Reviewvon roother82 | Permalink |
Mitten auf einer menschenleeren Straße steht ein einsamer Krankenwagen. Im Inneren befindet sich der blinde Ben. Gleichzeit tritt die hochschwangere Mara ihren Dienst als Polizistin an. Schnell machen beide Protagonisten Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Untoten, dessen kulinarische Annäherungsversuche sie, bedingt durch ihr Handicap, mehr schlecht als recht abzuwehren versuchen. Wie der Zufall es so will treffen diese beiden zusammen und versuchen gemeinsam die unbekannte Situation zu meistern. „Deadsight“ ist ein Low-Budget-Film, dessen einzige Schauwerte darin bestehen, mitzuerleben wie der blinde Ben und hochschwangere Mara versuchen die Zombieinvasion gemeinsam zu überstehen. Doch die meiste Zeit laufen beide nur in der Gegend rum. Kommt dann mal ein Zombie um die Ecke wird dieser durch sehr schlechten Einsatz von CGI erneut um die Ecke gebracht. Und das ist das eigentliche Armutszeugnis: Wenn man kein Geld hat, dann muss man entweder auf handgemachte Effekte zurückgreifen oder durch eine gekonnte Inszenierung von diesem Manko ablenken. „The Battery“ hat vor einigen Jahren gezeigt, wie man aus 15.000 $ einen atmosphärischen und unterhaltsamen Zombie-Film machen kann. „Deadsight“ dümpelt 80 Minuten völlig spannungsarm vor sich hin. Da kann auch das Finale nicht mehr viel retten. | |
roother82 | 19.08.2019, 22:32 |
Klein aber feinvon Alexander | Permalink |
Ich glaube zwar nicht, das irgendjemand angesichts des Zombie-Overkills der letzten Jahre bei diesem kleinen Newcomer eine echte Filmperle erwartet hat, zumal „Deadsight“ auch noch aus Kanada kommt, dem Land, in dem traditionell schon so manche FFF-Filmgurke sprießen konnte. Dennoch möchte ich für den kleinen aber feinen Film eine Lanze brechen: Wie hier mit minimalem Setting und gefühlt weniger als einer Hand voll Schauspieler eine wirklich gute Spannung aufgebaut wird, hat schon was. Zwar schrammt der Film nur knapp an einer durchschnittlicheren Folge von TWD vorbei, angesichts der interessanten Grundidee kann man sich hier aber 90 Minuten solide unterhalten fühlen. „Deadsight“ schmeißt einen mitten hinein in die Zombieapokalypse, verliert nicht viele Worte über das wieso und warum, verzichtet auf die langatmige Einführung von Charakteren und anderem Füllmaterial. Der Zombiefilm konzentriert sich auf das hier & jetzt und kommt sofort zur Sache. Das ist kurzweilige Unterhaltung ohne nennenswerte Höhen & Tiefen, simpel aber fesselnd, und für Fans des Zombie-Genres gut zu goutieren. | |
Alexander | 20.08.2019, 09:05 |
I don’t see dead peoplevon Herr_Kees | Permalink |
Hat man kein Budget, hilft eine Idee. Ansonsten tun’s im Notfall auch Talent, Charme oder eine sichtbare Liebe zum Genre. Zumindest letzteres lässt sich bei DEADSIGHT an der einen oder anderen Stelle ausmachen. Der Filmbeginn vor einem Friedhof und ein altes Farmhaus als ein Hauptschauplatz lassen an das größte aller Genrevorbilder denken. Und dass der fast blinde Ben (!) die meiste Zeit selbst wie ein Zombie durch den Film wankt, ist eine nette Pointe. Allerdings ist fraglich, ob diese so beabsichtigt war. Denn dass er mit allerlei Gerätschaften seine Angreifer fast immer zielsicher wie Zatoichi erledigt, wird ausgerechnet nicht als absichtlich lustig ausgespielt. Und auch manche Zombies, die aussehen wie selbstgeschminkte Fans des Filmteams, wirken eher unfreiwillig komisch. Ein paar Spannungsmomente hat der Film durchaus zu bieten, aber auf der anderen Seite gibt es viel zu viele Unstimmigkeiten, inszenatorische Schlampereien und Logikfehler, um eine gelungene Atmosphäre aufzubauen. Die Metallstange, mit der gerade noch ein Zombie zermatscht wurde, ist wieder blitzsauber? Ein Blinder ertastet einen Fremden in einer Badewanne und spricht ihn nicht an? Trotz Munitionsknappheit nimmt man den Revolver einer Leiche erstmal nicht mit? Eine Polizistin wirft ihre leer geschossene Pistole weg? Der „Blinde“ trägt ganz offensichtlich milchige Kontaktlinsen? Mal wieder so ein Zombiefilm, der seinen Machern mehr Freude bereitet als seinen Zuschauern. | |
Herr_Kees | 05.09.2019, 17:42 |
Tote Augen lügen nichtvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Sitzen ein Blinder und eine Schwangere während einer Zombieapokalypse im Keller... was sich wie ein Witz liest, ist kein kleiner Teil der Handlung von „Deadsight“, einem der schlechteren Zombiefilme des Jahres. Trotz grandioser Ausgangslage, die so viel Spannung, Frische und Adrenalin versprach... „Deadsight“ ist selbst für Zombie-Allesgucker absolut nicht zu empfehlen. Oder mit einem Auge zugedrückt nur für die. Der Rest geht besser einen großen Bogen um diesen Krampf. Das grundsätzliche Szenario und der Beginn sind noch ganz gut, mit Blinden und (sehr süßen) Schwangeren leidet und fiebert man automatisch mehr mit als mit dem Durchschnittsmenschen. Außerdem sieht man solche Ausgaben unserer Spezies eher selten in einem kannibalistischen Weltuntergangsszenario. Doch spätestens auf halber Strecke geht diesem zahnloser Beißer jeglicher Zündstoff aus. Über die Figuren erfahren wir kaum noch was, die Story tritt auf der Stelle, das ständige Waffenwegwerfen wird fast zum Running Gag, weitere dumme Entscheidungen folgen und die Zombies sahen gefühlt schon/selbst bei Lenzis „Großangriff“ besser aus. Und die dortigen nennt man immerhin Margheritabirnen. Ne ne ne, „Deadsight“ ist ein Reinfall, mit dem sich das Fantasy Filmfest dieses Jahr keinen Gefallen getan hat und den man maximal als Füller ignorieren kann. Guckt man ihn sich bewusst an, bleiben nur Frust, vertane Möglichkeiten und ein ganzer Batzen Langeweile, Redundanz, Mutlosigkeit, Budgetmangel und Einfallslosigkeit. Von Gore über Spannung bis zur Atmosphäre - in keiner Kategorie verlässt diese Zombie-Enttäuschung je das Untergeschoss. Das kann’s nicht sein. Fazit: unter Zombies wäre der Einäugige König... Der Blinde ist es definitiv nicht! „Deadsight“ ist im Subgenre der Untoten ganz leicht und ohne Gewissensbisse zu vernachlässigen. Blass, einfallslos, belanglos, spannungsfrei und hintenraus schlicht unverschämt billig - jede Sekunde Schlaf ist sinnvoller als dieser Schnarcher, bei dem die feine Grundidee einen viel besseren Film verdient gehabt hätte. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 17.09.2019, 01:46 |
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