Zombies in der Eiswüstevon Giallorossa | Permalink |
Ich fühlte mich von dem Film sehr gut unterhalten. Die Eiszeit, die über die Welt hereingebrochen ist, wirkt in Kombination mit den Zombies sehr bedrohlich und atmosphärisch, so dass der Spannungsbogen während des ganzen Films erhalten bleibt. Die Story ist allerdings die übliche wie in allen Zombiefilmen, wird aber sehr einfühlsam erzählt, so dass wir einiges über das Vorleben unserer Protagonisten erfahren. Warum sie allerdings nach dem Sammeln der Zombies im Haus geblieben sind statt fortzufahren, wird ihr Geheimnis bleiben. Die mutierten Zombies schauen ein wenig aus wie die Mutanten in "Descent", sind daher auch wirklich bedrohlich dargestellt. Auch die übrigen Schauspieler machen ihre Sache richtig gut. Daher eine Empfehlung nicht nur für Zombie-Fans. | |
Giallorossa sah diesen Film im Cinecitta', Nürnberg | 12.08.2015, 01:46 |
Viel Schnee um nichtsvon bewitched240 | Permalink |
Die Zutaten schienen vielversprechend: Endzeit und Schnee. Allein das sind bei mir schon mal gute Voraussetzungen für einen Film. Leider hat "Extinction" trotzdem auf ganzer Linie versagt. Er ist über große Strecken einfach nur zäh und strunzlangweilig. Die Anhäufung von Ungereimtheiten und Unlogik nimmt riesige Ausmaße an, die CGI-Umgebung ist qualitativ minderwertig, die Monster sind halt aus dem neuesten PlayStation-Spiel. Die Action ist rar gesät und wenn vorhanden, nicht gerade toll und ziemlich einfallslos inszeniert (Kamera fährt langsam auf ein Fenster ... buuuh ... ein Monster). Pluspunkte sind der Humor, die Tochter und vielleicht noch Matthew Fox. Der Film taugt weder als Drama noch als Monsterfilm. 3/10 | |
bewitched240 sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 22.08.2015, 11:15 |
Untoten-Apokalypse auf Eisvon D.S. | Permalink |
Zwar heißen sie hier nicht Zombies, sondern „Infizierte“, trotzdem tun sie im Vorspann von EXTINCTION, was Zombies nun mal tun: sie attackieren die Überlebenden einer nicht näher spezifizierten Epidemie auf ihrem Weg in die Schutzzone – und sorgen für ein wahres Blutbad. Dabei bewegen sie sich äußerst schnell und sind extrem aggressiv, zerfleischen ihre Opfer förmlich. Mit diesem sehr dicht inszenierten Auftakt zieht uns der Film atemlos in seinen Bann, schaltet dann jedoch erst mal mehrere Gänge runter. Neun Jahre später wurden die Schutzzonen offensichtlich überrannt, und auch sonst ist nicht mehr viel übrig von unserer Zivilisation: Es hat sich – warum auch immer – eine ewige Eiszeit über die Erde gelegt, welche zwar sämtliche Monster getötet hat, die meisten Menschen aber wohl gleich mit. In Harmony, USA sind jedenfalls nur noch drei übrig: der risikoscheue, besorgte Vater Jack, seine junge Tochter Lu und der draufgängerische Nachbar Patrick, zu dem Jack konsequent jeden Kontakt meidet. Was natürlich angesichts der gemeinsamen Situation ziemlich seltsam wirkt, aber er hat seine Gründe dafür. Und EXTINCTION nimmt sich nun erst mal eine Menge Zeit, uns diese zu erläutern. Ich schätze es ja, wenn sich ein Film darum bemüht, seinen Figuren einen Hintergrund zu geben und damit unser Interesse an ihnen, unser Verständnis für sie zu erhöhen. Der exotisch spanisch-ungarischen Co-Produktion gelingt es auch, das für Zombiefilme typische Abziehbild-Problem bei den Protagonisten zu vermeiden; sie haben Tiefe und klare Persönlichkeitsmerkmale. Hier wird nun allerdings deutlich zu VIEL Zeit für Zwischenmenschliches aufgewendet: Fast über die gesamte erste Hälfte des Films hinweg wird vor allem geredet, gestritten, einander misstraut und der Vergangenheit gedacht. Viel Platz für Spannungsaufbau oder