The Green Inferno

Review

von Leatherface
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Endlich mal ein richtig guter Kannibalenfilm der Neuzeit!!!

Hatte ich noch wenig Hoffnung nach "Aftershock", welcher auch "nur" von Eli Roth produziert wurde und glücklicherweise auch kein Trailer, sondern nur ein paar Bilder von "The Green Inferno" veröffentlicht wurden, so bin ich heute extrem überrascht worden. Eli Roth in Hochform! Mit "The Green Inferno" hat er einen sehr spannenden, lustigen und blutigen Film erschaffen. Dieser lässt sich auch Zeit, seine Protagonisten einzuführen, was dem Film sehr gut tut. Auch das Thema "Schützt den Regenwald" hat er sich auf die Stirn geschrieben, welcher als Aufhänger der Geschichte dient.

Es fängt entspannt an und wir werden mit tollen und wunderschönen Landschaftsaufnahmen verwöhnt, danach geht es nach gut der Hälfte des Films richtig zur Sache. Die Leinwand färbt sich blutrot. Dabei ist man das Ganze auch etwas gemäßigter angegangen.

Extreme Folterszenen bleiben aus, was auch sehr gut ist. Die Schnitte sind gut gesetzt, so das auch der Fantasie noch etwas übrig bleibt. Auch die Protagonisten bleiben weitestgehend angezogen. Der tolle Soundtrack trägt sein übriges dazu bei, das man fast 2 Stunden lang extrem gute Unterhaltung bekommt. Klasse Schauspieler, tolle und blutige Make-up Effekte und ein geniales Ende runden den Film ab! Klare Empfehlung!!!
Leatherface
sah diesen Film im Cinestar, Frankfurt

15.03.2014, 18:10


Das perfekte Promi Dinner

von Alexander
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Ochja, Kannibalenfilme. Die haben wir uns früher verhuscht und verstohlen in der Videothek gegriffen, zu Zeiten als solche Filme noch neben den Pornos standen. Man war damals noch nicht so abgebrüht und hatte diese gewisse kribbelige Freude an Ultrabrutalo versprechenden Filmen, die dann bald sehr schnell von der FSK in die ewigen Jagdgründe des Schwarzmarkts verbannt wurden (denn ein Internet gab es damals noch nicht, folks!). „Guilty pleasure" im Programmheft trifft es wohl ganz gut. Den berühmt-berüchtigten „Canibal Ferox", dem sogar im Abspann des neuen Eli Roth Werks gehuldigt wird, vielleicht mal ausgenommen, kann ich mich aber an keinen auch nur annähernd erträglichen Kannibalen-Film erinnern. Da ist das grüne Inferno auf alle Fälle besser gemacht und auch von hohem Unterhaltungswert. Für einen aus der alten harten Garde die schon alles kennen, war der Gore Faktor jetzt nicht so unerträglich hoch, daß er mir den Appetit auf mein Popcorn verdorben hätte, dennoch wurden jegliche Erwartungen an das Ausmaß möglicher Schlacht- und Zubereitungsarten der Dschungel-Kochtruppe aufs beste erfüllt. Mag sein das der ein oder andere Veganer hier das Kotzen kriegt. Die bizarre Selbstverständlichkeit mit der dies geschah erinnerte mich ein wenig an den trash der späten 70er, ohne das dieser aber wie eine trashige Hommage gemacht war, wie es z.B. ein Tarantino in Death Proof tat - dafür wirkte alles dann doch etwas zu glatt und perfekt. Gespickt mit zugegebenermassen saukomischen Pointen für ein Publikum das schon fast alles kennt war mir der Film zwar fast einen Tick ZU lustig, aber was soll’s. Subtile Meisterwerke darf man von Eli Roth sowieso nicht erwarten. Weil mich The Green Inferno trotz seiner kleinen Schwächen nicht eine Sekunde gelangweilt hat und weil die Zeit einfach mal wieder Reif war für so einen „Schund", gebe ich gönnerhafte 7.5 Punkte.
Alexander

15.03.2014, 18:32


Achterbahnfahren - Zuschauen!

