Old School Zombies!von Roughale | Permalink |
Der Trailer hatte den Film für mich schon lange vor dem Erscheinen des Zeitplaners zu einer Pflichtveranstaltung für mich gemacht und als ich den zeitlich problemfreien Termin sah, war ich natürlich überglücklich. Der Beginn zeigte zwar, dass der Film deutlich moderner ist, als die alten Zombiefilme, wo ich Parallelen zu den guten italienischen Zombiefilmen meine erkannt zu haben, die Moderne wurde durch starke Schüttelkamera verdeutlicht, die aber zum Glück im Film immer mehr abnahm und irgendwie passte sie ja auch zu der Szene im Flugzeug. Die Zombies sahen gut aus, die Matscherei und die etlichen Wunden wirkten nicht billig CGI produziert und haben mir einfach gefallen, da war eigentlich alles dabei, was man erwartet hat - "schön"! Besonders hervorragend fand ich die Entscheidung auf langsame Zombies zurückzugreifen, die für mich beste Wahl, denn bei guter Inszenierung wirkt die schleichende Gefahr einfach besser und das gelang dem Film sehr gut. Die Geschichte war eher dünn, ohne unnötige Schnörkel und Überraschungen, ok, die eine Überraschung mag bei genrefremden Zuschauern gewirkt haben, aber hier stand für mich auch eher die Zombieaction im Vordergrund. Somit kam ich zu einem sehr positiven Eindruck und vergebe gerne 8,5 abgetrennte Körperteile. | |
Roughale | 19.08.2011, 10:24 |
Retro Kult - Water, Food & Ammovon meiklsan | Permalink |
Nach Deadheads und Revenant haben wir hier also den dritten Zombie-Film im Bunde. Und es ist tatsächlich der einzig wahre Vertreter seiner Gattung, der dieses Jahr den klassischen Namen "Zombie-Film" verdient hat. Alles andere war zwar lustig, aber nicht "original" Zombie. Mit THE DEAD haben wir aber endlich mal wieder einen Flick, der sich auf die Basics beruft und uns in der Vergangenheit schwärmen läßt. Vergessen sind logische Fehler oder schwierige Handlungsstränge. Das einzige was zählt, ist das Entkommen und Überleben. Die Zombies sind zwar retromäßig langsam unterwegs, aber kontinuierlich präsent und SIE sind hungrig. Die völlig unwichtige Story ist schnell erzählt. Ein Flugzeugabsturz-gestrandeter US Army Mechanic "I can fix it" versucht mit dem auf halber Strecke angefreundeten Afro Soldier, sein Leben vor den Zombies zu retten und dem Land zu entfliehen. Aber der Weg ist weit, staubig, heiß und kontinuierlich mit Afro-Zombies gespickt, die unseren Protagonisten den Weg schwer machen. Die Dialoge sind mehr als sparsam, meistens auch unwichtig, aber dafür erscheinen die Zombies im schönsten Licht des Wüsten-Sonnenuntergangs und werden regelmäßig mit Kopfschüssen, der Machete oder dem Auto ins Undead-Nirvana befördert. Das Ganze hat leider auch ziemliche Längen, wird aber irgendwie trotzdem nie langweilig und bricht am Ende völlig unmotiviert ab, als ob es noch unzählige Sequels geben könnte. Für Old-School-Freaks dürfte es wohl eine Offenbarung im afrikanischen Sonnenlicht sein, für die Newcomer der 2000er Generation wird es aber leider ein eher belangloses Filmchen ohne Schmackes sein! | |
meiklsan sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 29.08.2011, 03:39 |
Zombies, gut durchvon D.S. | Permalink |
Viel zu erzählen gibt es zu THE DEAD eigentlich nicht, denn er hat nicht eben eine ausufernde Handlung zu bieten - dafür aber reichlich Atmosphäre und eine originelle, unverbrauchte Location. Die Zombie-Seuche grassiert in Afrika, die Weißen verlassen den sinkenden Kontinent. Das allerletzte Evakuierungsflugzeug aber stürzt ab. Ein einziger Überlebender macht sich auf den Weg nach... tja, wohin eigentlich? Nach irgendeinem Ort, von dem er irgendwie weg aus seiner verfluchten Lage kommen kann. Dabei trifft er unter der bratenden Sonne nicht nur auf Tonnen oldschool schlurfender Untoter, sondern auch auf einen einheimischen Soldaten, der unterwegs Richtung Norden ist. Zu einer Militärbasis, in der er seinen kleinen Sohn vermutet, der einem Zombiemassaker entkommen sein soll. In einem klapprigen alten Peugeot machen sich die beiden auf die Reise und werden kontinuierlich mit dem fortschreitenden Untergang aller Zivilisation konfrontiert. Insbesondere natürlich in Form der matschigen Gesellen, die ihnen gerne ein Stückchen Gehirn rausbeißen möchten... THE DEAD hat diverse Continuity-Fehler, ein paar heftige Logikböcke und darum stellenweise auch unfreiwilligen Humor aufzuweisen. All das spielt aber keine große Rolle, wenn man seinen alten Romero mag. Denn dessen Pfad beschreitet der Film ziemlich effektiv. Mit zwar nicht außerordentlich viel, dafür recht gut gemachtem Gore. Mit schön und teils schön scary anzusehenden Zombies (allerdings treten