crazy

Dementia Part II

Wenig Lärm um noch weniger

von cthulhu314
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"Dementia Part II" gibt nicht vor, ein großer Film zu sein, aber auch zu einem kleinen reicht es nur bedingt. Zu klein die Grundidee und zu wenig wird daraus gemacht. Ein paar gute Szenen gibt es, die einen eklig, die anderen witzig, aber auch viel Leerlauf. Über die Charaktere braucht man nicht weiter reden, nur die demente ältere Dame hat einige starke Momente. Zu mehr als einem Lückenfüller reicht es insgesamt aber nicht.
cthulhu314
sah diesen Film im Cinestar, Berlin

12.09.2018, 18:30


Manchmal ist man traurig keine Demenz zu haben

von Leimbacher-Mario
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Ein Heimwerker erlebt den Nachmittag seines Lebens im Haus einer dementen alten Dame, die einige böse Geheimnisse in sich und ihrem Heim beherbergt... Was klingt wie eine solide Grundlage für einen kurzweiligen Horrortrip, entpuppt sich leider als unnötige Fingerübung, die durch ein paar eklige Szenen ihre eklatanten Schwächen nicht annähernd überdecken kann. "Dementia Part II" macht glücklich, dass es keinen ersten Teil gibt. Der beste Part sind die 5 Sekunden "Night of the Living Dead" im Fernsehen. Ganz ehrlich: Was soll das???

Einen Punkt gibt es für den Soundtrack, der eine Liga über dem Rest spielt und sogar fein an ein paar Hitchcock-Klassiker erinnert. Auch wenn es unfassbar ist dies in Verbindung mit einem solchen Murkswerk zu schreiben. Ist aber so. Einen Stern noch für die spaßig aufspielende Dame des Hauses und einen halben für den Ansatz von Ekel und Splatter. Mehr geht beim besten Willen nicht. Einer der Totalausfälle des diesjährigen Fantasy Filmfestival und schwer zu unterbieten. Das Ende ist ein Witz und wirkt wie abgeschnitten. Vielleicht wollte man uns nur erlösen. Der Hauptdarsteller wirkt bemüht aber schwach und seine Figur schwankt zwischen uninteressant, blöd und unsympathisch. Zudem nerven eingeschobene Billo-Experimente und verleihen dem Ganzen noch mehr den Anstrich einer amateurhaften Abschlussarbeit ohne Sinn und Verstand. Wenn es einen nicht langweilt, dann regt es einen sogar auf. Zu viel darf man darüber nicht nachdenken. Als Kurzfilm wäre das noch erträglich gewesen. So ist das Kotzen-im-Strahl in Filmform.

Fazit: Ein absolutes Schundwerk, nach dem alle Beteiligten nach Hause gehen können und in der Filmbranche nichts zu suchen haben. Bis auf die Dame mit Demenz und den Composer. Der Rest soll sich schämen. Sieht man nach dem Fantasy Filmfest nie wieder. Richtig so. Zeitverschwendung.
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

18.09.2018, 01:13


Braindead

von D.S.
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Neben DESOLATION mein zweiter Quasi-Amateurfilm heute. Im Gegensatz zu jenem sieht DEMENTIA PART II aber auch nach einem aus – was das Schwarz-Weiß, in dem er uns präsentiert wird, nicht verbergen kann. Die Sets sind billig, die Darsteller relativ unbeholfen overactend, die Kameraarbeit auf Home-Video-Niveau. Ebenfalls im Gegensatz zu jenem kann DEMENTIA aber immerhin zeitweise unterhalten – und das nicht nur dann, wenn er auf Ekelszenen und/oder Klamauk rund um Körperflüssigkeiten (zum Glück keine der fäkalen Sorte) zurückgreift. Was er allerdings ziemlich häufig macht.

Tatsächlich bietet seine Story um eine alte Frau, deren maximal ausgeprägte Demenz nicht das einzige ist, das bei ihr nicht stimmt, ein paar nette Überraschungen und vor allen Dingen einige herrlich absurde Szenen. Handwerker Wendell versucht ja einfach nur, seinen Job zu machen, einer von der Realität überforderten Dame zu Diensten zu sein, höflich zu bleiben, ordentlich Trinkgeld abzukassieren und heil wieder aus der beklemmenden Situation in der Geriatrie-Wahnsinns-Hölle rauszukommen. Aber so einfach wird ihm das nicht gemacht... und man leidet stellenweise schon extrem mit ihm mit. Ekelt sich mit. Rollt verzweifelt mit den Augen mit.

Neben einer stellenweise hochinteressanten Nummernrevue haben die Drehbuchautoren eine tatsächliche Story aber leider zu sehr vernachlässigt. Was man vor allem am Ende merkt, als es sehr abrupt und planlos über uns kommt. Etwas mehr Talent auf allen Ebenen wäre auch nicht schlecht gewesen; bisweilen geht es hier doch arg hölzern zu. Aber immerhin langweilt man sich wenig, und 66 Minuten gehen auch schnell vorbei – gute 4 Punkte sind deshalb allemal drin. Wenn man keine Aversion gegen Amateurfilme hat.

Der Vorfilm FRENCHIES, ebenfalls in Schwarz-Weiß, ist eine hübsch überdrehte, in seinem Setting und in vielen Ausstattungsdetails hochgradig bizarre Parabel um Rassismus und Paranoia. Etwas zu lang, trotzdem noch etwas besser als der Hauptfilm. 4,5 Punkte.
D.S.
sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt

25.09.2018, 04:21




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