von Dick_Laurent
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Irgendwie war es ja klar, dass Roth es vergurken würde: Seine Verbeugung vor dem berüchtigten Kannibalengenre ist eine Art weichgespülte Mainstreamvariante für die American-Pie-Generation und damit ein Sakrileg, das all das eben nicht bietet, was einen Kannibalenfilm der Siebziger und frühen Achtziger ausgemacht hat. Allem voran jene sleazige tiefe Ernsthaftigkeit und Pseudobetroffenheit, die dazu führte, dass man sich nach Betrachtung jener Machwerke so richtig schmutzig fühlte. Wenn einer meiner Vorrezensenten schreibt, der Appetit auf sein Popcorn wäre ihm nicht verdorben worden, ist das eigentlich das Vernichtendste, was man über diesen Film sagen kann. Ok, lassen wir mal die dem Kommerz geschuldeten Auslassungen beiseite (Tiersnuff braucht heute keiner mehr und damals eigentlich auch nicht, Onscreen-Kastrationen und misogynistische Exzesse waren bei einer amerikanischen Produktion, die eine gewisse Verbreitung erfahren soll, auch nicht zu erwarten), aber wenn unsere Heldin dann tatsächlich irgendwann in einer Art Bikini auftaucht und selbst die Eingeborenen keusche Slips tragen, fragt man sich dann doch, was das Ganze soll. Denn eines war abgesehen von allerlei zivilationskritischen und (pseudo-?) politischen Aussagen dem Genre gemein: Die ungezügelte Lust an Exploitation und damit dem gnadenlosen Draufhalten, dem schockierenden Exzess. Davon bietet THE GREEN INFERNO indes wenig, relativiert die ohnehin nur selten expliziten Gräueltaten sogar noch mit präpubertären Albernheiten und dämlichem Kifferhumor. Damit unsere pubertierende Zielgruppe auch einmal von sich sagen darf, einen Kannibalenfilm gesehen zu haben. Hat sie nicht...
Dick_Laurent
sah diesen Film im Cinedom, Köln

17.03.2014, 15:19


Der Gemüseteller unter den Kannibalenfilmen

von Herr_Kees
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Unsympathische Charaktere, schlechte Schauspieler, miese Tricks - Eli Roths Kannibalenfilm-Hommage ist genau so billig gemacht wie seine Vorbilder, hat aber leider null Charme und ist nicht mal guter Trash.
Herr_Kees
sah diesen Film im Metropol, Stuttgart

23.03.2014, 01:11


Durchwachsener Urwald-Horror

von MarxBrother81
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Eli Roth vereint wieder seine bekannten Elemente, wie er es bereits bei „Hostel“ oder „Cabin Fever“ tat: Witzige Momente werden mit Schocks abgelöst. Dabei fällt auf, dass die Produktionskosten doch eher gering gehalten wurden und man eher die Natur als Wert verkaufen will. Auch ein Anreiz sich sowas anzuschauen, oder nicht?

Überwiegend Handkamera und unbekannte bzw. empathielose Visagen bevölkern das mörderische Dickicht. Roths Handschrift wackelt und wird seinem Ruf als harter Hund nicht wirklich gerecht. Was sucht z.B. ein billig animierter Flugzeugabsturz in diesem Film? Das kann man selbst mit schlichten Mitteln besser drehen.

Ruggero Deodatos umstrittenem „Cannibal Holocaust“ ist dieser rüde funktionierende Schwachsinn weit unterlegen und man kommt höchstens auf die Idee Roth mit dem Italiener Umberto Lenzi zu vergleichen.

Die guten F/X stammen von dem legendären Howard Berger und dem umtriebigen Greg „Walking Dead“ Nicotero (KNB EFX Group) die natürlich beste Arbeit leisten und dem eher mittelmäßigen Treiben einen gewissen Achterbahnmoment geben.

Die rot geschminkten Kannibalen sehen zwar beängstigend aus, können aber nicht mit ihrer Schamanin mithalten, die gleich nach der Ankunft der Fremden auch einen der ihren bestialisch opfert. Und diese Szene wird wohl auch die deutschen Zensurorgane kräftig ärgern, bietet dieser Moment doch ein Schlachtfest der alten Horrorschule!

Ständige Szenenwechsel und auch schnelle Schnitte optimieren aber den Härtegrad enorm.

Auch das Geschehen an sich ist wie aus dem Katalog des Kannibalenfilms und bietet wenig Überraschungen oder gar wenig Neues. Nur die Tatsache, dass man als Zuschauer sogar Mitgefühl für das bluthungrige Naturvolk bekommt, ist schon sehr ungewöhnlich. Neben den Roten bieten reizvolle Landschaftsaufnahmen das Highlight dieser milden Krux, welche dank des eher öden Drehbuchs dahinplätschert ohne große Nachwirkungen zu hinterlassen.

Auf jeden Fall wurde der Hype hier in Deutschland bewusst geschürt, denn der Film ist recht banal, solide und amüsant. Also Hardcorefanatiker und Splatterfans werden nur bedingt befriedigt! Obwohl vierzig Minuten Torture Porn im Rahmen der physischen und der psychischen Art auch nicht ohne sein können.

Roth hat ein Machwerk zusammengeschustert das den amerikanischen Popartmustern vollends entspricht! Also kann man sich das mal geben. Am besten mit heißem Grill und literweise Bier.
MarxBrother81

