Hellbound: Hellraiser II

"Hellraiser" hat die Tore zur Hölle geöffnet - "Hellraiser 2: Hellbound" badet in ihr. Ein beunruhigender Gefühlsfilm, ein Atmosphärebrocken, ein Abstecher in die tieferen Abgründe in des Teufels Dickdarm. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll, man weiß nicht, ob man kotzen oder sabbern soll, ob man eine Latte kriegen soll oder ob er ganz abfällt... Angesetzt wird direkt nach Teil 1, wo Kirsty nach den grausamen Geschehnissen nun in einer düsteren Mischung aus Krankenhaus und Sanatorium festsitzt. Der dortige Leiter hat jedoch einen Hang zum Okkulten und findet schnell raus, wie man die Cenobiten erneut in unsere Welt holt...

An Geschichte oder Sinn fehlt es dem blutgetränkten Sequel an allen Ecken und Enden - doch dafür wird man mehr als entschädigt. Er löst alle Verbindungen zur realen Welt, spielt sein eigenes Spiel. "Hellraiser II" ist eine intensive Schlachtplatte, spektakulär und barbarisch, roh und einnehmend. Wenn man sich denn auf ihn einlässt. Man will manches in ihm nicht fühlen, sollte dies aber, um ihn zu schätzen und sogar zu lieben. Für mich übertrifft er seinen wegweisenden Vorgänger sogar noch und ist der beste Film mit Pinhead und Co. Ekelhaft, sündig, unerklärlich anziehend. Schon immer, noch immer, für immer. Allein die Gestaltung des höllischen Labyrinths oder die finale Form des Oberarztes und seine markigen Sprüche sind das Eintrittsgeld wert. Derartiges sieht man einfach sonst nirgendwo, man wusste gar nicht, dass man es sehen will. Doch ich will. Oh ja.

Fazit: "Hellraiser II" lässt die Hölle los und dich nicht mehr - kaum Story, dafür Gore und Verstörung und Atmosphäre galore. Was für ein diabolischer und schmerzhaft guter 1-2-Punch zusammen mit dem Vorgänger!