Evil Ed

In dieser schwedischen Splattersatire mit Metaaspekten, Eurotrashappeal der 90er und massiv Augenzwinkern, kommt der neue, unerfahrene Cutter von Horrorfilmen nach anfänglicher Abneigung schnell auf den Geschmack von Zelluloidblut und verwandelt sich in den grausamen, horrorfilmsüchtigen "Ed"...

Swedish Troma?!

Ein echter Geheimtipp des europäischen (Neo-)Grindhousekinos. "Evil Ed" verbindet 80s-Schlock à la Henenlotter mit "Meta'stasen" und komödiantischer Brechung der 90er. Oder gar des Heute. Herausgekommen ist ein dreckiges Biestlein, das seiner Zeit voraus war und z. B. den Spirit der frühen Jahre des Fantasy Filmfests perfekt verkörpert und auch heute noch köstlich unterhält. Blutig, saftig, rabiat. Aber auch lustig, witzig, offbeat. Da wird wild geschnitten - mal im Schneideraum und mal in den Arm einer sexy Dirne! Comichaft, nie ernst zu nehmen, aber doch schmutzig und politisch unkorrekt ohne Ende. "Cinema Paradiso" in einem Alptraum von "Beetlejuice". Mit nackten Tatsachen und Peter Jackson'iger Do-it-Yourself-Attitüde. Das nimmt den "Schneidewahn" einiger europäischer Länder zu der Zeit köstlich auf den Arm und auseinander. Nie zu weichgespült. Genauso Horror und fies wie Komödie und bizarr-humorvoll. Die Balance stimmt. Die Vibes sind unique. Die Horrorfilmposter an den Wänden sind quasi unzählbar. Zwischen "Anguish" und "Elmer", zwischen Video Nasties und FSK, zwischen Wahnsinn und Herzensfilm. Genau mein Ding.

Dr. Splatter & Mr. Gore

Fazit: Super sympathisch, super splattrig, super witzig... Ein herrliches Fest für Horrornerds mit europäischer Rotzigkeit, Dreistigkeit und Originalität!

"90 Minuten von konzentriertem Sex und Gewalt nennen sie einen großartigen Film?!"