Invasion of the Body Snatchers

Du bist nicht du, wenn sie hunger haben

von Leimbacher-Mario
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Das Original bleibt spitze! Das ist das Motto zu „Invasion of the Body Snatchers“ von 1956, einem astreinen Sci-Fi-Horror-Hybriden, der nicht nur in diese Zeit während/kurz vor dem kalten Krieg passte, sondern diese sogar mitprägte. Don Siegel hat hier Großes geschaffen, das ist keine Übertreibung. Von der „Twilight Zone“ bis zu seinen etlichen Remakes und Interpretationen, von „Faculty“ bis zum Sutherland-Meme, von Sci-Fi über schockierende Gesellschaftskritik bis hin zum Metaaspekt - diese gewiefte Alieninvasion hat alles, hat es in sich, hat mich immer wieder auf seiner Seite! Erzählt wird von einem Arzt, der in seine Heimatkleinstadt zurückkehrt und sich eigentlich nur endlich seiner schicken, geliebten, langjährigen Freundin zuwenden will - doch als immer mehr Patienten panisch davon sprechen, dass ihnen nahestehende Personen nicht mehr sie selbst sind, geht er der seltsamen Situation auf den Grund...

„Invasion of the Body Snatchers“ ist einer dieser wenigen Filme, an denen ich keinen einzigen Frame, kein Haar auf der Linse, kein Wort und keinen Moment ändern würde. Das Ding ist rund wie ein Formel-1-Reifen, heiß wie Frittenfett und funktioniert ganz nebenbei auch heute noch genauso gut wie damals. Würde man nicht meinen, ist aber so. Das ist hervorragend in jedem Detail und keine Selbstverständlichkeit. Genau mein Geschmack. Das Tempo und die Laufzeit gönnen sich und uns keine Auszeit, stolpern aber auch nicht über die eigenen Füße oder vergessen, wichtige Figuren genug zu charakterisieren. Ganz im Gegenteil, Kevin McCarthy als skeptischer Kleinstadtdoc und Held ist famos und man ist sofort bei ihm, in jeder Einzelheit und Handlung. Zudem ist die emotional fiese Grundidee einfach zeitlos gut, samt schleimigen Pods, emotionslosen Hüllen und allem Drum und Dran, sodass die vielen Variationen, die folgen sollten, von Kaufman bis Ferrara, auf Keinsten wundern. Das war einfach seiner Zeit voraus, das spricht die Zuschauer wortwörtlich direkt an, das involviert ungemein und fesselt von der ersten Sekunde an. Kontrastreich nicht nur in seiner Bildsprache, nachdenklich stimmend im Ganzen, verdichtet, kompakt und zugenäht. Eine allegorische Allzweckwaffen und unheimlich bis in die Fußspitzen - unheimlich (&) gut!

Fazit: Der beste „helle Horrorfilm“, die beste lange Twilight Zone-Episode (die gar keine ist) aller Zeiten. Egal wie gut eines seiner vielen Remakes war, ist oder noch wird - dieser Paranoia-Sci-Fi-Meilenstein wird immer genau pünktlich, konzentriert und unerreicht bleiben. Politisch, menschlich und intellektuell enorm relevant. Angsterregend gut. Nein - Perfekt!
Leimbacher-Mario

23.06.2020, 13:23




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