Zombieallerleivon lexx | Permalink |
Keine Ahnung, was ich damit anfangen soll, ich war heilfroh, als der Film zu Ende war. Objektiv gesehen, wirkt Romeros neuster Zombie Schinken durchaus erfrischend neu, die Art und Weise wie Romero die Zombie-Thematik präsentiert, lässt sein hohes Alter wirklich zweifelhaft erscheinen, selbst ein Debütant würde nicht annährend so unbelastet und locker an diesen Stoff herangehen. Andererseits ist die Hand des Genies durchaus jederzeit sichtbar und so geben sich junge Frische und altes Genie ein Stelldichein. Trotzdem, irgendwie hat es mich nicht gepackt. Die übliche Zombie-Filme-Message wurde nun schon derart häufig runtergeleiert, dass man mich damit einfach nicht mehr hinterm Ofen hervorlocken kann. Hier und da eine nette Splattereinlage einfügen und die restliche Zeit über Palaver über altbekannte Zombie-Thematiken, mir gibt das einfach nichts. Also wer darauf steht, für den ist es ein Pflichtfilm, alle Braindead Fans schauen lieber ein andermal vorbei. Ach ja, das Kino war wie schon bei Doomsday ausverkauft. | |
lexx sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt | 30.03.2008, 03:11 |
Klein Romero entdeckt das Internetvon D.S. | Permalink |
Auch wenn es an Majestätsbeleidigung grenzt, ich stelle mir die Vorgeschichte von "Diary of the Dead" ungefähr so vor: George Romero betritt versehentlich ein Internetcafé und fragt den Besitzer - "Entschuldigen Sie, diese Kisten da mit den bunten Bildern, was ist das?" - "Das sind Computer. Damit kann man ins Internet." - "Internet, sagen Sie? Das klingt ja interessant. Und was macht man da so?" Hilfsbereit, wie der junge Mann ist, gibt er Romero einen Crashkurs. Zeigt ihm YouTube und MySpace, erzählt ihm was von der sozialen Relevanz von Weblogs (ungefilterte Nachrichten, von jedem, für jeden, und so) und davon, wie das Internet überhaupt die Kommunikation der Menschen untereinander totaaaal revolutioniert hat. Romero geht nach Hause und ist erst mal beeindruckt. Diese modernen Zeiten, Mensch, da muss man doch was draus machen. Hmm, nur was? Vielleicht was mit Zombies? Da kennt er sich doch aus, und außerdem sind die alten Untoten im Moment ja sowieso wahnsinnig angesagt. Wie wäre es denn... hmmm... mit einem Film über junge Leute, die alle modernen Medien benutzen, während sie mit Zombies konfrontiert werden? Hammer, oder? Ha, noch besser: wir lassen sie selbst eine Dokumentation über die Zombie-Bedrohung filmen! Dann haben wir nämlich auch gleich noch dieses "Blair Witch"-Ding mit abgefrühstückt, wacklige Kameras und Off-Screen-Kommentare und so, das ist ja aktuell auch voll der Hit, "Cloverfield" und so. Und als Titel? Klar, irgendwas mit "... of the Dead", bin ja nicht von gestern, haha. Hey, wie wär’s mit "Diary of the Dead"? Erinnert an die eine Internet-Seite, die der nette Mann mir gezeigt hat, "Live Journal". Na, wenn das mal nichts wird?! Ok. Nein. So schlimm ist das alles gar nicht. Tatsächlich ist "Diary" für sich genommen sogar ziemlich unterhaltsam und hat auch ein paar nett gorige Szenen. Wenn es ihm auch zwischendurch immer wieder an Action mangelt - und an Atmosphäre sowieso. Die wird nicht zuletzt durch ein paar wirklich nette Witze gestört (etwa, wenn unser schwer technikaffines Jungspund-Pack mit einem taubstummen Amish konfrontiert wird oder wenn sich Romero überraschend bissig über die Highspeed-Zombies in "28 Days later" oder dem "Dawn of the Dead"-Remake lustig macht). Im Film sind tatsächlich ein paar Lachgaranten versteckt. Aber na ja, wie vertragen die sich mit der wohlbekannten Beklemmung, die "Dawn..." und "Day..." kontinuierlich auslösten? Vor allem aber verhindert der formale, ähem, "Kniff" des Films, den ich durch meine Einleitung andeuten wollte, das Entstehen einer solchen Atmosphäre. "Diary of the Dead" ist über 99,9% seiner Laufzeit ein Film im Film: wir sehen "The Death of Death", eine Doku über das Ende der Menschheit im Zombiesturm. Die