Reviewvon Hondo | Permalink |
Ein wohl afghanischer Terrorist wird von US-Soldaten eingefangen und nach einem erfolglosem Verhör (mit kurzer Folter) in eine nicht näher bezeichnete Winterlandschaft verfrachtet, aus der er, nach dem er durch einen Unfall entkommen konnte, panisch einen Ausweg sucht. Da man über den Flüchtenden nicht besonders viel erfährt, geht einem dessen Schicksal so ziemlich am Allerwertesten vorbei, weshalb der Film sehr ermüdend war. | |
Hondo sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg | 26.03.2011, 15:54 |
Essential Belanglosigkeit.von D.S. | Permalink |
Viel zu selten kann man sie sich doch stellen, jene Frage aller Fragen: was zur Hölle wollte uns der Künstler damit eigentlich sagen??? Hier kann man das. Und zwar mit MINDESTENS drei Fragezeichen. Vielleicht können wir sie in diesem Fall beantworten, indem wir uns kurz mit dem Künstler selbst, sprich dem Regisseur Jerzy Skolimowski beschäftigen. Hm. Der gute Mann wurde bereits 1938 geboren und kann auf ein entsprechend großes Opus hauptsächlich als Drehbuchautor verweisen - u.a. war er einer der Schreiber von Polanskis MESSER IM WASSER. Zwischen 1991 und 2008 drehte er überhaupt keine Filme mehr, sondern war vorwiegend als Maler tätig. Wenn er nicht gerade in der Jury von Venedig saß. Die IMDb listet folgendes Zitat von ihm: "As a poet my mind is trained along the path of poetic associations - I’m not afraid to wander away from direct narrative - I feel safe with a story that tempts you to believe or disbelieve." ESSENTIAL KILLING ist nicht gerade typische FFF-Kost, das dürfte spätestens jetzt klar sein. Ich persönlich würde gerne sagen: "Macht ja nichts! Im Gegenteil!" Wenn, ja wenn sein neuester Film nur irgendetwas zu bieten hätte, das über die bloße Schau verschneiter norwegischer Wälder und das Zitieren muslimischer Glaubensbekenntnisse per Imam-Rückblenden hinausginge... Aber gut, es geht Herrn Skolimowski ja um "poetic associations". Welche können wir denn hier ziehen? Wir folgen dem arabischen Wüstenkämpfer Mohammed, gespielt von einem kaum wieder zu erkennenden Vincent Gallo. Nachdem er drei US-Soldaten ermordet hat, wird er gefasst, verhört, ge-waterboardet und dann in ein nicht genauer spezifiziertes nordosteuropäisches Land verfrachtet. Dort kann er dem Gefangenentransport entkommen und flieht fortan durch die winterliche Landschaft. Dabei erweist er sich als islamistische Ein-Mann-Killermaschine und tötet alles, was ihm in den Weg kommt (Attention: kein Gore, keine Schauwerte). Zwischendurch gibt es mehrfach sekundenkurze Flashbacks in seine fröhlichere Vergangenheit voller Allah, Tauben und Burka-Frauen, ein paar obskurere Begegnungen mit der europäischen Flora und Fauna sowie vor allem: kein einziges Wort von ihm. Er schweigt stumm, er flüchtet, mordet, wandert durch die Wälder. Ju-hu-hu. Ach so, Assoziationen. Da war ja was. Also. Wie wäre es damit: wenn man dir nimmt, was dir wichtig war, ist nichts mehr wichtig. Die Einsamkeit der Seele lässt dich überall einsam sein. Auch wenn du lebst, kannst du kalt sein. Wenn du tötest, lebst du nicht mehr. Ein Mann ohne Glauben ist ein Mann ohne Wärme. Die Seele des Ungläubigen ist kalt wie der Winter. Wenn man dir alles nimmt, wirst du allen alles nehmen. Nachts ist es kälter als draußen. Sucht euch was aus... ...zum Beispiel einen anderen Film. Es sei denn, ihr spielt gerne das große Künstler-Verstehen-Spiel. Oder findet grundsätzlich alles gut, was einen mordenden Araber als irgendwie ja schon zu bedauernde Seele inszeniert. Oder ihr habt nach TROLL HUNTER noch nicht genug von Norwegen gesehen. (Zugegeben, die Kameraarbeit ist stellenweise großartig.) Ich bin raus, mit 2/10 Punkten. | |
D.S. sah diesen Film im Cinedom, Köln | 29.03.2011, 02:15 |
art house meets fantasy filmfestvon Francis | Permalink |
Dieser Film ist auf seine ganz eigene Art anstrengend ... nahezu dialoglos kommt er daher und nimmt einen mit auf eine einsame Flucht. Ein afghanischer (?) Mann wird vom US Militär gefangen genommen und mit anderen nach Europa gebracht. Zufällig kann er bei einem Unfall fliehen und sucht Schutz in den verschneiten Wäldern Polens. Natürlich versucht man ihn wieder zu stellen, doch irgendwie gelingt es ihm, sich durchzuschlagen. Weitestgehend ohne Nahrung und Schutz schafft er es, sich mehrere Tage am Leben zu halten. Die Kamera bleibt seltsam distanziert. Mitgefühl kommt kaum auf. Das Ende hat viele frustriert. Aber trotz allem sehenswert - auf DVD. | |
Francis sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin - Original-Review | 04.04.2011, 22:47 |
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Kommentar von Herr_Kees : |
Intensive, nahezu dialoglose Verfolgungsjagd, die den Zuschauer selbst mit einem offensichtlichen Täter mitfühlen lässt. |
05.09.2011, 12:06 |
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