf dem Fantasy Filmfest gab es dieses Jahr nicht wirklich noch größeren Quatsch zu sehen und auch in den hinter uns liegenden Jahrgängen muss man da tief graben, um Schlimmeres zu finden. Für mich war das eine echte Qual. Zwischendurch bzw. zu Beginn wird noch einigermaßen Atmosphäre aufgebaut, abgeschottetes Szenario und wabernden Nebelauswüchse erinnern tatsächlich an Carpenter, nur in extrem entschleunigt und ohne Höhepunkte. Aber insgesamt finde ich diesen blassen, redundanten Lichterterror derart frustrierend und einschläfernd, dass ich den Vergleich zum Meister doch zurücknehmen möchte. Selbst nur in Ansätzen ist das eine Beleidigung. „Dark Encounter“ kommt nie zur Sache, bauscht sich unnötig auf und ist eigentlich eine feige und gleichzeitig eingebildete Sau von Film. Vollkommen uninspiriert und charakterlos obendrein. In Zeitlupe und ohne Seele, ohne Schwung und richtig fies selbstverliebt. Breite Brust trotz völliger Ahnungslosigkeit. Wahnsinn. Die letzten zehn Minuten sind nur noch Zeitlupen, obwohl schon alles geklärt ist - das hat mich gefühlt hunderte neue graue Haare gekostet. Ich war kurz vorm Rausgehen - und das mache ich eigentlich nie. Davor gibt es einen billig-esoterischen „Interstellar“-Gedächtnis-Akt - nur auch vollkommen misslungen. Und davor streunen die Familienangehörigen eine satte Stunde durch Wald und Wohnung, ungefährlichen Lichtern und goldenen Männlein hinterer. Kein Witz. Das. Ist. Müll. Und kann, nein muss sofort entsorgt werden. Ebenso sollte in Zukunft genauer geprüft werden, wer und warum Herrn Strathie Geld für ein Projekt leiht. Denn er tut der Welt damit keinen Gefallen. Ein Film für Leute mit Angst vor Lichtern - und damit keinen. Fazit: Und Spielberg lacht (oder weint?!) sich ins Fäustchen... was für ein unfassbarer Schmarrn. Prätentiös, lahm, unnötig. Das ist für mich somit die mieseste Version von „Close Encounters“, die ich je gesehen habe. Nervenaufreibend schlecht. Anfangs noch ein wenig atmosphärisch, doch dann erkennt man schnell, was für ein Bullshit man hier serviert bekommen hat... Pfui. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 19.09.2019, 01:50 |
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