Duelist

Martial Arthouse

von Herr_Kees
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Für manche Menschen wird DUELIST eine Offenbarung sein. Andere werden sich wünschen, im anderen Kino zu sitzen. Denn Regiegenie Myung-se Lee variiert in DUELIST den klassischen Schwertkampffilm so, wie er es in seinem ebenfalls höchst sehenswerten Vorgänger NOWHERE TO HIDE mit dem klassischen asiatischen Gangstermovie gemacht hat: Er nutzt das Genre, um in seinem eigenwilligen Stil Kabinettstückchen aus Licht, Schatten, Farbe, Bewegung und Musik aneinanderzureihen, dass es eine Freude ist.

Wer konventionelles Storytelling und klassische Martial Arts erwartet, der sei auf Filme wie SHADOWLESS SWORD verwiesen. Denn für Myung-se Lee ist die Geschichte nebensächlich. Es ist in diesem Genre seit Jahrzehnten ohnehin die gleiche. So setzt er verschiedene Storyfragmente gleich als bekannt voraus, überspringt Teile der Geschichte oder benutzt Konventionen als Stilübungen in Design und Bildkomposition. Die Kampfszenen inszeniert er als Liebesszenen oder Tanzperformances (was hier dasselbe ist), einmal kommt dazu eine moderne Tangoadaption des Gotan Project zum Einsatz - wohl auch ein Novum im Martial Arts Film.

Unbedingt erwähnt werden sollte noch, dass es sich bei DUELIST auch um eine Komödie handelt. In seiner Hommage an die Pekingoper ist Myung-se Lees Film voll von heiteren Szenen von der Verfolgungsjagd über den unbeholfenen Flirt bis zur Slapstickeinlage. Und glücklicherweise hat dieser Humor nichts mit den linkischen Späßen des Hongkong-Kinos zu tun sondern bleibt stets charmant und augenzwinkernd.

Fazit: Eine einzige große Wundertüte voller erlesener Szenen für Kenner des Genres, die sich eine Geschichte gerne auf zauberhaft neue Art erzählen lassen.
Herr_Kees
sah diesen Film im Metropol 2, Stuttgart

23.07.2006, 01:20


Wo bin ich denn gelandet?

von Vanilla
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Tja, irgendwie war mir nicht bewußt, worauf ich mich da einlasse. Ich bin davon überzeugt, dass große Cineasten diesen Film lieben werden, da er herrliche Bilder hat, wundervoll Choreographierte Schwerttänze, welche durch die Kombination mit der Peking Oper zu etwas ganz besonderem werden.
Mir persönlich gefiel der Film aber gar nicht, der Humor war absolut nichts für mich, die Geschichte ist so gut wie nicht vorhanden und wirklich interessant fand ich die Hauptcharaktere auch nicht. Da ich mich auf einen Filme wie Shadowless Sword eingestellt hatte war ich ziemlich enttäuscht, falls ihr auf Peking Oper mit merkwürdiger Komik steht, dann ist das aber genau euer Ding.
Vanilla
sah diesen Film im Metropol 2, Stuttgart

23.07.2006, 11:25


Was war das denn?

von Bobshock
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Ich wähnte mich schon im falschen Film als in den ersten 10 Minuten typische Versatzstücke des klassischen Asiakinos benutzt wurden um das Terrain zu sondieren und beim Zuschauer falsche Erwartungen zu wecken. Dieser Humor... furchtbar unlustig. Das Set: typische Marktplatzszene, historische Kostüme - eine unglaubwürdige und schauspielerisch unbegabte Asia-Schönheit als sensible Polizistin und Kampfkünstlerin. Ich war drauf und dran den Film abzuschreiben - zu oft habe ich mich bei solchen Filmen zu Tode gelangweilt. Doch dann kam alles anders und der Film entfaltete seine Wirkung auf mich, die mich immer noch gefangen hält. Man weiß eigentlich nie, was in diesem Film als nächstes geschieht. Manche Szenen scheinen ewig zu dauern, wie z.b. zwei der mit Tangomusik unterlegten Schwertkämpfe. Andere Szenen sind rasant und atemberaubend. Immer witzig, immer originell und immer hochwertig - Ein sensationeller Film wie er nur aus Asien kommen kann. Südkorea untermauert einmal mehr seine Stellung im internationalen Filmgeschäft mit diesem impressionistischen Big-Budget-Meisterwerk.
Bobshock

23.07.2006, 14:49


Trailer Hui, Film Pfui

von FFFler
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Der Trailer war der Hammer und hatte Martial Arts-Szenen vom Feinsten zu bieten gehabt; keine einzige davon ist im Film. Doch, eigentlich schon, nur so bescheuert in Szene gesetzt, dazu mit blöder Musikuntermalung und zu den unpassendsten Zeitpunkten, dass man nur mit dem Kopf schütteln konnte. Dazu noch schwache Charaktere, eine nicht enden wollende und ziemlich langweilige Geschichte und mit Ausnahme der Hauptdarstellerin auch noch ein völlig überforderter Cast. Ganz so schlimm wie Chen Kaiges The Promise ist dieses Werk zwar nicht, aber es hat nicht mehr sonderlich viel gefehlt.
FFFler
sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt

05.08.2006, 09:48




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