Reviewvon Felix Schweiger | Permalink |
Ein paar Engländer im ersten Weltkrieg. Vom jungen Spund über die Kampfsau, den Verletzten und den adligen Offizier ist alles vertreten, und im Gegensatz zu anderen Kriegsfilmen wirken die Figuren halbwegs glaubwürdig. Man erobert ein Deutsches Grabennetz, nimmt Gefangege und harrt nun im Nebel Regen und Schlamm aus, hoffend auf nachschub. Und dann kommt das Unheimliche. Der Zuseher erwartet Grusel auf höherem Niveau, da der Film eigentlich als FFF02 Abschlussfilm (mit allem drum und drann sowie dem kompletten Cast vor Ort) geplant war. Doch leider wird der Film den Vorschusslorbeeren nicht gerecht, die Gruselstimmung die sich immer mal wieder etwas aufbaut zerfällt leider genau so schnell, und irgendwie hat man alles schon mal gesehen. Im Vergleich mit "The Bunker" schneidet dieser Film sogar noch etwas schelchter ab, da das Übernatürliche hier eindeutig, doch für eine guten Grusler viel zu wenig ist. So bleiben letzten Endes viele verschenkte Chancen in einem weiteren durchschnittlichen Möchtegerngrusler. | |
Felix Schweiger | 17.03.2003, 17:37 |
In Blechgewitternvon jens wittmann | Permalink |
Anfangs schafft es der Film noch eine tolle klaustrophobische Atmosphäre zu erzeugen, obwohl er unter freiem Himmel spielt. Dann fängt er leider an etwas unentschlossen zwischen Horrorfilm und Psychothriller zu schwanken (Dämonen oder nur Grabenkoller ?), um uns dann ein ziemlich dämliches Ende zu präsentieren. Positiv erwähnenswert sind aber auf jeden Fall die britischen Charakterköpfe, die aus dem schwachen Drehbuch das Beste rausholen. | |
jens wittmann sah diesen Film im Residenz, Köln | 24.03.2003, 10:39 |
Reviewvon D.S. | Permalink |
Horror und Militär miteinander zu verbinden, scheint unter Großbritanniens Filmemachern derzeit en vogue zu sein. So bescherte uns das FFF 2002 mit THE BUNKER einen Film, der sich nur mit den Schrecken des Krieges beschäftigt, und mit DOG SOLDIERS einen Streifen, dessen Protagonisten fast ausnahmslos Soldaten sind. Dieser Trend scheint sich 2003 fortzusetzen: mit 28 DAYS LATER, in dem das Militär zumindest eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielt, und mit THE BUNKER 2 ähhh... DEATHWATCH. Es ist wirklich erstaunlich, wie ähnlich sich diese beiden Filme sind. Gut, DEATHWATCH spielt statt im Zweiten im Ersten Weltkrieg; und statt in geschlossenen dunklen Räumen in offenen dunklen Gräben - aber sowohl von der Dramaturgie als auch von der Atmosphäre als, bis zu einem gewissen Grad, auch von der Aussage der Story her gibt es hier mehr als nur ein paar Parallelen zu THE BUNKER. Kurz zum Inhalt: 1917, irgendwo an der deutschen Westfront. Auf einem anonymen Schlachtfeld erobert ein versprengter Haufen britischer Soldaten einen deutschen Schützengraben. Die dort verbliebenen Deutschen haben offensichtlich schreckliche Angst - aber sie können nicht vermitteln, wovor. Die Briten beschließen, den Schützengraben zu sichern und auf Verstärkung zu warten. Nach und nach geschehen jedoch immer mehr seltsame Dinge, und im weitläufigen Grabensystem macht sich langsam Panik breit... Ob diese seltsamen Dinge nun wirklich den selben Ursprung wie die in THE BUNKER haben, ob Übersinnliches oder nur die eigene Phantasie die Soldaten mehr und mehr in den Wahn treibt, das läßt der Film bis zum Schluß offen - um es dannn zuletzt doch noch zu beantworten. Was er wohl bessser hätte sein lassen, denn seine Antwort ist entweder als moralinsauer oder als dumm zu bewerten, vielleicht sogar als beides zusammen - nicht jedoch als sonderlich sinnvoll, bzw. als für die extremen Längen entschädigend, die der Film gerade dann aufweist, als er versucht, die Kurve zu jener Antwort zu kriegen. Und das, obwohl es hier erstmals zu einem etwas massiveren Einsatz von Spezialeffekten kommt... Bis dahin erleben wir vor allen Dingen, wie in THE BUNKER, ein Kammerspiel um den Umgang einer Gruppe Menschen miteinander in Krisensituationen... eine kleine Erörterung über Charakterstärke, den Wert echter Autorität versus künstlicher Hierarchien sowie über