Reviewvon rrho | Permalink |
James Furlong (Harry Treadaway) kommt aus einer Familie mit seltsamen Eigenschaften: Sein Großvater erblindete für einige Minuten, wann immer er an Sex dachte, und sein Vater setzt in Momenten der Furcht sämtliche Elektronik um ihn herum außer Gefecht. Bei James, dessen Mutter bei seiner Geburt starb, zeigt sich seine besondere Eigenschaft erst recht spät - und bestürzend: Wenn er verletzt ist oder Todesangst hat, stirbt alles um ihn herum, Gras, Kühe, Menschen. Es ist also vielleicht kein Wunder, daß er sich, nach dem Tod seines Vaters und seiner Großmutter sowie einer Katastrophe im Waisenhaus, in das er anschließend gebracht wurde, im Wald verkriecht, fern von anderen Menschen. In seine Hütte stolpert dann aber eines Tages, da ist er schon fast erwachsen, die gleichaltrige Mae-West O’Mara (Rachel Hurd-Wood) - sie hat gerade erfahren, daß sie von ihrem Darmkrebs - ebenfalls ein Familienerbstück - nicht mehr genesen wird und ist erstmal in den Wald geflohen, um aus der Reichweite ihrer Mutter und der Ärzte zu sein. Der übersinnliche Todesbringer und die Todgeweihte - natürlich ergeben die beiden ein hübsches Paar, und natürlich wird Mae-West (benannt nach dem Filmstar - alle Menschen hier sind etwas seltsam, etwas un-realistisch, etwas fantastisch) den scheuen James becircen, und er sie. Dazu gibt es schöne Naturbilder (vergehend, sterbend und wieder werdend) und einen leicht skurril gehaltenen Off-Kommentar, der sich dann für große Teile des Films einfach stillschweigend verabschiedet. Das alles ist ein wenig schmalzig, aber schön, und in seiner Auflösung sehr, sehr bald vorhersehbar und angenehm jugendtauglich-fantasyhaft. | |
rrho - Original-Review | 15.08.2011, 00:51 |
Ein Märchenvon landscape | Permalink |
Dieser Streifen wird dem Festivalnamen gerecht: Fantasy. Es ist ein Märchen in der guten alten romantischen Tradition à la Tieck (mir fehlt ein irisches Pendant). Es gibt nichts eindeutig gutes oder böses hier, was Hideaways von den üblichen koreanischen Fantasy-Stoffen unterscheidet und mehr mit der deutschen Frühromantik zu tun hat. Leider ein sehr sülzig-vergeigter Score, der meine Nachbarin einschlummern ließ, aber gute Darsteller, schöne CGI, und viel Gefühl und Poesie, auch Rache und damit einen guten Schuß Tragik. Ich war ähnlich angetan wie von Let The Right One In, der ebenfalls sehr poetische Naturbilder hatte und trotzdem schön straight seine Story ausgebreitet hat. Sehenswert, aber nix für Splatterfans. Eben Fantasy. | |
landscape sah diesen Film im Cinemaxx 4, Hamburg | 19.08.2011, 00:09 |
Once upon a time...von Christian | Permalink |
Die ersten Minuten von Hideaways sprudeln vor Ideen. Die Einführung in die tragische Familiengeschichte der Furlongs erleben wir in bester Tradition skurriler Fantasy. Leider verliert der Film dann doch sehr schnell an Fahrt und wir verfolgen die mit schwülstigem Score unterlegte Liebesgeschichte eines Furlongs in dritter Generation zu einer unheilbar kranken jungen Frau. Das ganze im Stile "Kitsch as Kitsch can". In der westlichen Welt können das Burton oder Jeunet einfach tausend Mal besser und die Asiaten sowieso. Um 13 Uhr hätte ich vielleicht anders bewertet, aber im prominenten Abendslot dann doch eher enttäuschend. Passt ins Festivalprogramm, ohne eine Leuchte zu sein! | |
Christian sah diesen Film im Cinemaxx 4, Hamburg | 19.08.2011, 09:23 |
Schmacht! Schmelz! Schmalz!von Lovecraft | Permalink |
Kurz beleuchtet: "Hideways" ist eine Teenie-Romanze mit leichtem Fantasy-Einschlag. Edel gefilmt, sensibel geschrieben, aber fürs FFF-Stammauditorium ohne großen Unterhaltungs- oder gar Mehrwert. Ist immerhin ganz nett gespielt. Zum Ende hin wird die Story leider furchtbar süßlich-klebrig, offenbar um das Zielpublikum, weibliche Twilight-Fans bis 25 Jahre, endgültig zu fesseln. Schade, nach "Dorothy Mills" vor ein paar Jahren von der gleichen Regisseurin, hatte ich doch deutlich mehr erwartet. | |
Lovecraft sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin | 21.08.2011, 09:14 |
Pushing Daisies - Der Filmvon FFFler | Permalink |
Der angekündigte Lieblingsfilm des Festivalleiters erinnert vor allen Dingen zu Beginn an eine Kinoversion der wunderbaren Serie Pushing Daisies und handelt von einem Fluch, der alle männlichen Nachkommen der Familie mit einer Superkraft ausstattet. Im aktuellen Falle ist dies jedoch richtig tragisch, denn bei körperlichen und seelischen Verletzungen der Hauptfigur, stirbt alles in seiner unmittelbaren Nähe. Diese Geschichte ist eingebettet in einer zart inszenierten Lovestory, hat viel schwarzen Humor zu bieten und fast schon etwas von einem magischen Märchen. Leider driftet der Film dann doch in den Dramabereich ab, was aufgrund der vorhersehbaren Entwicklung der Geschichte in der zweiten Hälfte zu ein wenig Langeweile führt; zumal das Potential nicht ganz ausgeschöpft wird. Eher ein netter Film für Zwischendurch; da ich dem Genre jedoch wohlgesonnen bin, wurde ich durchaus unterhalten. | |
FFFler sah diesen Film im Cinestar 7, Berlin - Original-Review | 28.08.2011, 13:26 |
Kommentar von Herr_Kees : |
Walden |
Märchenhafte PUSHING DAISIES Variante, der nach epischem Anfang leider etwas der Atem ausgeht - statt großer Bilder und Gefühle folgen nur noch skizzenhafte Miniaturen. |
05.09.2011, 11:56 |
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