Action bleibt da nicht. Als die Angriffe der inzwischen genetisch mutierten Zombiewesen dann jedoch endlich beginnen, ist fast alles vergeben und vergessen. Denn von ein paar harmloseren Logikschwächen einmal abgesehen, macht EXTINCTION nun alles richtig. Seine Monster sind schwer bedrohlich, blutrünstig und kaum auszuschalten; wir fiebern mit den drei Protagonisten auf engstem Raum und ohne Ausweg mit, während sie verzweifelt versuchen, zu überleben. Zwar wird das Rad hier nicht neu erfunden, aber nicht nur das hocheffektive Creature-Design und die mörderische Angriffslust der Wesen sorgen für beste, harte Genreunterhaltung. Auch die in Tiefschnee getauchte Welt, ein wenig an 30 DAYS OF NIGHT erinnernd, führt zu einem erfrischenden Seherlebnis – und später zu einem hübschen Weiß-Rot-Kontrast. Der Trumpf von EXTINCTION ist dann aber Quinn McColgan, welche die Tochter Lu spielt. Ich habe selten einen so natürlich wirkenden Kinderdarsteller erlebt; die Kleine ist unglaublich süß und stiehlt jede ihrer Szenen – erst recht, wenn es in den Kampf gegen die Zombies geht. Das gab mehrfach Szenenapplaus. So kann man zwar den zwischenzeitlichen Handlungs-Leerlauf des Films kritisieren, seinen Mangel an Innovation sowie ein paar dämliche Entscheidungen seiner Figuren. Für Freunde actionbetonter Zombiefilme im stimmungsvollen Setting ist er dennoch eine sichere Bank. Denn er liefert, was er zu liefern hat. Und macht das gut. Knappe 7 Punkte. | |
D.S. sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 22.08.2015, 13:13 |
Rotkäppchen und der böse Wolf.von Alexander | Permalink |
Vielleicht habe ich in meinem Leben einen „Endzeit“- oder „Zombie“-Film zu viel sehen müssen und bin deshalb bei der Beurteilung dieser Genre etwas kritischer als sonst. Dennoch meine ich, dass sich ein Film, der sich dieser Themen annimmt, entweder besondere Mühe hinsichtlich der Gestaltung des Drehbuchs nehmen und vielleicht mit ein paar neuen Ideen überraschen sollte, oder wenigstens zumindest des optischen Anspruchs halber den Zuschauer mit entsprechender Opulenz zu beeindrucken in der Lage sein müsste. In beiden Fällen kann man bei Extinction leider nur eines sagen: Fehlanzeige! Zwar nimmt sich „Extinction“ die nötige Zeit, seine an einer Hand abzuzählenden Charaktere in Ruhe in die Handlung einzuführen, sodass es möglich ist, eine echte Bindung zu ihnen aufzubauen, was bei anderen „Zombie“-Filmen, sieht man vom grandiosen „Maggie“ einmal ab, ja meistens eher selten der Fall ist. Die Story selbst zieht sich allerdings ziemlich spannungsarm wie Kaugummi und für mich lag der Fokus der Handlung viel zu sehr auf der Tochter, die durch die Szenen läuft wie weiland Rotkäppchen auf der Suche nach ihrer Großmutter. Darauf hätte man mit einem kurzen Blick auf das Kinoplakat auch von alleine kommen können. Achja, die Szenen. Seit Jahrzehnten habe ich keinen Film mehr sehen müssen, dessen Set-Design so wenig überzeugend war. Die Bauten der im Schnee eingeschlossenen Häuschen muten an wie eine putzige Weihnachtskrippe und sehen so billig aus, wie der Film insgesamt auf mich wirkte. Bis auf ein paar Szenen, die offensichtlich vor realem Hintergrund gefilmt wurden, wirkt die Optik von Extinction wie ein langweiliges Bühnenbild, was nicht gerade zur Illusion ewigen Eises und Kälte beizutragen vermag. Der aufgrund seiner geringen Abwechslung viel zu lange Film wird zwar hier und da mit einem kleinen Monster-shock aufgelockert, versandet aber in Selbstmitleid und weinerlichen Dialogen und letzten Endes dreht sich die Handlung im ständigen Kreis um ein einziges Thema, nämlich die Liebe des Vaters zu seiner Tochter, was aber im zuvor angesprochenen „Maggie“ viel besser umgesetzt wurde und bei Extinction auf Dauer nur nervt. Und obwohl Zeit genug gewesen wäre, die Handlung zu einem passablen Ausgang zu führen, serviert man uns einen so abrupten und dabei zuckerklebrigen Zuckerguss-Kitsch-Schluss zum Ende, dass man nach all dem zuvor gezeigten Elend meinen könnte, die Protagonisten hätten plötzlich die Tür nach Disneyland gefunden und alles war nur ein böser Traum. Was für ein Murks. | |
