Dark Star

Hippies im Weltraum

von Leimbacher-Mario
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Wenn ich damals diesen kleinen Studentenfilm "Dark Star" eines gewissen John Carpenter gesehen hätte (& wenn ich überhaupt schon gelebt hätte ^^) - hätte ich erkannt, was für eine Karriere & Talent hier vorliegen? Dass dieser Visionär in Kinderschuhen zu einem meiner liebsten Regisseure werden würde? Wahrscheinlich eher nicht. Kommt wohl auch drauf an, wieviel Drogen ich in dieser Nacht des Jahres 1974, wohl ihn einem Bahnhofskino, genommen hätte. Heutzutage sieht meine Sicht auf Carpenter & seinen Debütfilm "Dark Star" selbstverständlich anders, positiver aus. Kurzform: ein kultiges, kurzweiliges & sehenswertes Debüt, das überraschend witzig & kreativ aus seinem kleinen Budget viel Erinnerungswürdiges herausholt.

Sei es die sprechende Bombe oder der beruhigende Bordcomputer, die klaustrophobische Kulisse oder die witzig-billigen Einfälle wie das Beachball-Alien - so viel Humor, Augenzwinkern & Reflexion auf das Sci-Fi-Genre hätte ich der Writer-Kombi Carpenter & Dan "Alien" O’Bannon gar nicht zugetraut. Der später berühmte Style, samt klirrendem Synthie-Score & dunkler Beleuchtung, ist hier schon unübersehbar, allerdings ist der Film viel eher schwarzhumorige Trash-Komödie als gruseliger Sci-Fi-Horror, den man ohne Vorwissen durchaus erwarten könnte. Selbst wenn dann wiederum im überraschend philosophisch-drastischen Schock-Climax & der berühmt-berüchtigten Aufzugszene durchaus Gefühle auf Spannung treffen, habe ich mehr gelacht über steife Laiendarsteller oder innovative, ideenreiche Einfälle (wie die lustigen Spaceanzüge oder die Beschwerde über geklautes Klopapier) als mich gegruselt oder abgeschweift nachgedacht.

Der Look schwankt von (beinahe zu) trashig bis genial (für sein Budget) & am ehesten ist diese kleine Weltraum-Perle wohl als Mixtur aus "THX 1138", "Alien" & "Spaceballs" zu beschreiben, ohne Budget. Mir gefällt das langsame psychische Abgleiten der Besatzung besonders & es gibt einige morbide, sogar, gegensätzlich zum sonstigen Ton, sehr nachdenkliche Szenen, die uns die holzigen Personen emotional immerhin nicht ganz links liegen lassen lassen. Kein Wunder, dass der Film absoluter Kult ist - richtig "drauf" bzw. mit der korrekten Einstellung kann der Film Wunder bewirken. Ein wilder Ritt & Genremix, bei dem man viel lebschen Spaß, wegweisenden Low-Budget-Style & etwas Space-Spannung erwarten sollte - keine ernste, zweite Space-Opera oder Odyssee. Und der Country-Titelsong ist eine ganz besondere Unterlage & Schmankerl, so wenig ins All passend, dass es schon wieder wie angegossen passt, erst zur abgedrifteten Stimmung.

Fazit: "Solaris"’ trashiger Neffe - viel mehr als eine "2001"-Parodie & der Beginn einer großen Karriere. In der richtigen Stimmung ein Late-Night-Kult-Classic & genau der richtige Mix aus Müll & Philosophie.
Leimbacher-Mario

08.08.2016, 10:29




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Frank
Kommentar von MarxBrother81 :
First in Time
John Carpenters Studentenfilm ist zwar bizarr und komisch, kommt aber über weite Strecken nicht wirklich klar. Zu unübersichtlich und spannungsarm.... Für Fans des großen schwarzen Manns....
30.07.2008, 12:32

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