The Hitcher

"The Hitcher" ist beeinflusst von "Duell" und einigen Geschichten aus der "Twilight Zone" oder "Creepshow"-Heftchen, hat selbst wiederum nicht nur ein solides, wenn auch sehr glattes Remake inspiriert, sondern auch "Wolf Creek" oder etwa "Joyride", den frühen Tarantino oder die junge Bigelow. All das spricht noch heute für seine Kraft und Intensität. Ein gnadenloser Slasher im Gewand eines Outback-Roadmovie-Thrillers. Das hat es in sich und sieht man derart konzentriert und ohne Umwege nur selten. Der kultige Ruf unter Genrefans ist daher vollkommen gerechtfertigt. Es geht um einen psychopathischen, brutalen Anhalter, der einen jungen Mann auf dem Weg durchs amerikanische Hinterland extrem terrorisiert und eine Spur aus Blut und Benzin hinterlässt...

Rutger Hauer - er ist hier in Topform und der Kern des Erfolgs dieses kleinen, kernigen Terrorfetzen. Auf den Spuren von Michael Myers verkörpert er das ultimativ Böse mit etwas Hintergedanken, braucht wenig Worte und keine Masken. Unglaublich effektiv und eindringlich. Weitere unübersehbare Stärken des bis 2012 hierzulande indizierten Asphaltmassakers: eine düstere Atmosphäre in Carpenters Richtung, ein Soundtrack mit seinen Momenten, wunderschöne Einstellungen von Wüste und Weite, sehenswerte Stunts und ein Bodycount, der in seiner Knackigkeit sogar die überschaubare Laufzeit toppt. Mit einem besseren Protagonisten und einem begabteren Darsteller, der diesen verkörpert, wäre das actionreiche Psychoduell sicher noch etwas intensiver geworden. Ebenso reißt selbst das bitterste Ende der jungen Jennifer Jason Leigh nur halb so vom Stuhl, wenn man kaum Beziehung zu ihr aufgebaut hat. Insgesamt aber trotzdem feinstes Terrorkino ohne Bremsen oder Airbags.

Fazit: "The Hitcher" ist nihilistisch, staubig, blutig und ein ziemlich packender Slasher auf Highways ins Nirgendwo - Rutger Hauer brilliert und schockiert. Als ob man den perfiden Onkel von Jason und John Jarratt entdeckt. Ein raues Juwel!