Hundreds of Beavers

Bös biberöses Slapstick-Spektakel

von D.S.
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HUNDREDS OF BEAVERS ist ein echtes Absurditäts-Highlight – und eine Komödie, wie man sie so ganz sicher noch nie gesehen hat. Der in langjähriger Handarbeit erstellte Midwest-Wahnsinn ist beseelt von einer anarchischen Stimmung, die irgendwo zwischen Buster-Keaton-Stummfilm-Slapstick, LOONEY TUNES und Benny Hill angesiedelt ist. Diese spiegelte sich übrigens schon in der Präsentation des Films in Sitges 2023: Während der aus Wisconsin stammende Regisseur Mike Cheslik dem Publikum eine „ernsthafte Natur-Doku“ ankündigte, lief ein Mann im Biberkostüm auf die Bühne zu, wurde jedoch von einem Freak im bauchfreien T-Shirt und mit überlebensgroßer Waschbär-Mütze auf dem Kopf (Co-Autor und Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews, Regisseur des im Geiste verwandten LAKE MICHIGAN MONSTER) abgefangen und mit derben Gesten verprügelt sowie schließlich zu Boden gewrestlet.

Im Mittelpunkt des Films, der vor seiner Deutschlandpremiere bei den FFF White Nights bereits bei über 60 internationalen Festivals überwiegend ziemlich abgefeiert wurde, steht ein hoffnungslos dilettantischer Ex-Apfelwhiskey-Brauer, der zum Biberjäger wird und feststellen muss, dass die Biester weitaus verschlagener sind (und größere Pläne hegen), als man denken mag. Komplett in Schwarz-Weiß gedreht und dialogfrei, wenn man mal vom mit fröhlichem Trinkgesang unterlegten Intro absieht, kontrastiert der Film sein altmodisches Set-up mit einer popkulturell geprägten Komik voller wilder Querverweise etwa auf INDIANA JONES oder FROGGER – und erweist sich dabei als ein vor geradezu kindlicher Energie und grenzenlosem Mut zur Albernheit überschäumendes Werk, das aus geringsten finanziellen Mitteln ein Maximum herausholt. Und dabei eine tief verschneite Waldwelt zum Leben erweckt, in der hinter jeder Ecke die nächste Panne oder auch selbst gestellte Falle auf unseren tollpatschigen Helden von der traurigen Gestalt wartet.

Man spürt in jeder Sekunde die Begeisterung der Macher für das Medium Film und seine Geschichte, man ist in jeder Sekunde geneigt, restlos irritiert den Kopf zu schütteln angesichts des grandiosen Quatsches, der sich vor einem auf der Leinwand entfaltet. HUNDREDS OF BEAVERS ist der Kultfilm von morgen – für alle, denen Humor gar nicht meschugge genug sein kann. Und die wissen, dass Biber der Endgegner sind. 7,5 von 10 Punkten von mir.
D.S.

11.01.2024, 14:50


Hundread of Beavers, Millions of laughs....

von lexx
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Hundread of Beavers, Millions of laughs.... und das in kompletter Spielfilmlänge. Zuletzt hatte ich bei Dead Snow 2 so einen Spaß bei einem Film und hätte dem Wahnsinn gerne noch Stunden lang beigewohnt. Obwohl die Grundthematik bis zum Abwinken ausgeschlachtet wird, reiht sich Sekunde für Sekunde ein neuer, ultra-kreativer Gaga-Gag an den anderen. Der Einfallsreichtum, die Masse und die Qualität der Ideen erinnert mich persönlich stark an das Videospiel Super Mario Bros 3, welches immer noch das kultigste Mario Spiel schlechthin ist und mit seinen ganzen Tier-Verkleidungen und der Fülle an kreativen Ideen, durchaus ein Vorbild für diesen Film sein könnte. Überhaupt kommen Videospiele Nerds zu 1000 % auf ihre Kosten, Hundreds of Beavers inhaliert den Videospiele-Zauber wie kein anderer Film zuvor.
Zwischendurch wird das Gaspedal vielleicht etwas zu heftig beansprucht, sodass man nicht jedes kleine Detail mitbekommt. Macht aber überhaupt gar nichts, diesen Film wird man sich immer und immer wieder von neuem ansehen wollen, ich freue mich schon riesig auf die nächste Sichtung. Mehr Nerd Wahnsinn, ulkige Gags und Lachkrämpfe Humor in Spielfilmlänge gebannt, wird man nicht finden. Instant Kultfilm für die Ewigkeit!
lexx
sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt

