Ginger Snaps Unleashed

Vorsicht vor dem bisschen (sic!) Hund

von Felix Schweiger
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Ginger ist ist tot, lang lebe Ginger. Nachdem also Ginger die Pubertät und die damit verbundene Mutation zur mordenden Bestie (hier nicht nur sprichwörtlich) nicht überlebt hat, folgen wir nun der Fährte ihrer ebenfalls infizierten (ja, hier hat der Mond nix zu sagen, sondern die Umwandlung ist ein langsamer qualvoller Prozess) Schwester. Die gute kehrt sich ab von der Welt, um ihr Problem alleine zu lösen, schneidet sich, protokolliert ihren Heilungsprozess und injiziert sich das Gift des gelben Wolfseisenhutes, um ihre Umwandlung in den Griff zu bekommen. Doch wo landen Mädels mit Schnitten am Arm und Einstichen? So wird Brigitte ziemlich flott in den Entzug verfrachtet, der eh schon mit lauter Unsympathen überfüllt ist. Und dann hat ja noch ein anderer Werwolf Witterung aufgenommen...

Glücklicherweise hält sich die übliche Werwolf-Thematik sehr in Grenzen und der Film fokussiert sich mehr auf den Leidensweg der armen Brigitte. Ihr Blick, immer zwischen wahnsinnig und bemitleidenswert, schafft es die Sympathien auf ihre Seite zu ziehen, andererseits ist da auch sonst kaum jemand, der dafür in Frage käme. Dennoch durchweg gut gespielt, weiss der nicht übermässig blutige Film zu gefallen. Lediglich die manchmal eher doofen Make up Effekte (Ohren!) trüben das Gesamtbild, auch die Unregelmäßigkeit im Erzähltempo ist schon mal ein wenig störend.

Fazit: Brauchbare Fortsetzung, die die Geschichte interessant fortführt, jedoch ein paar Schnitzer hat.
Felix Schweiger

21.07.2004, 13:25


Wer den ersten mochte, wird auch hier zufrieden gestellt

von FFFler
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Überraschenderweise kann Ginger Snaps Unleashed durchaus mit dem ersten Teil mithalten. Das liegt vor allem an einer großartig spielenden Emily Perkins, die meines Erachtens eine fast perfekte Darbietung abliefert. Die Story wurde des Weiteren ganz ordentlich weiter geführt und konnte mich größtenteils auch überzeugen. Schade finde ich jedoch, dass sich die Macher wohl nicht getraut haben, Katharine Isabelle aus dem Film draußen zu lassen, denn ihre Szenen fand ich größtenteils sehr enttäuschend. Nichtsdestotrotz macht die Fortsetzung genau da weiter, wo der Vorgänger aufhört und hat mir im Vergleich genau so gut gefallen. Nicht wirklich ein Meilenstein des Horrorfilmgenres, aber gute Unterhaltung allemal.
FFFler

23.07.2004, 00:11


Wolf im Schafspelz

von D.S.
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Wir erinnern uns: Ginger und Brigitte waren absolut unzertrennlich, nahmen eine "wir beide gegen die Welt und das Erwachsenwerden"-Haltung ein. Das änderte sich erst, als Ginger ihre Sexualität entdeckte bzw. zum Werwolf wurde: lieber tötete Brigitte die von ihr vergötterte Schwester, als ihr auf diesem Weg zu folgen.

Brigittes Einstellung hat sich in der Zeit, die zwischen dem ersten und zweiten Teil von "Ginger Snaps" liegt, offenbar geändert: um ihre Schwester verstehen und "geistig bei ihr sein" zu können, hat sich Brigitte selbst mit dem Werwolf-Virus infiziert. Eine Prämisse, die man durchaus ein wenig unglaubwürdig finden kann; ich halte sie aber für gerade noch akzeptabel (die Verwirrungen eines pubertierenden Mädchens halt...).

