Remake mit Hand und Fußvon Herr_Kees | Permalink |
Der spanische Thriller SLEEP TIGHT gehörte noch ganz Luis Tosar. Von Anfang an war klar, wer hier sein perfides Spiel mit den Bewohnern des Mietshauses treibt und als Zuschauer hoffte man insgeheim, er möge damit durchkommen. DOOR LOCK ist von daher kein direktes Remake, er nutzt die Grundidee, um darauf sein ganz eigenes Spiel aufzubauen. Und das hat es in sich: Der Thriller lässt die Identität des nächtlichen Besuchers im Ungewissen und fährt gleich eine Handvoll Verdächtiger auf, so dass selbst Kenner des Originals bis kurz vor Schluss miträtseln dürfen, ob der Film seinem Vorbild folgt oder auch hier noch ein paar Haken schlägt. Denn DOOR LOCK ist deutlich fieser, brutaler und, ja, besser als der spanische Vorläufer, zieht die Spannungsschraube immer weiter an bis zum blutigen Finale und zeichnet ganz nebenbei auch noch ein recht unangenehmes Bild der (koreanischen) Gesellschaft. Empfehlung! | |
![]() sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 14.09.2019, 01:27 |
Beste Werbung für Boxspringbettenvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Oft macht der Westen asiatische Originale auf ihren Sprachen neu. Zu faul ist man beim Untertitellesen und zu skeptisch gegenüber asiatischen Gesichtern. Eine bittere Wahrheit. Andersrum passiert dieser Fall eher selten. Doch „Door Lock“ ist die Ausnahme zu dieser Regel und nimmt sich den klasse spanischen Thriller „Sleep Tight“ als Vorbild und versetzt ihn nach Korea, wo die Wohnungen noch enger beisammen und noch besser abgeriegelt sind als auf unserem Kontinent und wo eine nette Beamtin das ungute und berechtigte Gefühl nicht los wird, dass sie nicht alleine in ihrer überteuerten Einraumwohnung sein könnte... „Door Lock“ ist für einen Asiaten erfreulich kurz, schnell und genießt seinen Aufenthalt auch nicht zu lange. Man kommt flott zum Punkt. Oder den Kurven und Finten besser gesagt. Das Thema des „Sich-beobachtet-Fühlen“ oder des „Nicht-allein-daheim-sein“ wird stilvoll und konzentriert durchgekurbelt, selbst wenn dieser Art von Story jetzt nichts Neues abgekauft wird und er, an sehr hohen asiatischen Thrillermaßstäben gemessen, jetzt nicht allzu viel überspringt. Dennoch fesselt er, hält bei Laune und kann mit einigen Nagelbeiss-Versteck-Szenen sogar phasenweise richtig begeistern. Außerdem mochte ich die Mädels, fand die meisten dargestellten Herren schön fies/gruselig/zwielichtig und vor allem der Showdown hat es nochmal in sich. Technisch gibt’s ebenfalls wenig zu meckern, selbst wenn sich jetzt nichts ewig einprägt und einige interessante, kritisch beleuchtbare Themen der „straighten“ Spannung geopfert werden. Fazit: miese Mietpreisbremse und knackiger Stalker-Thriller, der fast an seine europäische Vorlage herankommt, diese recht frei interpretiert, kulturell anpasst und durchgängig spannend unterhält. Selbst wenn er am Ende doch nie von seinen klaren Mustern, Wegen und vorhersehbaren Kurven abweicht und die Kritik an der wegguckenden Gesellschaft, an fiesen Mietpreisen und am ambivalenten Überwachungsstaat ruhig noch ein ganzes Stück bissiger hätte sein dürfen. | |
![]() sah diesen Film im Residenz, Köln | 14.09.2019, 01:43 |
Jetzt anmelden oder registrieren um diesen Film zu bewerten
Weitere Informationen (externe Links): | |||||