17.11.2015, 23:45


Cannibal Revival 0.0

von meiklsan
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Ich hab jetzt endlich auch mal diesen Pseudo-Kannibalen-Film auf DVD gesichtet und bleibe mit enttäuschten Gefühlen zurück.
Eli Roth serviert uns hier in seiner bekannten Hostel-Manier einen etwas zu "grün" geratenen blaugläubigen Hostel Part 4.
Ein junges unverbrauchtes Cast wird mal wieder auf die Reise geschickt, in bekannter Hostel-Manier.
Nur diesmal gerät es nicht in die Fänge von sadistischen wohlhabenden "Teilzeit-Metzgern" aus Osteuropa, sondern in die Fänge von kannibalistischen Urzeit-Einwohnern im Amazonas.
Die Story ist austauschbar und künstlich, genauso wie das Cast.
Die viel zu lange Einführung aller Charaktere und des "Save the Jungle"-Themas wird in den verbleibenden wenigen restlichen Minuten zwar sehr blutig, aber auch sehr sinnfrei künstlich konstruiert.
Juhu, wir haben endlich mal wieder einen Film, der sich künstlich dem Thema Kannibalismus annimmt.
Aber wir haben leider auch einen gescheiterten Handy-und-GPS-Film namens Generation 0.0 vor uns.
Auch wenn die Cannibal-Themen durch die Bank an den Haaren herbeigezogen sind, unterhält der Film trotzdem mit all seinen irrwitzigen Ideen und abstrusen blutigen Aktionen.
Kopf AUS, Eli Roths Fantasies AN.
Auch wenn der Film eindeutig RUGGERO gewidmet ist, wird er sich doch niemals in die Reihe der Cannibal Feroxe der Vergangenheit einordnen können.
Einen Versuch war es aber wert.
meiklsan

13.03.2016, 19:30


Gekackt & zerkreischt

von Leimbacher-Mario
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Das Kannibalen-Subgenre der späten 70er und frühen 80er ist schon eine saftige Sache für sich. Dreckig. Blutig. Krank. Pervers. Spaßig. Trashig. Billig. Gewieft. Unverschämt. Innovativ. Sparsam. Viele Adjektive passen auf die berühmt-berüchtigten Italo-Schocker, die sich irgendwie in unsere Herzen gemampft haben. Von Meilensteinen wie "Cannibal Holocaust" bis eher geheimeren Tipps à la "Cut and Run". Eli Roth ist genauso Fan wie Regisseur, sodass er mit "The Green Inferno" vor diesen galligen Exploitationern den Hut zieht. Ein überfälliges wie mutiges Unterfangen vom neuen Goreprinzen Hollywoods, was sich in jahrelangen Vertriebsproblemen dieses grünen Mondo-Infernos bemerkbar machte. Dabei ist das Dschungelmassaker nur selten wirklich ernst zu nehmen und Roth hat schon härtere Filme gemacht - doch Kannibalenfilme sind eben immer noch Kannibalenfilme. Ihren Ruf werden sie auch nach fast 40 Jahren nicht los. Egal, die proteinreiche Schlachtplatte hat zum Glück doch noch das Licht der Welt erblickt. Und sie schmeckt gut! Ein delikat gewürztes Buffet aus Terrorsoufflee und Schwarzhumor-Eintopf, das den Anhängern dieser zweifelhaften Gattung wohl bekommt. Keine Fünf-Sterne-Küche, aber Fast Food at its finest.

Wir folgen einer Gruppe höchst unsympathischer Hippster und Wannabe-Umweltaktivisten, die im Dschungel abstürzen und von den Eingeboren zu einem All-You-Can-Eat-Buffet verarbeitet werden ... "The Green Inferno" ist Roth pur. Alles, was sich Film und Regisseur vornehmen, gelingt hier. Nicht mehr, nicht weniger. In dem, was er sein will, hat er Erfolg. Und die Erwartungen und Hoffnungen der abgehärteten Fans werden ebenfalls größtenteils erfüllt. Obwohl in Sachen Bodycount und kreativen Kills sicher noch Luft nach oben gewesen wäre. Von Zartbesaiteten ist Roths Hommage an Lenzi und Co. trotzdem fernzuhalten. Vielleicht sogar gerade wegen des kranken, bitterbösen Humors, der das Ding oft zynisch Richtung Satire schiebt. Außerdem sind die Menschenfresser-Hits von damals auch schon lange nicht mehr das Gewalt-Nonplusultra, schockierend oder zum Fürchten. Roth weiß, wann er Gas geben und Panik schüren muss, das gelingt ihm auch besser denn je, doch er weiß es ebenso mit perfiden Szenen das alptraumhafte Szenario aufzulockern. Wenn man denn mit dem Humor klarkommt. Und sich mit den arschigen Figuren (und oft dilettantischen Darstellern) abfindet, die mittlerweile ja schon zu so etwas wie Roths Markenzeichen geworden sind. Es gibt Easter Eggs und Insider zu den verbotenen Klassikern des schlechten Geschmacks zu entdecken und die Leidenschaft zu seinen fragwürdigen Vorbildern ist jederzeit am pulsieren. Hektisch, grün, barbarisch, lecker.

Fazit: Eine wunderbar absurde und blutige Hommage an eines der schmutzigsten Subgenres, das das Kino je hatte. Eli Roth ist unübersehbar Hardcore-Fan der alten Kannibalen-Schinken, von Holocaust bis Ferox, und er erweist ihnen kurzweilig die Ehre. Von Ruggero bis Umberto gehen die abgekauten Daumen sicher hoch.
Leimbacher-Mario

04.04.2018, 11:48




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