Eine gewisse Nähe zu Ginger hat Brigitte so jedenfalls tatsächlich erreicht: nicht nur, daß sie nun dabei ist, sich langsam aber sicher selbst in einen Werwolf zu verwandeln (der Wolfseisenhut, in Teil 1 noch als Gegengift bejubelt, kann diesen Prozeß nur verlangsamen, nicht aber stoppen). Auch ihre emotionale Bindung hat sich kaum gelockert, des öfteren "sieht" Brigitte ihre Schwester und spricht mit ihr. Ein dramaturgisches Mittel, auf das der Film vielleicht auch hätte verzichten können, denn das "Erscheinen" der guten Ginger trägt nicht unbedingt viel zur Handlung bei.

Außer ihrer Schwester hat Brigitte aber auch niemanden mehr - und will auch gar niemanden haben. Männer sind für sie ohnehin ein abzulehnendes Thema (und werden auch passend widerlich dargestellt), womit der Film der Story des Vorgängers erfreulich treu bleibt. Aber auch die weiblichen Figuren leben, wie im ersten Teil, in einer anderen Welt, zu der Brigitte keinen Zugang sucht. Im Gegenteil, sie stößt alle von sich weg, auch wenn sie (echtes oder berufliches) Interesse an ihr zeigen. Sie wird vom Film überzeugend als wütende Außenseiterin positioniert, und von Emily Perkins atemberaubend gut entsprechend gespielt. Abgesehen natürlich vom Werwolf-Aspekt wirkt Brigitte nicht wie eine Rolle, die sie ausfüllt, sondern wie eine reale Person.

So geht Brigitte also ihren besonders schmerzvollen Weg des Erwachsenwerdens fast ganz auf sich allein gestellt. Die einzige, die sie - nicht eben freiwillig - an ihre Seite läßt, ist ein junges Mädchen. Eine ziemliche Schreckschraube, die in der geschlossenen Anstalt, in die man Brigitte eingewiesen hat, betreut wird und ihre mit schweren Verbrennungen in einer anderen Abteilung liegende Oma umsorgt. Als Brigitte merkt, daß ihr Verwandlungsprozeß (insbesondere ohne eine regelmäßige Dosis Wolfseisenhut, den man ihr abgenommen hat...) kaum mehr aufzuhalten ist, und als ein gefährlicher männlicher Werwolf, der ihre Fährte aufgenommen hat, der Anstalt immer näher kommt, beschließt sie auszubrechen. Die Kleine hilft ihr dabei... aber kann sie ihr auch dabei helfen, selbst "klein", unschuldig, ein Mädchen zu bleiben?

Mit einigen überraschenden und teilweise ganz schön fiesen Storywendungen versehen, konzentriert sich der Film, wie sein Vorgänger, nicht nur auf seine (klischeefrei erzählte und recht spannend inszenierte) Werwolfgeschichte. Daneben geht es eben auch hier um eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Finden eines eigenen Weges und den Kampf mit "den Umständen". Die auch hier intensiv und glaubwürdig umgesetzt worden ist, wenn auch inhaltlich nicht ganz so interessant oder vor allem neuartig wie im ersten Teil.

Tatsächlich ist genau das das größte Problem von "Ginger Snaps 2": der sich permanent aufdrängende Vergleich zu Teil 1. Bei dem die Fortsetzung nur verlieren kann, denn sie ist (trotz der Haken, die das Drehbuch an einigen Stellen schlägt) weder so originell noch so spannend. Auch das größere Budget hat dem Film nicht nur gut getan: Das Werwolf-Makeup ist zwar deutlich besser als im ersten Teil. Aber offenbar war man dank der vorhandenen Möglichkeiten auch versucht, einen grundsätzlich "größeren" Film zu machen, der nicht nur von seiner Idee und seinen Hauptdarstellerinnen getragen wird. Sondern etwa auch von einer größeren Zahl teils tief in die Handlung einbezogener Nebenfiguren - die in den meisten Fällen leider weder besonders interessant noch besonders gut gespielt sind, und so eher vom Kern des ganzen ablenken.