04.02.2024, 02:09


Biber Butzemann!

von Leimbacher-Mario
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„Hundreds of Beavers“ ist einer der lustigsten, kreativsten und unvorstellbarsten Filme, die ich je gesehen habe. Top 15 in all diesen Kategorien, locker. Kein Spaß - das Ding hat es verdient höchste Wellen zu schlagen. Immer unberechenbar und verdammt anders - ein komödiantischer Stummfilm aus den verschneiteren Indiewinkeln der Staaten. Über einen Mann allein in der Wildnis und wie er langsam lernt die nervigen Biber zu jagen und zu nutzen…

Looney Toons treffen Keaton, Happy Tree Friends treffen Chaplin, Jackass trifft Lloyd

„Hundreds of Beavers“ ist eine aufwändige, kreative Explosion von einem Fan für uns Fans. Und für die Annalen. Man kann es nicht anders sagen. Über hundert Minuten muss man erstmal füllen - diese bizarre Biberjagd zwischen Sonntagmorgencartoon, Videospiel und Experimentalfilm schafft das mühelos. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie viel Kreativität und Liebe hier einfach in jeder Minute stecken. Größer kann mein Lob an das sicher sehr kleine Filmteam hier kaum sein. Das Teil ist genauso mutig wie genial. Andere erträumen sich nicht halb so viel - die hier setzen es jedoch direkt in die Tat um, bannen es für die Ewigkeit auf Film. Und ich könnte ihnen dankbarer dafür kaum sein. „Hundreds of Beavers“ muss ein Herzensprojekt über Jahre gewesen sein. Man hat gefroren und gekämpft, man hat gedacht, gelacht, geweint. Noch mehr gefrorenen. Aber am Ende war es das wert, liebe Jungs und Mädels! Grüße raus in die Heimat des Ahornblatts. In fünfzehn Jahren wird kein Buch à la „101 Kultfilme, die man gesehen haben muss“ mehr ohne diesen Geniestreich auskommen. Das steht für mich außer Frage. Klar, Humor ist subjektiv wie wenig sonst auf der Welt. Aber „Hundreds of Beavers“ ist einfach zu clever, liebevoll und prächtig, um verschütt zu gehen. Qualität wird sich durchsetzen. Und eine solche Leidenschaft, ein solches Ideensammelsurium, solche Film- und Popkulturzitate, eine solche Gagdichte, findet man einfach nur alle paar Jahre mal. Wenn überhaupt. Paart das mit der herausragenden Optik, einem Ohrwurmsong und ganz vielen audiovisuellen Sympathiebonuspunkten, erst recht von Gamern, dann darf man mit ruhigem Gewissen von einem kommenden Kultfilm und Meisterwerk seiner Art sprechen. Okay, er ist auch der einzige seiner Art. Aber das ist nur noch ein Lob mehr.

Fazit: Eine der kreativsten Leistungen der Filmgeschichte. Ich bin sprachlos. Ein Meisterwerk der Einfälle, Witze und Hommagen. Diese hysterische Hetzjagd baut sich zu einem kompletten und direkten Kultklassiker auf. Das letzte Drittel ist Eskalation und Ekstase pur. Meinen größten Respekt für diese Leistung, dieses chaotische Mammutwerk.
Leimbacher-Mario
sah diesen Film im Residenz, Köln

05.02.2024, 01:24


Beaver Fever

von Herr_Kees
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Nachdem wir im letzten Jahr schon einen kokainsüchtigen Bären und ein mordlüsternes Faultier über uns ergehen lassen mussten, hingen die Hoffnungen bei der Ankündigung einer weiteren „Tierkomödie“ nicht besonders hoch. Um so erfreulicher, dass sich HUNDREDS OF BEAVERS nahezu komplett jeder Eingliederung entzieht und nicht nur ein ganz und gar eigenständiger Film, sondern quasi gleich sein eigenes Genre ist.

Als Referenzpunkte könnte man zum einen den Troma-Geheimtipp CANNIBAL – THE MUSICAL der South Park-Macher Trey Parker und Matt Stone heranziehen sowie die crazy Cartoons von Tex Avery.

