Deadgirl

Highschool-Horror

von misspider
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Ich gebe zu ich mag Highschoolfilme. Somit war Deadgirl natuerlich gleich als Programmpunkt vorgemerkt. Die zugrundeliegende Story ist schnell erzaehlt: Aussenseiter der Schule ist in das beliebte Maedchen verknallt, die allerdings mit der Sportskanone - Schraegstrich - arroganter Schnoesel zusammen ist. Wird es ein Happy End geben?!

Ok, da haben wir das klassische Schema solcher Filme, aber schliesslich muss das so sein, denn hier ist immer "der Weg das Ziel". Sprich: man will wissen welche Fallstricke und Verwicklungen diesmal zu ueberwinden sind, bevor das Paar sich (meistens) findet oder (selten) auch nicht.

Und da bietet Deadgirl neben altbewaehrten Mustern - z.B. der bloede Schoenling kriegt wohlverdient eins obendrauf (hehe) - durchaus auch neues, angefangen bei der nicht ganz so toten Leiche, die die Jungs im Keller finden und kurzerhand zum Triebspielzeug umfunktionieren.

Sicher erfindet Deadgirl das Rad nicht neu, aber ich habe mich prima unterhalten und als Nachmittagsvorstellung war der Film absolut angemessen. Persoenliche Extrapunkte gibt es von mir fuer den Hauptdarsteller - ein echt schnuckeliger Hingucker ;) , die angenehme Auswahl der Songs und den wunderschoenen Hund.
misspider
sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart

19.03.2009, 13:44


Slave to the rhythm.

von Timo
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Wer hier einen klassischen Tortureporn erwartet liegt falsch. DEADGIRL verpackt seine Geschichte eher im Rahmen einer etwas absurden und Coming-Of-Age Parabel mir fantastischen Akzenten. Doch so schockierend die expliziten Bilder auch sind, im Kopf bleiben eher die menschlichen Reaktionen hängen. Diese machen den wahren Horror aus, der sich hinter der Lustsklavenfantasie versteckt. Der Film wirft viele ethische Fragen auf und spielt mit ihnen. Hier liegt die Stärke von DEADGIRL. Das die Story sich gegen Ende ein wenig im Kreis dreht, bis sie wiederum zu Höchstleistungen aufläuft, verzeiht man Regisseur Marcel Sarmiento gerne. Denn DEADGIRL fesselt bis zur letzten Minute und wird auch von Szene zu Szenen immer verstörender.
Timo
sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt

23.03.2009, 11:11


Leicht leblos

von D.S.
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Zugegeben, die Story ist recht ungewöhnlich: zwei Highschool-Loser finden im Keller eines leerstehenden Irrenhauses eine nackte, vollkommen lethargische, aber noch vergleichsweise saftige Zombie-Braut. Diese wird schnell und skrupellos zum Begattungsobjekt, lebendigen S/M-Experiment und Sklavin für alle Gelegenheiten umfunktioniert, jedenfalls von einem der beiden. Bald laufen die Dinge jedoch aus dem Ruder - sofern sie dort jemals waren, bei dieser Ausgangssituation...

Die Idee ist also krude genug, der Ekelfaktor hoch genug, um erst mal für gehobenes Interesse beim Zuschauer zu sorgen. Auch atmosphärisch ist "Deadgirl" stimmig, über dem Geschehen liegt eine extrem fertige, fast schon nihilistische Stimmung. Leider kippt das Ganze aber nach einiger Zeit um in eine gewisse Drögheit. Die Handlung schleppt sich dann dahin, es passiert nicht mehr genug, worüber auch vereinzelte Splatterszenen nicht hinwegtrösten.

So fehlt "Deadgirl" etwas Tempo, Spannung und Abwechslung, um über die ganze Laufzeit zu fesseln. Ethische Fragen werden zwar angerissen, aber nicht vertieft - und um eine entsprechende Auseinandersetzung seitens des Zuschauers auszulösen, bleibt der Film hier dann doch zu sehr an der Oberfläche. Letztendlich will er eben in erster Linie nichts als unterhalten. Was ihm aber leider nur zeitweise gelingt. Deshalb: 5 Punkte, trotz des originellen Ansatzes.
D.S.
sah diesen Film im Cinedom 9, Köln

26.03.2009, 01:24


Nekrofunfick

von Leimbacher-Mario
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Jungs, Männer, Typen, haben wir alle nur das eine im Kopf?
Packen wir wirklich jede noch so kranke Gelegenheit auf eine schnelle Nummer beim Schopf?

Eine persönliche Sexsklavin, sei sie noch so vermodert und bissig,
ist diese kranke Idee tatsächlich für Dreibeiner ganz schmissig?!

Nein, natürlich ist das krank, provozierend und übertrieben,
doch daraus lässt sich ein gehöriges Maß an Provokation und Gesprächsstoff biegen.

„Deadgirl“ ist eine ziemlich deprimierende Zeichnung des „starken“ Geschlecht,
denn den hier gezeichneten Kerlen scheint, um aus ihrer sexlosen, traurigen Existenz zu entkommen, scheinbar jedes Mittel recht.

Eine Mischung aus „Fido“ und „The Woman“, da hat Haaga wieder tief im Schauderkasten gebohrt,
sein Hirn erscheint ja eh als ziemlich kranker aber nicht uninteressanter Hort.

Düster und dreckig, aber auch locker und pfiffig,
ist es verständlich, dass diese amoralische Story vielen ist ein ganzes Stück zu siffig.

Es fällt schwer mit diesen Herren zu fühlen oder sie zu verstehen,
sind es doch mehr als nur Kavaliersdelikte, die sie hier begehen.

Dennoch ist dieses unsterbliche Spiel um Kontrolle und Dominanz nachdrücklich aufbereitet,
das ganze Konzept und das vorhersehbare und dennoch böse Ending haben mich noch lange begleitet.

Ein Mitternachtsklassiker der jungen, modernen Sorte,
mit einer fauligen, eitrigen Kirsche auf der grauen Torte.

Ein Tabubrecher, der oberflächliche „Nekromantik“ einer neuen Generation,
dieses Hirngespinst ist viel eher für Männer als für Frauen ein bleibender Hohn.

„Deadgirl“ ist ein mildes Skandalfilmchen, dunkle Abgründe unreifer Seelen,
selbst wenn man sich nicht unbedingt mehr als einmal muss dadurch quälen.

Fazit: Dreckig, krank, verstörend und eine bleibende Anklage an ein Land, eine Welt, in der einiges schiefläuft. Angefangen von der perspektivlosen, verrohten und sexuell gestörten Jugend. „Deadgirl“ ist ein ganz anderer Zombiefilm, der zum Nachdenken anregt. Trotz all seiner perfiden Attitüde. Da würde Romero, zumindest zu einigen Aspekten, sicher applaudieren.
Leimbacher-Mario

19.06.2019, 12:57




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