Was soll das?von Hoppelhase | Permalink |
Ich habe eine Schwäche für Endzeitszenarios und es darf auch gern etwas sperrig sein, aber End of Animal war mir dann doch zu kryptisch und zudem wieder ein Vertreter des besonders ruhigen asiatischen Films. Er hat zwar auch ein paar Momente, aber mehr Information und etwas weniger Langatmigkeit hätte dem Film nur gut getan. So blieb ich etwas ratlos und erschöpft zurück und versuche mir jetzt einen Reim darauf zu machen. Ob meine Rückschlüsse allerdings stimmen, werde ich wohl nie erfahren! | |
Hoppelhase sah diesen Film im Cinemaxx 3, Hamburg | 21.08.2011, 14:41 |
Heart of Darknessvon GeorgeKaplan | Permalink |
Man könnte fast meinen, auf ein Paradoxon gestoßen zu sein. Während das Fernsehen Triumphe in innovativen Erzählweisen feiert, geht im Kino nur die komplette Nummer Sicher. Vorbei die Zeit, in der sich der Hauptdarsteller und Produzent der Serie THE PRISONER Morddrohungen ausgesetzt sah, weil er sie nicht zu einem auflösenden Schluss geführt hat. Heute kokettieren Serien wie LOST ganz bewusst mit Rätseln, Symbolen und Handlungsbrüchen, die jeder selbst zusammen setzen muss und lassen auch viel einfach unerklärt. Zeigt man dagegen so etwas auf der großen Leinwand, stößt man dort auf das große Unverständnis. Dabei ist nun END OF ANIMAL gar nicht mal so schwierig zu verstehen, wenn man schlicht akzeptiert, dass der Film nicht en detail erklärt werden kann und dies auch nicht vom Zuschauer erwartet. Eingebettet in eine völlig trostlose Einöde irren die wenigen Protagonisten in jede Richtung auf der Suche nach einer Raststätte, von der sie sich Rettung erhoffen. Es geht dabei um Fragen, ob das Schicksal vorherbestimmt ist, ob man die Schuld aus der Vergangenheit abschütteln kann und vor allem, warum zwischen den Menschen eine solch emotionale Kälte herrscht. Da kann natürlich jeder einen anderen Schwerpunkt setzen und für die Ursache der vermeintlichen Katastrophe, die Situationen und dem Finale seine eigene Interpretation suchen. So komplex das scheint, so simpel ist die Geschichte erzählt. Es gibt einen leicht verständlichen roten Faden, das Rätsel des mysteriösen Fahrgasts löst er selbst und demzufolge sind auch die Eulen vielleicht das, was sie scheinen. Wer mag, kann das einfach so stehenlassen, wer damit nicht zufrieden ist, hat Denkstoff für die Woche. END OF ANIMAL ist sicher sperriges Kino, da er keine wirklich sympathische Figur bietet, ein langsames Tempo anschlägt und mit seinen nüchternen Bildern dem Zuschauer einen optischen Halt verweigert. Aber rückblickend betrachtet ein Erlebnis. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 10, Köln | 29.08.2011, 11:16 |
Unterwegs nach Nirgendwovon D.S. | Permalink |
Wow - was für ein seltsames Stück Film! Ein Endzeitszenario, das uns mit dezidiertem David-Lynch-Flair präsentiert wird. Uns mit vielen Merkwürdigkeiten konfrontiert, gerade im Hinblick auf die Verhaltensweisen der Protagonisten. In seinem Verlauf reihenweise Fragezeichen produziert, die nur zum Teil aufgelöst werden. Und das, um verdaut zu werden, einiges an Aufmerksamkeit, Geduld und Tristesse-Toleranz erfordert. Die Welt geht unter - oder hört jedenfalls auf, sich zu bewegen. Aus heiterem Himmel verschwinden Strom, Telekommunikation und vor allen Dingen die meisten Menschen. Die paar Übriggebliebenen brauchen aber eine ganze Weile, um sich dessen wirklich bewusst zu werden. So lange irren sie drauflos, durch