Survival of the Kitschigestvon Leimbacher-Mario | Permalink |
"Hostile" ist ein geschmackloser Reinfall. Dabei steuert er eine ganze Zeit lang noch auf Stangenware für einen verregneten Sonntagnachmittag zu. Aber ab einem gewissen Punkt, wo aus "Bitte nicht!" "Oh, nein, sie tun es!" wird, muss man die Niederlage akzeptieren. In dem Endzeit-Survival-Horror-Szenario kämpft eine Frau in einem Unfallwagen ums Überleben gegen eine mutierte Kreatur... Ich bin der letzte der sich gegen eine gehörige Portion Kitsch, selbst in Horrorfilmen, streubt. Kitsch und Genre müssen sich nicht ausschließen. Jeder Asiafan weiß das. Aber mit diesem Flachköpper von Film läuft noch so Einiges mehr schief! Es gibt schlechte Filme, die schnell vergessen sind. Und es gibt schlechtere Filme, die einen aufregen und sprachlos zurücklassen. "Hostile" gehört leider zu Letzteren. Das Hauptproblem ist seine Auflösung, die nur Kopfschütteln zurücklässt, die man schon meilenweit (ab einem frühen Dialog im Film) kommen sieht und die man leider nicht näher beschreiben kann, ohne zu Spoilern. Verhindern kann man sie leider ebenso wenig. Der Rest von "Hostile" ist nur maximal im Schnitt. Das Setting hat man in "The Monster" schon viel besser und cleverer gesehen, die Hauptfigur ist das Gegenteil von sympathisch, die Hauptdarstellerin sucht noch ihr Talent und die Rückblenden triefen vor Schmalz. Das ist GZSZ-Niveau. Also bleibt nur noch ein nettes Creature Design und die staubige Wüste. Und eine Menge Unverständnis und sogar Buhrufe im Kino. Das geht gar nicht. Das tut man uns treuen FFF-Seelen nicht an... Fazit: Kurz, knackig, unfassbar schmalzig und richtig dumm. Zum abgewöhnen. Man hofft die ganze Zeit, dass sie es nicht tun. Aber sie tun es. Sie ziehen es durch. Volle Pulle. In your Face. Puh. Wo sind die Männer in schwarz, wenn man mal schnell geblitzdingt werden muss? | |
Leimbacher-Mario sah diesen Film im Residenz, Köln | 21.01.2018, 02:01 |
Hoffen auf die Apokalypsevon Janina Himmen | Permalink |
Juliette hat es schwer. Nicht nur, dass sie gerade einen fiesen Autounfall hatte und erst am nächsten Morgen damit rechnen kann, dass Hilfe geschickt wird. Dieser Unfall passierte auch noch in einer postapokalyptischen Wüste voller angriffslustiger Monster. Und weil dieses Szenario alleine keinen Film gefüllt hätte, muss sie sich gemeinsam mit dem Zuschauer außerdem durch Flashbacks in ihre soapoperaeske Vergangenheit quälen. Während Juilette zu Beginn des Films in den Gegenwartsszenen noch Sympathiepunkte als toughe Kämpferin sammeln kann, verpuffen diese direkt zu einem traurigen Wölkchen Nichts, sobald wir sie in ihrem Leben vor dem wie auch immer gearteten großen Knall kennenlernen. Da war sie nämlich nicht nur drogenabhängig, sondern auch noch eine anstrengende Nervensäge. Das hält einen superreichen Galeristen nicht davon ab, sich trotz nicht vorhandener Gemeinsamkeiten in sie zu verlieben und sie zu seinem persönlichen Projekt zu machen. Selbst als sie ihn später in einer Szene, die romantisch wirken soll, fragt, was genau er an ihr liebt, fällt ihm nichts wirklich Überzeugendes ein. Aber ihr ein Kind anhängen will er trotzdem. Und dass das alles tragisch enden wird, scheint genau so vorherbestimmt wie das vorhersehbare Finale. Ein GZSZ-Vergleich drängte sich mir bei den Rückblenden ständig auf, denn auf diesem Niveau bewegt sich das Drehbuch. Das Problem ist, dass diese Beziehung zweier eher unsympathischer und schwer harmonierenden Menschen tatsächlich romantisch wirken und die beiden als Ultramultraliebespaar etablieren soll. Das funktionierte bei mir überhaupt nicht. Und Juliettes Sinneswandel gegen Ende des Films wird durch die Vorgeschichte auch nicht nachvollziehbarer. Hostile wirkte anfangs noch nicht wie ein schlechter Film, aber je mehr man davon sieht und je mehr man danach darüber nachdenkt, desto mehr fällt er in sich zusammen. So ging es zumindest mir. Er hat dabei fast einen gewissen Trash-Charme, aber eben auch nur fast, weil er sich viel zu ernst nimmt. Und so wartet man während der Flashbacks einfach nur darauf, dass bitte endlich die Welt untergehen soll... | |
Janina Himmen sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review | 27.01.2018, 16:39 |
Apokalypshitvon Herr_Kees | Permalink |
Hier bekommt man gleich zwei Filme zum Preis von einem ineinander geschnitten: einen klaustrophobischen Endzeithorror und ein klischeetriefendes Beziehungsdrama. Einer davon ist richtig sehenswert – bis er am Ende mit seinem Partnerfilm zusammengeführt wird und das bis dahin ordentlich spannende Genrestück im kitschigen Abendrot versinkt. Nein, diese zwei halbgaren Sachen ergeben kein Ganzes, mit etwas gutem Willen kann sich die bessere Hälfte als routinierte Fingerübung sehen lassen, die in einer Anthologieserie à la MASTERS OF HORROR nicht unangenehm auffallen würde, doch die Lovestory geht leider gar nicht. | |
Herr_Kees | 09.05.2018, 17:25 |
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