Influencerinfluenzavon Leimbacher-Mario | Permalink |
Ein nerviger Hampelmann, Selbstdarsteller und Influencer aus L.A. reist zu seinem zehnjährigen Internetjubiläum mit seiner Entourage nach Moskau, um dort in einem ultimativen Escape Room endlich an seine Grenzen und neue Follower-Rekorde zu gelangen... „Follow Me“ kombiniert recht oberflächlich Torture Porn à la „Hostel“ oder „Saw“ mit dem aufdringlichen Zeitgeist der Generation TikTok und natürlich dem Überraschungshit „Escape Room“. Und unsympathischen Leuten dabei zuzusehen, wie sie gefoltert werden oder zumindest in sehr knifflige, doppelbödige Situationen kommen, kann auf dem Papier Spaß machen. Erst recht, wenn sich der Film klar gegen seine Protagonisten bzw. deren selbstdarstellerische Einstellung stellt und nie so ganz klar ist, was denn nun Spiel und Spaß, was Ernst und Tod bedeutet. Influencer Fools Day. Dennoch hat „Follow Me“ mit mir erstaunlich wenig gemacht, mich ziemlich kaltgelassen. Und wenn einem im Endeffekt egal ist, welche Auflösung, welcher Weg genommen wird, ob ernst oder fake, ob Lektion oder Leichenberg, dann kann man nicht von einem Erfolg sprechen. Ganz im Gegenteil. Denn „egale“ Filme sind fast noch schlimmer als klar schlechte - denn die fühlen sich wirklich wie wiedergekaut und vertane Zeit an, wecken null Emotionen. „Follow Me“ ist ähnlich wie der vor einigen Jahren ebenfalls zurecht untergegangene „Happy Birthday“ (2016) genau solch ein Fall - und erreicht weder vom einen noch vom anderen Ende des Spektrums seine Vorbilder, bei denen er sich einfalls- und charmlos bedient, auch nur ansatzweise deren Impact, deren Raffinesse, deren Schock oder deren Härte. Fazit: Torture Porn, Escape Rooms und einen spoilernden Fincher-Klassiker geupdatet für die Generation Hashtag in einen lauwarmen Topf zu werfen reicht in meinem randvollen Buch leider nicht für mehr als Mittelmaß. Wenn überhaupt. | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 13.07.2020, 01:40 |
Gefolgt von niemandem dem du folgstvon Herr_Kees | Permalink |
Ein ultraunsympathischer Influencer, dem man am liebsten ab Minute 1 des Films entfolgen würde (geht leider nicht, es ist die Hauptfigur), wird von seinem Team nach Moskau in einen Extrem-Escape-Room gebucht, in dem nun alle um ihr Leben kämpfen müssen. So weit, so SAW (II-VI), bzw. HOSTEL (I-III). Aber was an dieser Inszenierung ist wirklich IRL und was ist das inoffizielle Remake eines David Fincher Films…? Was man FOLLOW ME bei allem Nervfaktor zugutehalten kann, ist die Zurschaustellung der Ignoranz der jungen Amerikaner sowie ein paar spannend inszenierte Szenen im ersten Drittel. Der Ansatz, sich über die Folterfilmklischees der bekannten Franchises lustig zu machen, wird nur kurz angespielt, hätte den Film aber durchaus retten können. Aber eine derartige Metaebene kann man vom Macher von ESCAPE ROOM (sic!) wohl eher nicht erwarten. Stattdessen wird der Zuschauer wieder einmal für leichtgläubiger gehalten, als er ist. Und das ist noch nerviger als die Hauptfigur. | |
Herr_Kees | 16.02.2021, 18:28 |
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