die emotionalen Verkrüppelungen, zu denen ein Krieg bei den Betroffenen führen kann. Genau hier liegt die größte Stärke des Films: die Situation der Protagonisten, ausweglos dem Ungewissen ausgeliefert zu sein; eingeschlossen im Feindesland, in Matsch und Regen auf das Ende wartend; in einem düsteren Grabensystem, das nur Ratten und noch mehr Matsch und finstere Geräusche und Todesangst bietet... das wird schon sehr eindrucksvoll vermittelt. Lust auf Krieg macht das bestimmt nicht, die gesamte Atmosphäre ist extrem drückend - und mindestens so klaustrophobisch wie bei THE BUNKER. Jenem überlegen ist DEATHWATCH dann zweifellos, wenn es um die schauspielerischen Leistungen geht. Allen voran überzeugt Jamie Bell, Hauptdarsteller aus BILLY ELLIOT, als Rekrut, der vom Krieg schon so verängstigt wurde, daß der Horror im Schützengraben ihm nicht mehr so viel anhaben kann. Aber auch die meisten anderen Schauspieler (unter ihnen Laurence Fox, der 'Geoff' aus THE HOLE) können gefallen - im Gegensatz zu den Figuren, die sie spielen müssen. Denn die sind ein wenig zu plakativ geraten, um nicht zu sagen, offenbar direkt dem großen Buch der Rollenklischees entsprungen. Der Film hat durchaus Stärken. Zum einen ist da das ungewöhnliche Setting zu nennen, zum anderen die, wie schon gesagt, eindrucksvoll vermittelte Atmosphäre. Leider reicht das aber nicht, um ein Ergebnis zu produzieren, das über dem Mittelmaß liegt - denn die Story gibt nicht genug her, um über jede Menge Leerlauf im Film hinwegzutäuschen. Bzw., vielleicht ist sie nur nicht konsequent genug inszeniert worden: Ich hatte mehrfach den Eindruck, daß man sich nicht endgültig zwischen einem Kammerspiel um menschliche Dramen und einem Horror-/Psychothriller entscheiden konnte. Und entsprechend kann man bei vielen Situationen, Dialogen und sogar Figuren das Gefühl bekommen, sie seien nur Füllmaterial. Das gilt dann sogar für die meisten der wenigen Effekte des Films: sie tragen fast nie zum Verlauf der Geschichte bei, sondern sorgen nur für kurze Schockmomente - und wirken dabei seltsam deplaziert. Das gilt ganz besonders für eine, allerdings gelungene, "Stacheldraht-saust-durchs-Gesicht"-Szene, die mich nachdrücklich daran erinnerte, daß HELLRAISER ein englischer Film ist...!! Dennoch: solch brutale Szenen passen nicht wirklich zum Gesamtbild, das der Films zeichnet; tragen nur dazu bei, daß er etwas zerrissen wirkt. Das gipfelt dann in einer Schlußsequenz, die fast schon im Gegensatz zum Rest des Films steht - weil hier auf ein mal der explizite Moralhammer ausgepackt, weil hier ein so großer Zeigefinger geschwungen wird, daß man sich als Zuschauer schon fast beleidigt fühlen kann. Naja - vielleicht wollte man auch nur sicher gehen, daß wirklich NIEMAND den Film als Werbemaßnahme für den Kriegsdienst mißversteht. ;-) Wie auch immer: Wäre der Film straffer inszeniert oder nur halb so lang, könnte er gefallen. So verbleibt er im Unwichtigen - wenn auch immerhin nicht, wie THE BUNKER, im Ärgerlichen. | |
D.S. sah diesen Film im Turm-Palast, Frankfurt | 25.03.2003, 02:07 |
Hmm...von Slasher_2004 | Permalink |
...schon länger her, dass ich diesen Film zum ersten und letzten Male sah... Ich fand ihn weniger überzeugend, größtenteils einfach nur langweilig und nie spektakulär. Die FSK 18 verdient sich der Film nimmer, denn soviel Blut fließt hier nicht. Und die paar Skelette und Leichen, die auf dem Boden herumlungern, rechtfertigen noch lange keine FSK 18. Trotz der eigentlich nicht allzu langen Laufzeit (knapp 90 Minuten) hat der Film Längen, und das nicht nur wenige. Nur zum Schluss hin zieht er dann ETWAS mehr Spannung. Was ich aber positiv hervorheben muss, ist die geniale dichte Atmosphäre, die vor allem durch die sehr starken Bilder und den passenden Soundtrack entsteht. Auch schauspielerisch kann der Film überzeugen. Fazit: "Deathwatch" ist ein Film, der vor allem aufgrund fast durchgängig fehlender Spannung stark an Boden verliert. Der Rest stimmt. | |
Slasher_2004 | 05.09.2004, 17:02 |
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