Reviewvon Umelbumel | Permalink |
Entweder war ich schon zu müde oder ich leide unter Gedächtnisverlust. Gerade einmal eine Stunde ist es her, dass ich diesen Film gesehen habe, und auf die Frage, worum es eigentlich ging, müsste ich jetzt beinahe mit einem Schulterzucken antworten. Ja, doch. Da war was. Es geht um Eltern, Kinder, irgendwer davon ist böse... vielleicht waren auch alle böse. Ich weiß es nicht mehr genau. Aber ein wenig Grusel ist auch mit von der Partie. Aber kein Humor, nein. Gelacht habe ich weniger. Selbst ansehen und danach mehr als ich wissen. Das ist eine gute Idee! | |
![]() sah diesen Film im Cinemaxx 6, Hamburg | 25.08.2013, 02:26 |
Bösevon D.S. | Permalink |
Die FFF-Historie ist reich an Filmen über gruselige Kinder - DARK TOUCH ist für mich ganz klar einer der bislang besten. Das liegt einerseits an seiner dichten, düsteren, oft sehr beklemmenden Atmosphäre, andererseits aber vor allem an seiner Hauptfigur, der kleinen Neve. Diese wird nämlich nicht etwa als verstörend emotionsloses Monster gezeichnet, sondern ganz im Gegenteil als verstörend emotional verletztes Opfer. Ein Opfer von Erwachsenen, denen sie nicht mehr vertrauen kann und gegen die sich ihre aus Angst und Verzweiflung befeuerten übersinnlichen Fähigkeiten auf brutale Weise richten und dabei für ein erstaunliches Maß an Zerstörung und Blutvergießen sorgen. Natürlich, Neve erinnert nicht nur oberflächlich an die uns allen wohlbekannte Carrie. Jedoch ist sie wesentlich jünger als jene, wesentlich tiefergehend beschädigt worden und deshalb auch noch wesentlich weniger zu Unterscheidungen fähig (oder gewillt), was die Opfer ihrer Gefühlsausbrüche betrifft. Diese wirken zudem noch um einiges extremer als die Carries - und werden schon von weitaus geringeren Anlässen hervorgerufen... DARK TOUCH nimmt den Betrachter somit gleich auf mehreren Ebenen gefangen, denn natürlich geht es neben den Konsequenzen von Neves Handlungen auch um deren Ursachen. Und die sind eigentlich noch brutaler. Sicher, CARRIE hatte auch einen zutiefst moralischen, im weitesten Sinne gesellschaftskritischen Ansatz. Dieser ist hier jedoch noch viel stärker ausgeprägt; gegen Ende wird er dann sogar überbetont und der Film kommt ein wenig arg predigend daher. Wenn nicht gar (in den Schlussszenen) unbeholfen und unfreiwillig komisch. Das ändert jedoch - genau wie ein paar offen bleibende Fragen und die wenig abwechslungsreichen Locations - nichts daran, dass DARK TOUCH insgesamt unheimlich effektiv ist und sowohl durch intensive Grusel- und Actionszenen überzeugen kann als auch durch sein ungemütliches, schmerzhaft glaubwürdig herübergebrachtes Grundthema eine lang anhaltende Wirkung hat. Gerade von der Hauptdarstellerin toll gespielt, gut gefilmt und mit einem Gänsehaut-Soundtrack versehen ist er auch noch; und deshalb kann ich den Film, zumal allen Kinder-Grusel-Freunden, eigentlich nur empfehlen. Abzüge gibt es allerdings für die genannten Schwächen sowie ein zwischenzeitlich festzustellendes Vom-Gas-Gehen, das den Fortgang des Geschehens im Mittelteil unnötig in die Länge zieht. | |
![]() sah diesen Film im Metropolis 9, Frankfurt | 08.09.2013, 03:35 |
Reviewvon Takealittlesin | Permalink |
Düster - unheimlich - fesselnd: So würde ich die Story zu Dark Touch beschreiben. Auch, wenn der Film in vieler Hinsicht an Carrie erinnert, hat er jedoch seinen ganzen eigenen Charme. Die Hauptdarstellerin, hervorragend eingesetzt, spielt alle Erwachsenen wieder einmal an die Wand. Ein Talent, von dem man noch so einiges hören wird. Absolut empfehlenswert und eines der Highlights dieses Festivals. | |