auch einige auf, bei denen das Geld wohl für gar kein Make-up mehr gereicht hat...). Mit einer generellen Grimmigkeit, dem wohligen Gefühl von Ausweg- und Hoffnungslosigkeit, das so vielen neueren Zombiestreifen fehlt. Als Fan sieht man darum gerne über die genannten Schwächen, ja sogar über den gottlob selten eingestreuten Ethno-Kitsch hinweg. Das einzige, was dann doch ein paar Punkte kostet, sind zu viele handlungs- und actionarme Sequenzen zwischendurch: Längen, die beim unfreiwilligen Road Trip entstehen und durch pseudo politisch bedeutsame Dialoge nicht gefüllt werden können - als Kommentar zum Nord-Süd-Konflikt sollte THE DEAD ernsthaft nicht verstanden werden wollen, dafür wäre das Dargebotene dann doch etwas zu platt in seiner Aussage. Als traditioneller Genrestreifen macht er seine Sache aber gut, er hätte allerdings eben ein paar mehr Zombie-Attacken gebraucht. So gibt’s nur 6 Punkte. Dennoch sehr empfehlenswert, wenn man seine Totbirnen gern langsam und gut durch mag. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 29.08.2011, 06:38 |
Die Erfindung der Langsamkeit...von glorrk | Permalink |
...nicht nur die Zombies in dem Film sind wieder Old-School-langsam und betont emotionslos knabbernd, sondern auch der Film. Die Geschichte beginnt ganz ordentlich, um dann in der Situation zu münden, dass ein weißer US-Soldat und ein afrikanischer Soldat sich gemeinsam durch die Wüste schlagen müssen. Der Film zieht sich teilweise jedoch zwischen den einzelnen Zombieattacken wie Kaugummi in die Länge, im Laufe des Filmes kommen immer mehr tiefe Logiklöcher auf, die diesen Film, spürbar um "Realismus" bemüht, weiter absacken lassen. Am Ende eine Portion McGyver und Kitsch, und fertig ist der Zombiefilm, den so keiner mehr braucht. | |
glorrk sah diesen Film im Cinema, München | 04.09.2011, 09:51 |
Africa of the Deadvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Wenn George A. Romero einen seiner "... of the Dead"-Filme in Afrika hätte spielen lassen, dann hätte er bestimmt viel Ähnlichkeit mit diesem kleinen Zombiegeheimtipp. Im passend einfach betitelten "The Dead" muss sich ein "gestrandeter" Soldat seinen Weg durch die afrikanische Landschaft bahnen - allerdings wird diese von umherschlürfenden Untoten bevölkert, der Untergang des Menschheit ist gekommen. Ohne viele Worte, ohne viel Schock oder ausufernden Gore, ohne übertriebene Action. Ohne Überraschungen, negative wie positive. Doch als Ganzes ist "The Dead" durchaus ein kleiner Überraschungshit. Sein Amateurcharme steht ihm gut & sein Tempo belohnt Geduld & Empathievermögen. Das Setting ist unverbraucht & passend trostlos, die Macher halten sich an klassische Regeln des fleischhungrigen Subgenres & erweisen diesem ihre Ehre. Die Darsteller sind solide bis wenig gefordert & wenn es splattert, dann wunderbar saftig handgemacht. Fans alter Schule werden durch- & aufatmen können. Kein Wunder, dass da ein Sequel mit indischem Schauplatz nachgeschoben wurde. Wenn man es mit dem mäandernden Tempo, Dialogarmut & Minimalismus aushält oder diese heutzutage seltenen Eigenschaften sogar schätzt, dann bekommt man hier ein fleischiges Festmahl in der Savanne des schwarzen Kontinents. Wenig Worte, noch weniger Hoffnung. Ganz im Stile großer Zombieklassiker. Streng genommen, tut sich während der 100 Minuten wirklich extrem wenig, eigentlich streift oder fährt die ganze Zeit nur ein Mann durch die sonnige Wüste, doch die apokalyptische Atmosphäre passt. Dem Hauptdarsteller könnte etwas mehr Charisma nicht schaden & der Film ist weit davon entfernt, dem Zombiegenre Neues abzugewinnen, doch die Rückbesinnung auf die alte Schule tut jedem Fan in der Seele gut. Besonders der humorlose & fast gleichgültige Umgang mit den Beißern ist beachtenswert. Da verzeiht man Redundanz & ein paar Längen, das geringe Budget & die limitierten Darsteller wie Settings erst recht. Selbst zwar kein neuer Untotenmeilenstein, aber ein verdammt feines Hutziehen vor den ganz Großen. Wahre Zombiefreude für echte Zombiefreunde. Fazit: wunderbar entschleunigt, schlürfend & klassisch. Romero ist stolz & "The Dead" ist so simpel-gut wie sein Titel. Altbewährtes in Zombieland. Sprachlos, staubtrocken, hoffnungslos. Ruhig-rottiger Hoffnungsschimmer. | |
Leimbacher-Mario | 15.03.2017, 01:23 |
Kommentar von Herr_Kees : |
Dead Island |
Klassischer Zombiefilm, der zwar mit Afrika ein ungewohnt schönes und passendes Ambiente bietet, allerdings komplett ohne Handlung auskommt - atmosphärisch ok, aber durch ständig wiederkehrende Szenen etwas langatmig. |
03.09.2011, 11:36 |
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