Good Neighbours

Ein netter fieser kleiner Film

von D.S.
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Willkommen im Appartementhaus des Grauens - in dem jeder Bewohner einen mehr oder minder stark ausgeprägten, mehr oder minder offensichtlichen Hau hat.

Den Handlungsrahmen bildet eine Mordserie an jungen Frauen in Montreal Mitte der 90er-Jahre, im Mittelpunkt des Films aber stehen drei Mieter im genannten Haus und ihre Beziehungen zueinander. Da hätten wir einmal Louise, Katzennärrin erster Güte. In ihrem Umfeld wird reichlich geflauscht und gemaunzt. Dann gibt es Spencer, der seit einem Autounfall im Rollstuhl sitzt. Und schließlich Victor, übernervös-verklemmter Grundschullehrer, der frisch eingezogen ist. Ihre Figuren sind nicht nur außerordentlich gut besetzt und gespielt: Sie werden durch das raffinierte Drehbuch auch in schwer amüsante bis absurde Konstellationen gebracht.

Interessant an GOOD NEIGHBORS ist unter anderem, dass vermeintliche Storyüberraschungen nicht als solche präsentiert werden, die wirklichen Überraschungen dafür wesentlich hintergründiger daherkommen. Während vergleichbare Filme durch eine Routine nur scheinbar unerwarteter Wendungen inzwischen allzu oft vorhersehbar wirken, schnappt sich GOOD NEIGHBORS an entsprechenden, zentralen Handlungspunkten wie beiläufig den oberflächlichen Surprise-Moment, lässt ihn ohne viel Aufhebens geschehen. Als Zuschauer ist man dann einen Moment lang enttäuscht - das soll es jetzt gewesen sein? Ist aber doch arg offensichtlich gewesen? ... bis sich dann aber herausstellt, dass das eigentliche Marschziel ganz woanders liegt.

Teilweise agiert der Film dabei wirklich famos. Teilweise nutzt er seine Möglichkeiten aber nicht aus. Das ist besonders im Finale sehr schade, denn hier wird brillant eine bizarre Situation aufgebaut, die Schritt für Schritt mehr wahnwitzige Handlungsoptionen sichtbar werden lässt. Nach diesem erstklassigen Aufbau fällt die Auflösung aber recht sang- und klanglos, unspektakulär in sich zusammen. Auch werden einige hübsche Storyfäden leider nicht bis zum Ende gestrickt.

Zur Topklasse fehlt GOOD NEIGHBORS darum ein gehöriges Stück. Sein schön schwarzer Tonfall, seine interessanten und interessant umgesetzten Charaktere sowie vor allem seine clevere Story machen ihn aber zu einem allemal sehenswerten, unterhaltsamen, charmanten Fiesling, dessen Jokes ziemlich gut sitzen. 6,5 Punkte.
D.S.
sah diesen Film im Metropolis 1, Frankfurt

31.08.2011, 06:05


Review

von Herr_Kees
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Nette schwarze Komödie, die viel zu wenig aus ihrem Potenzial entwickelt und Schlüsselszenen viel zu nebensächlich abwickelt: Jay Baruchels Overacting nervt, Spannung kommt kaum auf, die Story bleibt ohne Biss und die einzige explizite Szene wirkt ziemlich deplatziert.
Herr_Kees

27.09.2012, 10:01




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