übrigens alle bisherigen Teile des "...of the Dead"-Epos ad acta legt, wir fangen quasi bei Null an. Eine Gruppe von Filmstudenten versucht, den Zombiehorden zu entfliehen und macht sich auf den Weg zu den elterlichen Wohnungen in der Pampa, wobei sie alles minutiös auf Video festhalten, was ihnen auf dem Weg passiert. Das sind natürlich in erster Linie Konfrontationen mit Zombies - und mit ihren eigenen charakterlichen Schwächen, ihren Gefühlen zueinander, ihren Hoffnungen und Ängsten. Dabei folgen wir dem Geschehen aus der Perspektive verschiedenster Kameras, von der Handycam bis zum Überwachungskameravideo in schwarz-weiß ist alles dabei, natürlich auch Momente wie "Mist, die Batterie ist gleich leer" und auch das beliebte "Jetzt hör auf zu filmen, hilf mir lieber! - Nein, ich muss alles filmen!" Dazu kommen dann allen Ernstes hochtrabende Äußerungen über die befreiende Macht des Internets und die aufklärerische Wirkung von Weblogs, wie ich sie heutzutage vielleicht noch von Grundschülern erwartet hätte - aber nicht von einem alten Kämpen wie Romero. Aber gut, war wohl mal wieder Zeit für eine "sozialkritische" Komponente... Was am Ende bleibt, ist ein leidlich unterhaltsamer Zombiefilm, der storyseitig absolut nichts Neues bieten kann, das aber mit halbgaren Narrationsspielereien wettmachen will, die selbst schon längst überholt wirken. Für sich genommen, gar kein schlechter Film, beileibe nicht. Aber für einen Regisseur mit dieser Historie: leider kein Ruhmesblatt. Vor allem nämlich: total austauschbar. "Diary of the Dead" hätte von absolut jedem x-beliebigen Regisseur sein können. Na gut, die Zombies sehen ganz brauchbar aus. Konsequent ist die Story auch. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass hier jemand krampfhaft Trends hinterher rennen will, die inzwischen auch noch überholt sind. Darum nur 6,5 Punkte. Und wenn mir jetzt noch jemand erklären kann, warum Romero im Abspann ausgerechnet Tarantino danken muss...? | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt | 30.03.2008, 04:39 |
Sprachrohr Internetvon Timo | Permalink |
Wie Romero diese Geschichte über YouTube-Verweise und Internetreferenzen erzählt, ist schlicht und ergreifend genial. Täuscht leider aber nicht darüber hinweg, dass das, was er erzählt, ziemlich uninspiriertes Zombieallerlei ist, dem es an Dynamik und Spannung fehlt, wenn die Satire aussetzt. Man bekommt fast den Eindruck, als habe Romero vergessen, dass auch sein Publikum mit seinen FIlmen älter geworden ist. Viele tolle Ideen fügen sich letzten Endes zu einem löchrigen Ganzen. Durchwachsen. | |
Timo sah diesen Film im Metropolis 6, Frankfurt | 31.03.2008, 08:33 |
War doch gar nicht so schlimm!von BARROCK | Permalink |
Auch wenn mich Handkameras langsam nerven, hier wurde doch eine tolle Atmosphäre erzeugt und nette Ideen, auf die noch kein anderer gekommen ist, waren auch dabei. Mir hat der Film Spaß gemacht, denn es waren eben nicht die momentan üblichen Renn-Zombies! Nur wie gesagt....wäre genau dieser Film genau so gedreht worden, nur mit normalen Film-Kameras, dann hätte er bei mir noch mehr Punkte abgestaubt. Aber trotzdem: Sehenswert! | |
BARROCK sah diesen Film im Cinedom 4, Köln | 07.04.2008, 12:42 |
Wie alles begann...von T-Killa | Permalink |
Romero liefert, man was erwartet. Leider erfährt man keine neuen Hintergründe, dennoch ist der Film sehenswert - falls einem die Wackelkamera nicht stört. Wie gewohnt fließt auch einiges an Kritik mit, hier vor allem auf die Medien, und wie sie unsere Sichtweise verändern. Kein übermäßig hoher Splatteranteil, keine wüsten Ballerorgien, dafür aber gute Unterhaltung auf einem ordentlichem Niveau, auch wenn es zwischendurch mal kurz langweilig wird. | |
T-Killa sah diesen Film im Metropol 1, Stuttgart | 14.04.2008, 00:24 |
eigentlich okvon funky_mariechen | Permalink |