Trotzdem ist "Ginger Snaps 2" ein guter Film, der ungewöhnlich genug bleibt, um als solide Fortsetzung eines Genre-Meilensteins gewertet werden zu können. Wer den ersten Teil mochte, wird sich auch hier wohlfühlen. Wer mit ihm aber nichts anfangen konnte, bleibt besser fern - wie übrigens auch jeder, der den ersten gar nicht kennt. Denn "Ginger Snaps 2" funktioniert von der Storyseite her zwar auch als eigenständiger Film. Aber es gibt ständig Verweise auf und Reminiszenzen an den ersten Teil, die ohne Vorwissen eher verwirren dürften.

Wie auch immer: mir hat’s gefallen. 7 Punkte.

PS: Besonders schön fand ich übrigens die Szene, in der die Anstaltsinsassen fernsehen. Im TV läuft nämlich der (beim FFF in Frankfurt unmittelbar vor "Ginger Snaps 2" gezeigte) "Nothing" von Vincenzo Natali :)
D.S.
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

11.08.2004, 13:00


Mehr Wolf!

von Hellraiser
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Nach THE BEGINNING wird der wahre Werwolf-Fan auch hier nicht enttäuscht. Leider nicht ganz so viele Werwolf-Szenen, aber die Klappsen-Atmosphäre kommt gut rüber. Super auch die Darsteller-Leistungen. Nett auch, die Drogen- und Borderline-Thematik mit Werwolf-Infektion zu verbinden. Bin wegen der späten Stunde zwar kurz mal weggenickt, das lag allerdings nun wirklich nicht am Film. Werde mir auf jeden Fall die Trilogie auf DVD zulegen...
Hellraiser
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

18.08.2004, 16:44


Klasse Fortsetzung!

von Szaltax
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Oh wie habe ich mich auf diesen Film gefreut! Und dann war es endlich soweit der Film fing an und ich war hin und weg.

Emily Perkins hat eine super Leistung abgegeben. Nach dem ersten Ginger Snaps hatte ich auch hier wieder hohe Erwartungen und ich wurde absolut nicht enttäuscht!

Katharine Isabelle in dem Film vorkommen zu lassen fand ich klasse, da es in den Situationen einfach passte.

Schöne Bilder, super Atmosphäre und ich warte schon auf den 4. Teil :)
Szaltax
sah diesen Film im Cinemaxx, Hamburg

19.08.2004, 17:27


Genre-Film

von Horowitz
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Werwolfsfilme sind nicht gerade meine Leidenschaft. Letztlich ist die Story doch sowieso immer gleich, irgendjemand verwandelt sich in eben diese Bestie und der Rest flieht vor ihr oder jagt sie.

Im Prinzip ist das bei Ginger Snaps Unleashed auch nicht viel anders. Nur dass hier beides der Fall ist, den Werwolf gibt es bereits und zusätzlich findet noch eine Verwandlung statt, um die sich der ganze Film im eigentlichen dreht. Was den Film rettet, sind die tollen atmosphärischen Bilder, hier hat man einiges aus dem Kasten gezaubert. Den Werwolf sieht man selten, noch seltener in blutrünstigen Aktionen, wirkt dabei zudem stets sehr ausgestopft.

Also im Ganzen ein Werwolfsfilm für Fans des Genres, und die werden sicher nicht enttäuscht sein.

Definitiv kein Partyknaller, eher was für ruhige, gruselige Momente.
Horowitz
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

21.08.2004, 14:55


Review

von furie
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Die Umsetzung ist gelungen, der Film hat einen recht morbiden Unterhaltungwert und mit seinen spannenden Elementen, blutigen Phantasien und einer weitaus blutigeren Realität, ist er ein durchaus gelungenes Werwolfwerk, dass Spannung und Irrsinn miteinander verbindet. Die Bissigkeit und der schwarze Humor des ersten Teiles wurde wieder aufgegriffen und hervorragend umgesetzt. Nicht ganz so perfekte SFX werden durch die realistische Darstellung der Charaktere eher hintergründig und absolut entschuldbar. Bis zum Ende spannend, mit Wendungen, die nicht ohne weiteres Vorauszusehen waren ist GINGER SNAPS - ENTFESSELT alles in allem eine gute Abendunterhaltung. Für GINGER SNAPS Fans unumgehbar ein absolutes Muss.
furie
sah diesen Film im Metropolis, Frankfurt

20.10.2004, 18:40




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