Ein Mann erwacht im Schmutz ohne Gedächtnis in einer infernalischen Welt, so dunkel, kalt und unmenschlich, dass dies, sollte er keinen Ausgang finden, schon bald sein Ende sein könnte. Doch der verlorene Held (hervorragend besetzt mit Frankreichs Megastar und Asterix-Darsteller Clovis Cornillac), der später Tolbiac heißen wird, sucht und kämpft. Er flüchtet vor den Schatten, die monströse Verfolger bergen, drängt mit den Wurzeln einer wild sprießenden Pflanze nach oben zum Licht und setzt Spur für Spur das Puzzle über „Eden Log“ zusammen … Man spürt förmlich wie der junge Regisseur Franck Vestiel mit seinem Co-Autor Pierre Bordage vor Ideen und Einflüssen übergeschäumt sein muss bei ihrer gemeinsamen Vision einer Zukunftswelt am Rande des Kollaps, die nur für wenige je ein Eden-haftes Antlitz bereit hielt. In diesem Film ist alles eigenwillig. Die Sets irgendwo zwischen modernem Highprofile-SciFi und Expressionismus sind spektakulär, das Sounddesign kratzend und schabend, dass es an die Substanz geht. Die Dramaturgie folgt den Regeln des Computerspiels: Am Anfang steht der Protagonist (wie auch wir Zuschauer) vor dem Nichts – er weiß nicht, was ihn erwartet und verfügt über wenige Mittel. Mit jedem weiteren Spielzug wird er erfahrener, stärker und vermag Zusammenhänge entdecken. Doch erst im letzten Level steht Erkenntnis, erst hier erfahren wir das Ziel des Spiels … EDEN LOG ist ein echter Trip. Ein bildgewaltiger Brainer, der nicht spielend konsumierbar ist, aber im überbordenden Stil und der irrwitzigen Motivfülle zig Zugangsweisen anbietet und herausfordert.
Co-scripter/helmer Franck Vestiel is a talent to watch, creating and sustaining a hermetic universe for his bewildered yet resourceful hero to explore.
Variety