BEAVERS ist in der Tat so etwas wie die Realverfilmung der „Looney Tunes“, bei der ein Ex-Ciderbrauer und Neu-Trapper zunächst ums Überleben und schließlich gegen Biber, Hasen und Waschbären und auch noch um die Hand seiner Traumfrau kämpft. In Schwarzweiß und ohne (verständliche) Dialoge. Mit einfachsten Videotricks, rudimentärer Animation, Flauschpuppen und Menschen in Tierkostümen.

Das klingt zunächst so, als wäre es gerade mal auf Kurzfilmlänge erträglich und man braucht auch ein paar Minuten, um sich auf die ungewohnt simple Machart einzulassen. Doch der Film zieht einen bald mit seinem Einfallsreichtum, seinem Tempo, seinem absurden Humor, seinen unerwarteten Running Gags und, ja, sogar mit seiner „Story“ ins Geschehen und präsentiert uns ganz nebenbei einen wilden Ritt durch die Filmgeschichte und Genres, von Charlie Chaplin bis James Bond und vom Western bis zum Jump‘n‘Run.

HUNDREDS OF BEAVERS ist ein hoch kreativer, extrem liebevoll und kunstvoll inszenierter Cineastenspaß, mit dem sicherlich nicht jede/r etwas anfangen kann, mein Herz hat er auf jeden Fall gewonnen.
Herr_Kees
sah diesen Film im EM, Stuttgart

05.02.2024, 12:54


Review

von traab
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"Hundreds of Beavers" (US, 2022) entführt die Zuschauer als Abenteuer-Komödie in eine absurde, witzige Welt, die eine gelungene Mischung aus Schwarz-Weiß-Stummfilm, alten Looney Toons Trickfilmen und Buster Keaton Slapstick ist.

Inhaltsangabe: "Hätte er besser auf seine Apfelbrandanlage aufgepasst, müsste Jean Kayak sich nicht völlig mittellos durch den Tiefschnee kämpfen. Doch er weiß sich zu helfen und wird kurzerhand Pelzjäger. Mit ausgeklügelten Fallen stellt er sich sarkastischen Waschbären, schwulen Hasen und Hunderten von Bibern. Einziger Haken: Die mannsgroßen Tiere sind ihm baumstammhoch überlegen."

Die Geschichte um Spirituosenliebhaber Jean Kayak ist ein einziger großer Spaß. In knapp zwei Stunden entfaltet "Hundreds of Beavers" ein Feuerwerk der Kreativität. Die Fülle an witzigen Running Gags, wiederkehrenden Motiven, tollen Ideen, umgesetzt mit einfachsten Mitteln, ist beeindruckend und zeugt von dem Herzblut, das in das Projekt geflossen ist.

Der Film erinnert durchgehend an alte Computerspiele, bei denen man sich von Quest zu Quest kämpft und dabei gegen immer die gleichen Gegner antritt.

Trotz des simplen Konzepts und der vergleichsweise langen Spielzeit kommt kaum Langeweile auf. Man fiebert mit dem sympathischsten Versager aller Zeiten mit und lässt sich von der Dynamik des Films mitreißen.

Obwohl "Hundreds of Beavers" als Stummfilm beworben wird, trifft das so nicht ganz zu. Es wird sich halt nicht verständlich unterhalten, aber man hört die Umgebungsgeräusche - alles mit simpler und eingängiger Musik unterlegt, die das Erlebnis bereichert und die Stummfilmästhetik unterstützt.

Visuell überzeugt der Film mit einem kontrastreichen, hellen High-Key-Look, der zunächst gewöhnungsbedürftig, aber gleichzeitig unique und passend ist. Die simple und eingängige Musik untermalt die Handlung und trägt zur Atmosphäre des Films bei. Aufmerksame Zuschauer können zudem zahlreiche Easter Eggs und Verweise auf andere Filmklassiker entdecken.

"Hundreds of Beavers" ist eine filmische Rarität, die durch ihre Fokussierung auf das Wesentliche und ihre gelungene Umsetzung überzeugt. Der Film beweist, dass es trotz seines ungewöhnlichen Konzepts möglich ist, mit Kreativität und Humor zu begeistern und zu unterhalten.
traab
sah diesen Film im Harmonie, Frankfurt - Original-Review

12.02.2024, 11:33




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