Alexander sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt | 22.08.2015, 19:55 |
The Last of us – das Prequelvon Herr_Kees | Permalink |
Teilweise sehr spannender Endzeitthriller, der insbesondere zu Beginn und Ende mit sehr intensiven Suspense-Szenarien beeindruckt. Die Story ist zwar Durchschnitt, die "Väter-Töchter-Problematik" hat durchaus Längen und die künstliche Studiokulisse inklusive CGI-Schnee reißt einen immer mal wieder aus der Atmosphäre raus, dafür sind die Kreaturen – eine Eismonster-Variante der DESCENT-Hobbits – wenn auch nicht neu, so doch reichlich furchteinflößend. | |
Herr_Kees sah diesen Film im Metropol, Stuttgart | 23.08.2015, 01:42 |
Eiszeit ist Monsterzeitvon Leimbacher-Mario | Permalink |
Wenn der Regisseur eines meiner liebsten Horrorfilme/Home-Invasionen der letzten Jahre ("Kidnapped") wiederkommt, erhoffe ich mir einen richtig guten Film. Trotz abgenutztem Eis-Setting, Mittelklasse-Budget & schon oft ähnlich gesehenem Creature-Design. Bekommen habe ich zwar keine Enttäuschung, aber weder viel seiner Handschrift noch wirkliche Spannung war geblieben. Das passiert wohl, wenn Regisseuren nicht freie Hand gelassen wird, dann entsteht ein DTV-Horror von der Stange. Wäre viel mehr drin gewesen! Altbekanntes Szenario: Zombieähnliche Infektion, die Welt wird überrannt - Schnitt, 9 Jahre später: überall Schnee, anscheinend wurde das Wetter (wahrscheinlich nuklear) verändert & damit sich auch angeblich der Monster entledigt. Zwei verstrittene Männer als verfeindete Nachbarn in der Eiswüste, ein kleines Mädchen als Tochter mittendrin... Man merkt dem Film nicht nur jederzeit Mutlosigkeit & fehlende Ideen an, man sieht ihm oft auch sein mittelgroßes Budget an. Nicht nur die Schauplätze & Anzahl der Personen sind arg begrenzt, auch Rückblenden oder große Erklärungen bleiben aus. Sogar die Effekte sind nur ok & kein Blockbuster-Niveau. Muss aber ja auch nicht immer, wenn die Story stimmt...? Mmh, auch hier gab es für mich mehr Haken als Daumen hoch. Eher ein kleines Familiendrama mit Schneezombies nebenbei. Wäre ja auch eine gute Grundlage für ein packendes Finale - wenn ich es denn nachempfinden, verstanden, gefühlt hätte. Habe ich aber kaum, trotz größter Mühe des kleinen, aber feinen Casts. Einige Entscheidungen der Personen (& des Drehbuchs) blieben mir schleierhaft... Muss man sich nicht zusammenraufen, egal was passiert ist, wenn die Welt untergeht & es ums Überleben (deiner Tochter) geht? Warum muss man einen Zombie als halbes Haustier halten? Und das sind nur die zwei mir unverständlichsten Entscheidungen. Leider basiert auf diesen der emotionale Kern des Films. Die Kreaturen sind zwar manchmal gruselig, leider aber auch in Filmen wie "Descent" oder "30 Days of Night" schon effektiver benutzt. Das ganze Szenario wirkt etwas wie eine lauwarme Kreuzung aus "I Am Legend" & "Signs", gepaart mit einer guten Soap bzw. Familiengeschichte. Fazit: kann man schauen, aber eigentlich ist das Geschehen so abgenutzt wie das Creature-Design! Lässt mich was kalt... | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 14.04.2016, 10:23 |
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