![]() | 08.09.2013, 18:16 |
Ihr Kinderlein kommetvon Herr_Kees | Permalink |
Marine de Vans Filme gehen dorthin, wo es wehtut. War es in ihrem intensiven Debut IN MY SKIN das Thema Selbstverstümmelung, geht es nun um Kindesmissbrauch. Hochinteressant, ein solches Thema auf derart unangenehme Art in Form eines Mainstream-Horrorfilms abzuhandeln. Und es funktioniert erstaunlich gut. Zwar ist recht früh klar, dass wir es hier nicht mit böswilligen Poltergeistern, sondern mit einem traumatisierten, telekinetisch begabten Kind zu tun haben, doch ansonsten begnügt sich der Film mit Anspielungen und Symbolen und lässt den wirklichen Horror im Kopf des Zuschauers abspielen. Wobei auch die Genrefans ausreichend bedient werden: Wenn hier die Erwachsenen von Möbelstücken und Haushaltsgegenständen zerlegt werden, ist das äußerst brachial. | |
![]() | 05.09.2018, 10:39 |
U Can’t Touch This!von Leimbacher-Mario | Permalink |
Das irische Horrordrama „Dark Touch“ kann man als düstere Mischung aus „Carrie“, „Orphan“ und „Kinder des Zorns“ beschreiben und er taugt am ehesten als radikaler Kommentar zur (modernen) Erziehung bzw. dem Schlagen und Misshandeln von Kindern. Eindeutig, wichtig, schockierend in der Realität verhaftet, trotz allerlei übernatürlicher Töne. Das macht er solide - doch außer dem eindeutigen, nahe gehenden Thema, gibt es rein gar nichts Neues oder Bleibendes auf der Leinwand. Es geht um ein junges Mädchen, das adoptiert wird, nachdem ihre leiblichen Eltern, die sie böse schlugen und alles andere als liebevoll behandelten, auf mysteriöse Weise von einer scheinbar übermächtigen Macht durch umher rückende Möbel usw. platt gemacht wurden. Hat die kleine Niamh etwa telekinetische Fähigkeiten, die sie nutzt, wenn ihr jemand weh tun will?! Man muss keine Kinder haben, um sehr empfindlich zu sein, wenn es um Gewalt an ihnen geht. „Dark Touch“ nutzt diese tiefliegende Angst, das Mitgefühl, unser Unwohlsein und die klare Stellung von fast jedem Erwachsenen zu diesem Tabuthema clever. Dass hier derart viele Erwachsene gewalttätig werden und man nie auch nur ansatzweise aus der Ecke der Kinder kommt, ist zwar völlig überzogen und einseitig, aber verständlich. Fast gönnt man diesen Kinderschändern und Monstermamis den schmerzhaften Tod. Und der kommt hier meist wirklich spektakulär und blutig. Es gibt einige schicke Bilder, das Thema geht einem wie gesagt automatisch nah und die Kinderschauspieler machen ihre Sache gut, nerven kaum und wechseln gefährlich schnell von verstört zu angriffslustig und rachsüchtig. Neues oder noch nie Gesehenes sollte man nicht erwarten, bei der Auflösung oder allgemein der Welt wurde geschlampt, Realismus und Logik haben einen Tag Pause und künstlerisch anspruchsvoll versucht man nur zu sein, ohne es je zu erreichen - doch der Aufhänger bleibt und bestimmt. Fazit: Das Thema ist wichtig, heftig und wahrer Horror. Die Umsetzung ist zwar stellenweise gnadenlos und blutig, zudem von einigen soliden Kinderdarstellern getragen, doch insgesamt eher mittelmäßig und belanglos. Das Thema „Gewalt an Kindern“ hätte einen noch wesentlich schockierenderen Film verdient gehabt. Nicht versiert, nicht feinfühlig, nicht eindringlich. | |
![]() | 01.10.2019, 15:06 |
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