Wenn das Blut weg vom Hirn schießtvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Troma steht für Trash, Splatter, Quatsch, Kult. Doch zwischen den ganzen heldenhaften Toxies, tollwütigen Tanten und surfenden Nazis gibt es dann doch immer wieder Perlen, die mit mehr überzeugen als Blödsinn, Blut und Brei. „Combat Shock“ oder „Screamplay“ wären da definitiv zu nennen, Titel, die man jedem Filmfan und nicht nur jedem Trashfan ans Herz legen kann. Und „Def by Temptation“ gehört genauso zu den Ausnahmen, die die Tromaregeln bestätigen. Selbst wenn man bei dem Namen des Regisseurs und dem Vampir-Blacksploitation-Ansatz „Schlimmstes“ erwarten könnte... Es geht um eine verführerische, dunkelhäutige Frau, die in einer zwielichtigen Bar im Herzen New Yorks einen notgeilen Herrn nach dem nächsten aufreißt. Und dieses Wort ist hier dann sogar mal wörtlich zu nehmen... Mit Samuel L. Jackson fett auf den Postern zu werben ist dreist und kann durch seinen sehr überschaubaren Kurzauftritt zu enttäuschten Fans führen. Ansonsten sehe ich hier aber nur positiv überraschte Gucker! Vor allem Fans von Vampirgruslern sollten sich den weiter nach oben auf die Watchliste packen. Selbst die Schwarzblenden sind hier länger als sonst - schwarzer kommen Vampirfilme nicht! Und Wes Craven hat ein paar Jahre später mit seinem miserablen „Vampire in Brooklyn“ zwar viel übernommen, aber nicht ansatzweise erreicht. „Def By Temptation“ sollte viel bekannter und beliebter sein. Kein Zweifel. Er fühlt sich an, wie eine bessere Episode in der „Hood of Horror“. Mit Funk, mit Flow, mit Style. Überall ist Nebel, überall ist Neonlicht, alle schwitzen und haben Samenstau, überall lauert das Unheil. Mit frühem Rap und später Erkenntnis. Ein echtes Überbleibsel der 80er. Verführung gegen Willen, Instinkt gegen Glauben, Sex gegen Enthaltsamkeit, Gut gegen Böse. Troma gegen Qualität. Fazit: Stylisch, schwarz wie die Nacht, zum Teil echt gruselig und immer atmosphärisch - „Def By Temptation“ macht unglaublich viel aus seinen beschränkten Möglichkeiten und der eigentlich verbrauchten Grundidee, spielt meilenweit über dem Niveau sonstiger Troma-Werke und ist einer der leider am öftesten übersehenen Vampirflicks seines Jahrzehnts. Unbedingt Lücke füllen und verführen lassen! | |
Leimbacher-Mario | 17.07.2019, 15:06 |
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