Rotjäckchenvon TylerDurden | Permalink |
Das war solide, nicht Neues, aber auch nicht total verhauen. Das alte Haus birgt Erinnerungen und jagt Angst ein, bevorzugt durch Schreckmomente mit lauter Musik dazu. Die Story ist leicht zu durchschauen, und ich bin sonst nicht so der Blitzmerker. Ist dann wohl eher ein Minuspunkt. Ja, schwer zu sagen, wer mehr auf Thriller als Slasher steht wird hier so bedient, das man sich nicht schämen muss, den Film gesehn zu haben. Es gab aber auch schon weit bessere Versuche... | |
TylerDurden sah diesen Film im Cinemaxx 3, Hamburg | 20.08.2010, 20:46 |
Wenn die Wälder Trauer tragenvon GeorgeKaplan | Permalink |
Gruseliges aus Norwegen. Am schönen Wasserfall ist einst etwas Schreckliches passiert, und genau hier holt die Vergangenheit unseren Protagonisten wieder ein. Vielleicht denke ich ja zu kompliziert. Jedenfalls hatte ich meine Probleme, HIDDEN in Gänze folgen zu können. Sicher, die Geschichte ist vielleicht auf einer gewissen Oberfläche gut zu durchschauen, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt stellte ich mir dann doch die Frage, wieso die Nebenfiguren sich so seltsam benehmen, ihr Verhalten auch mal komplett ändern und vor allem, was es bitte mit dem Hotel und der geheimnisvollen Dame auf sich hat? Vom Schlussbild ganz zu schweigen. Nun muss ich nicht alles verstehen, aber ich hatte das Gefühl, mehr einem Lynchschen Kosmos beizuwohnen als einem x-beliebigen Geisterhausfilm mit Ich-bin-schon-tot-Twist (der hier nicht vorkommt). Dazu passt dann auch, dass das Hotel am Wasserfall liegt wie seinerzeit in Twin Peaks, dass aus den Boxen Blues-Balladen der 50er laufen und die Dialoge einer kryptischen Logik folgen. Nur richtig fesseln konnte mich das selten. Aber wie gesagt, vielleicht denke ich zu kompliziert. | |
GeorgeKaplan sah diesen Film im Cinedom 10, Köln | 27.08.2010, 01:26 |
Reviewvon Wrzlprmft | Permalink |
Hidden ist weder Thriller noch Slasher noch Rätsel, sondern ein bodenständiger Horrorfilm, der nicht durch Wettekeln herauszuragen braucht - was nicht heißen soll, dass es nicht auch ein paar Szenen gäbe, die nichts für schwache Mägen sind. Der Handlung könnte man durchaus abnehmen, auf realen Ereignissen zu basieren, was ihre bedrückende Wirkung noch verstärkt. Ins Besondere hebt sich Hidden durch ein hohes handwerkliches Niveau weit von Torture Porn und Wackelkamera ab: Langeweile kommt nie auf, die Charaktere verhalten sich durchgehend nachvollziehbar, die Landschaft ist großartig photographiert, die Schauspieler sind überzeugend und die Akustik ist so sauber und ohne Übertreibungen, dass tatsächlich eine bedrückende Stille entsteht. Zwei Makel gibt es dennoch: Zum Einen wird ein (künstlerisch wertloses) scheinbares Loch in der Hintergrundgeschichte gelassen, das man zwar mit ein paar Minuten Denkarbeit zufriedenstellend schließen kann, was der Film aber in 10 Sekunden hätte erledigen können. Zum anderen ist die allerletzte Einstellung zu kurz geraten, so dass man nicht weiß, was man eigentlich hätte sehen sollen. Sie hätte entweder weggelassen werden oder einen Tick länger sein müssen. Nebenbei: Der Hauptdarsteller kann jeden Ernst-Horn-Ähnlichkeitswettbewerb gewinnen. | |
Wrzlprmft sah diesen Film im Cinedom 10, Köln | 27.08.2010, 02:29 |
Room 212von D.S. | Permalink |
Im Anschluss an seine Eröffnungssequenz geriert sich "Hidden" zunächst einmal wie ein klassischer Geisterhausfilm: Nach dem Tod seiner Pflegemutter sucht Kai das Haus seiner Kindheit in der norwegischen Provinz auf. Und wir werden von knarrenden Dielen, mysteriösen Schatten und laut instrumentierten Ich-werf-dich-aus-dem-Sitz-Schocks im 5-Minuten-Takt empfangen. Bald jedoch verlässt oder erweitert der Film diesen Pfad - und scheitert an seiner Überambitioniertheit. Wie schon der Titel befürchten lässt, kann "Hidden" keine sonderlich innovative Story aufbieten. Alles schon mehrfach da gewesen, die Kindheitstraumata, die rätselhaften Morde, die schmerzhafte Konfrontation mit den Erlebnissen der Vergangenheit (wobei die Schmerzen des Protagonisten, seine Qual beim Erinnern hier tatsächlich ausnehmend glaubwürdig in Szene gesetzt werden). Dieses Originalitätsmanko versucht der Film einerseits durch seine Stilistik auszugleichen. Hier verhebt er sich aber deutlich: Ein Pal Oie ist nun mal kein David Lynch, und wo in der Story keine Bizarrheiten vorhanden sind, werden die auch nicht durch surreale Tapeten, pseudo-irritierende Dialoge oder als Indianerhäuptlinge verkleidete Kinder im Wald erzeugt. Andererseits ist "Hidden" geradezu lachhaft bemüht, im Zuschauer Ambivalenzen zu erzeugen im Hinblick darauf, welche Figuren, welche Erinnerungen, welche Geschehnisse nun eigentlich real und welche übersinnlich oder Fiktion sind. In einigen Punkte bleibt das auch bis zuletzt ungeklärt - nicht, dass es wirklich wichtig wäre, ebenso wenig wie die Frage, ob da nun eigentlich logische Fehler in der Storyentfaltung stecken oder nicht. Wird man vermutlich auch bei mehrfacher Sichtung nicht klären können, da eben die genannten Ambivalenzen nicht in jedem Fall befriedigend aufgelöst werden. Aber all das ist tatsächlich nur ein Täuschungsmanöver. Die Geschichte selbst gibt nicht viel her, ihre Auflösung ist fast schon beleidigend platt. Was ist in Kais Kindheit vorgefallen? Welches Geheimnis verbirgt sich im Haus? Was hat es mit Peter auf sich, dem Jungen aus seiner Vergangenheit, an den Kai ständig denken muss? Und wer zur Hölle bringt all die Leute um? Nicht sonderlich spannend, aber zumindest leidlich unterhaltsam und streckenweise stimmungsvoll inszeniert, wenn auch eben in viel zu großen Fußstapfen unterwegs, was einen immer wieder zum Schmunzeln oder Fremdschämen bringt. Die Kameraarbeit ist gut, der Soundtrack ebenfalls, auch die Schauspieler fallen nicht negativ auf. Das Drehbuch leider schon. Man wünschte sich, "Hidden" wäre bei einer angemessenen Umsetzung seiner Storyidee geblieben. Dann hätte man nicht dauernd den Kopf schütteln müssen. Sondern etwas mehr Gänsehaut genießen können. So gibt’s leider nur 4,5 Punkte. | |
D.S. sah diesen Film im Metropolis 8, Frankfurt | 31.08.2010, 06:37 |
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