eine unwirtliche, verlassene Landschaft; versuchen, eine mysteriöse Raststätte zu erreichen und gehen weder besonders feinfühlig noch besonders klug miteinander um. Im Mittelpunkt steht dabei eine junge, hochschwangere Frau, die sich als vollkommenes „Opfer" geriert, sich von allen herumschubsen und niedermachen lässt. Als ihr Taxi im Moment der Apokalypse auf einer Landstraße stehen bleibt, hört sie nicht auf die Ratschläge des Fahrers und des seltsamen anderen Fahrgastes, einfach im Auto zu bleiben, sondern macht sich auf die Suche nach Zivilisation: Ihre Mutter erwartet sie doch, sie muss sie dringend anrufen. Auf dem Weg trifft sie auf mehrere merkwürdige Figuren, mit denen sie sich ebenso auseinandersetzen muss wie mit ihrer offenbar gestörten Raum- und Zeitwahrnehmung, sich ausbreitender Hoffnungslosigkeit sowie den immer lauter werdenden, monströsen Knurr- und Brüllgeräuschen in der Ferne... END OF ANIMAL schlägt eine Menge Haken und nimmt unvermittelt Wendungen, die es schier unmöglich machen, den Ausgang der Geschichte vorherzusehen. Was auch daran liegt, dass sie nicht strikt linear erzählt wird: einige für das Geschehen und seine Deutung wichtige Details werden erst relativ spät aufgedeckt. Das sorgt aber auch dafür, dass man als Zuschauer immer wieder überrascht wird - und sich am Ende eine Story auftut bzw. eine Interpretation eröffnet, die geradezu epische Züge hat. Allerdings dauert es leider ziemlich lange, bis man mit gesteigertem Interesse bei der Sache ist. Das erste Drittel des Films zieht sich außerordentlich, es herrscht reine Ödnis nicht nur in der Landschaft, sondern auch in Sachen Handlungsentwicklung. Ein paar Bizarrheiten, wie sie uns im weiteren Verlauf von END OF ANIMAL begegnen, hätten ihm hier schon sehr gut getan. So ist es verständlich, wenn sich nicht jeder auf die verschlungen präsentierte Story einlassen will. Aber es ist schade, denn sie ist ziemlich originell und reichlich ungewöhnlich umgesetzt. Sicherlich einer der interessanteren Filme beim FFF 2011. Nur eben auch ein wenig anstrengend zu goutieren - und sehr, sehr seltsam. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 30.08.2011, 05:04 |
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Kommentar von Lovecraft : |
Die Eulen sind nicht, was sie scheinen |
Liebe Rosebuds! Es ist ein absolutes Unding, "End of Animal" im letzten Mitternachtsblock zu zeigen, wenn die intellektuellen Fähigkeiten des durchweg bemühten Publikums zwangsläufig doch schon sehr eingeschränkt sind. Wir haben uns bemüht! Ehrlich! Aber es handelt sich hier nun mal um einen schwer entschlüsselbaren Mindfuck, gegen den die Deutung von "Symbol" ein Kinderspiel ist! Dass hier ein post-apokalyptisches Drama - wohl im wahrsten Sinne des Wortes - dargeboten wird, ist der allgemeine Konsens. Trotzdem kratzen sämtliche Interpretationsansätze der letzten Nacht nur an der Oberfläche.
Eine Bewertung ist somit schlichtweg nicht möglich. Als Hinweis an die nachfolgenden Festivalstädte sei aber angemerkt, dass trotz extrem ruhigen Tonfalls, absurder Dialoge und sehr überschaubarer Handlung das Publikum am Ball blieb. Soweit möglich... |
21.08.2011, 11:00 |
Kommentar von Herr_Kees : |
Schwere Geburt |
Kafkaeske Endzeit-Odyssee, die viel Raum für Interpretationen und viel Zeit für Langeweile lässt - interessant, aber auch etwas quälend. |
04.09.2011, 12:00 |
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