Hmm... ich bin bischen hin und her gerissen. Einerseits ist es ein guter Zombiefilm, der auch mal wieder Oldschoolszombies bietet die weder rennen noch rumhüpfen können. Andererseits ging mir diese ganze Medien-Palaverei irgendwann doch gehörig auf den Keks. Der Kasus-Knaxus dieser ganzen Dokustyle-Handkamerafilme ist ja eigentlich nur, das kein normaler Mensch in solchen Situationen einen Gedanken an seine Kamera verschwenden würde, sondern einfach nur die Beine in die Hand nimmt und das Weite sucht. Man sollte sowas dann einfach hinnehmen, aber nicht wie bei Diary... die Protagonisten noch ewig darüber labbern lassen und versuchen alles zu rechtfertigen. "ja ich muss filmen, das ist das einzige was uns bleibt. i’ve to shoot" *blabla* [rec] hat das bischen konsequenter und besser umgesetzt. Aber ok, das war das einzige was mich gestört hat. Ansonsten war ich über die guten Lacher überrascht. Die Komik an einen Stellen war wirklich bombig. Insgesamt ein guter Film, aber auch keine Offenbarung. | |
funky_mariechen sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg | 21.04.2008, 10:09 |
Romero kann es einfachvon Roughale | Permalink |
Im Gegensatz zu vielen Meinungen hier kann ich nur in höchsten Tönen schwärmen, den George schafft es sogar in diesem langsam ausgeleierten Wackelkameragenre einen Zombiefilm mit allem, was diese verlangen abzuliefern. Besonders die Sozialkritik ist präsent, wie in den früheren Filmen, bei Land (der mir auch gut gefallen hat!) ging die etwas an mir vorbei, aber ich glaube schon, dass sie da ist aber eventuell zu US-spezifisch... Hier ist besonders der Abschlusssatz ein direkter Schlag in die Fresse - genial! Auch wenn hier wieder viel per CGI gekünstelt wurde, so sieht man auch einige old-school wirkende Effekte - gut so, denn CGI bewegt mich nicht wirklich so, die Säureszene war schon etwas grenzwertig für mich! Auch der vielseitig kritisierte holprige Humor und der nachträglich eingefügte Kommentar unterstreicht für mich den Ursprung des fiktiven Studentenfilms, da kann man einfach nichts perfektes erwarten - ein wirklich sehr "realistisch" rüberkommendes Dokument eines Zombieausbruchs - Meisterklasse! | |
Roughale sah diesen Film im Cinemaxx 1, Hamburg | 21.04.2008, 11:28 |
Diarrhea of the Deadvon Bobshock | Permalink |
The Diary Of The Dead: Hut ab vor dem alten Mann, der mit den Zombies tanzt. In diesem neuesten Zombie-Aufguss sind viele gute Ansätze und Situationen und die Egoperspektive des Dokumentarfilmstils jagt einem den einen oder anderen Schauer über den Rücken. Nett ... aber nicht mehr. Alles wirkt unecht und wenig authentisch. Die (Jung-)Schauspieler mainstreamig und austauschbar, die Dialoge unecht und langatmig und die Geschichte aufgebrüht und spannungslos. Dawn Of The Dead meets Blair Witch Project aber kommt leider nicht im Entferntesten an die Vorbilder heran. | |
Bobshock | 21.04.2008, 17:22 |
Enttäuschendvon Hondo | Permalink |
Nachdem Romeros neuester Zombie-Film von den FFF-Veranstaltern als dessen Bester angekündigt wurde, hatte ich doch höhere Erwartungen, die dann leider zu keinem Zeitpunkt erfüllt wurden. Der Film "plätschert" ohne besondere Spannungsbögen so dahin, und so wird die Bedrohung durch die Zombie-Plage nie nachvollziehbar. Etwas Action hätte sicherlich nicht geschadet. | |
Hondo sah diesen Film im Cinecitta' 3, Nürnberg | 26.04.2008, 13:48 |
Kommentar von MarxBrother81 : |
Romero Teil 5 |
Wir hatten, zur Erinnerung:
NIGHT, DAWN, DAY und LAND !
Und jetzt hat der Urvater aller Zombie-Splatterfilmchen Georg Andrew Romero
eine neue Variante ausprobiert!
Dabei scheint er REC und BLAIR WITCH konsumiert zu haben, um seine eigene Version
für die bevorstehende Apokalypse zu drehen!
Herausgekommen ist ein eher handzahmer Film, der eher seine Fans
als Neulinge begeistern wird!
Denn der Stil ist eher altmodisch, behäbig, aber flüssig und spannend!
Trotzdem ein Film mit Berechtigung!
Und mit in die Jahre aufkommenden Kultcharakter! |
23.05.2009, 22:45 |
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